Beetumrandung, Erde, fertig ist? – Nicht ganz! Um ein Beet zu gestalten, braucht es ein bisschen mehr. Wir verraten euch, worauf es ankommt.
Habt ihr wie wir ein weißes, also grünes Blatt Papier als Garten übernommen? Oder gestaltet ihr eure Beete einfach nur gern um? Damit ihr möglichst schnell mit dem Gärtnern loslegen könnt, haben wir euch einmal ein paar Tipps rund um das Gestalten eurer Beete zusammengefasst.
Klassische Beete gestalten
Welche Art von Beet ihr anlegt, hängt davon ab, was ihr damit vorhabt. Wollt ihr etwas mit System anbauen oder soll das Beet eher der Zierde dienen? Gemüse ist zwar auch sehr hübsch anzuschauen – ihr werdet hier aber in der Regel wohl auf hohen Ertrag mit möglichst wenig Einsatz abzielen. Darum unterscheiden sich Obstbeete und Gemüsebeete in der Gestaltung deutlich von Blumenbeeten. Eine Ausnahme: Wenn ihr in größerem Stil Schnittblumen anbauen wollt, greifen ähnliche Regeln.
Obst- oder Gemüsebeete anlegen
Ein Obst- oder Gemüsebeet anzulegen, ist relativ einfach. Habt ihr gute Erde im Garten, reicht es, eine Fläche abzustecken und dort euer Beet zu gestalten. Als Formen eignen sich Quadrate oder Rechtecke. Die Beeteinfassungen fertigt ihr am besten auch relativ clean aus Holz oder (Ziegel-)Steinen oder Cortenstahl – oder ihr nutzt Palettenrahmen. Wenn es euch nicht stört, dass ihr keine richtige Abgrenzung zu den Nicht-Beet-Flächen habt, könnt ihr Gemüsebeete auch ganz ohne Einfassung gestalten. Wer mit Wühlmäusen und anderen Buddlern zu kämpfen hat, schützt die Beete am besten von unten mit Draht.
Eure Beete sollten nicht zu groß sein. So könnt ihr bequem zum Gießen und Beikrautrupfen hineinlangen. Wir finden Beete in 80 bis 100 mal 120 bis 200 Zentimeter ideal.
Statt die Grasnarbe umzubrechen, wenden wir die bodenschonende No-Dig-Methode an. Dafür deckt ihr die Fläche, auf der ihr euer Gemüsebeet anlegen wollt, mit Pappe ab. Wollt ihr gleich mit dem Gärtnern beginnen, häufelt ihr noch Kompost drauf. Wenn ihr noch etwas Zeit habt, beschwert ihr die Pappe mit Steinen oder Holzbrettern.
Sonderformen der Gemüsebeete sind zum Beispiel Hochbeete oder Kartoffelpyramiden.
Gemüsebeete sind am ertragreichsten, wenn sie so südlich wie möglich ausgerichtet sind und möglichst wenig im Schatten stehen. Bei der Aussaat und Bepflanzung solltet ihr verschiedene Dinge im Auge behalten:
- Setzt große Pflanzen möglichst nach hinten ins Beet
- Achtet darauf, ob sich die Pflanzen vertragen – Stichwort: Mischkultur
- Beachtet die Fruchtfolge, um den Boden möglichst lange gut zu erhalten
Übrigens: Natürlich gedeihen Gemüse- und Obstpflanzen auch mit einer Natursteineinfassung oder anderen Materialien nach eurem Geschmack – richtig praktisch sind aber die geradlinigen Beete.
Stauden- und Blumenbeete anlegen
Beim Anlegen von Stauden- oder Blumenbeeten könnt ihr aus dem Vollen schöpfen: runde oder ovale Formen, mit Gefälle oder am Hang, in der Vollsonne und im Schatten … Auch bei den Beeteinfassungen könnt ihr sehr kreativ werden! Töpfe und Kübel, ausgemusterte Badewannen, Natursteine, Ziegelsteine, Dachschindeln, Totholzäste, Cortenstahl … fast alles ist möglich!
Was viele Gärtnernde unterschätzen? Ihr braucht auch gute Erde, um Blumenbeete anzulegen. Wollt ihr ein Gräser- oder Präriebeet anlegen oder ein Sandbeet bauen, verzichtet ihr natürlich auf total fette Erde. Viele Stauden und auch Blumen lieben aber gute Böden. Vor dem Aussäen oder Auspflanzen eurer Ziergewächse solltet ihr also bei Bedarf auf Kompost oder zumindest nährstoffreiche Erde zurückgreifen. Bei Neuanlage der Beete brecht ihr auch hier nach Möglichkeit den Boden nicht um.
Vor der Aussaat oder Auspflanzung ist eine Sache entscheidend: Nämlich, ob der Standort den Blumen oder Stauden behagt. Es gibt Pflanzen, die fühlen sich in der vollen Sonne pudelwohl. Und dann gibt es Schattenliebhabende. Tut euren Pflanzen – und euch! – den Gefallen und pflanzt entsprechend. Beim Rest der Beetgestaltung seid ihr relativ frei. Um Blumenbeete zu gestalten, könnt ihr euch verschiedene Konzepte überlegen:
- Gefällt euch zum Beispiel eine bestimmte Farbrange besonders gut?
- Wie wäre es, nur duftende oder nur essbare Pflanzen in euer Beet zu setzen?
- Wollt ihr ein Beet gestalten, das rund ums Jahr Blüten trägt?
- Vielleicht konzentriert ihr euch auf Pflanzen aus einer bestimmten Region der Erde?
- …
Generell gilt beim Anlegen von Blumenbeeten: Setzt nicht zu viele unterschiedliche Pflanzen. Sieben gilt hier als Faustregel. Von denen kauft ihr dann jeweils mehrere Exemplare und setzt sie etwas durcheinander. Achtet dabei darauf, unterschiedliche Höhen zu nutzen. Beschränkt ihr euch auf zwei bis drei Farbtöne, wird es etwas ruhiger fürs Auge.
Unser Inselbeet in der Mitte der Gartens beherbergt folgende Pflanzen:
- Gräser
- Astern in verschiedenen Höhen
- Sonnenhut
- Fingerhut
- Katzenminze
- Storchschnabel
- Lupinen
- diverse Sedum-Sorten als Lückenfüller
Wir tricksen bei der Zahl der Pflanzen ein bisschen: Wir haben ein paar Frühblüher wie verschiedene Allium-Varianten darin. Diese werden im Sommer von Dahlien abgelöst.
Fünf Ideen, Beete zu gestalten
Ihr könnt nicht nur die Beete selbst gestalten, sondern auch mit ihnen eurem Garten einen ganz eigenen Charakter verleihen.
Eine Baumscheibe als Beet anlegen
Gerade junge Obstbäume mögen es nicht, wenn sie total zugewuchert werden. Ihr könnt ihnen helfen, indem ihr eine Baumscheibe anlegt. Dazu entfernt ihr etwa einen Meter rund um den Baum das Gras und anderes Grün. Grenzt die Baumscheibe mit Steinen oder ÄSten vom Rest des Gartens ab. Die Fläche bedeckt ihr dauerhaft mit Mulch – oder pflanzt eine Gründüngung. Weißklee hält anderes Kraut fern. Vergissmeinnicht unter Himbeeren wehren Besuche der Himbeerstecher ab.
Eine Wildblumenwiese gestalten
Ein ganz besonderes Beet ist eine Wildblumenwiese. Unsere erfreut uns mit ihrem Anblick – und Wildbienen und andere Insekten mit reichlich Nahrung und Versteck-Möglichkeiten. Die Fläche sollte ebenfalls frei von Gras und anderem Wildwuchs sein. Die meisten Wildblumen mögen eher kargere Böden. Deshalb solltet ihr die Erde entsprechend abmagern. Samenmischung ausbringen, einharken und leicht bedecken. Gießen und dann bald schon an einem Blütenmeer erfreuen!
Beete gestalten mit Baumstümpfen und anderem Totholz
Eine tolle Idee, ein Zierbeet zu gestalten: mit Baumstümpfen und Ästen zu arbeiten. Wir haben damit in einer schattigen Ecke ein japanisch angehauchtes Baumstumpfbeet erschaffen. Darin fühlen sich ein Zierahorn sowie diverse Farne und Funkien wohl. Das Beet hebt sich deutlich vom Rest unseres Gartenstils ab und ist eine schöne Abwechlsung fürs Auge. Tiere wie etwa Kröten finden es auch richtig toll!
Vertikale Beete anlegen
Habt ihr nicht allzuviel Platz oder wollt einfach mal was anderes, empfehlen wir euch vertikale Beete. Hier ist die Idee, in die Höhe zu gärtnern. Wir haben das zum Beispiel anhand unserer Terrassengeländer aus Paletten umgesetzt. Zuerst hatten wir darin Erdbeeren. Mittlerweile wächst hier wunderbarer Lavendel.
Eine Kräuterspirale gestalten
Kräuterspiralen sind eine spannende Art, Beete zu gestalten. Ihr schafft damit noch einmal eine völlig andere Form im Garten. Und ihr gebt den Kräutern genau das, was sie brauchen: Am unteren Erde gedeihen Waldmeister und andere Pflanzen im Halbschatten mit fetter Erde. Auf dem oberen Ende thronen Lavendel und andere Sonnenanbeterinnen in eher kargen Böden.
Unsere Inspirationen für die Beetgestaltung holen wir uns bei Gartensendungen wie etwa Gardeners’ World oder ganz einfach auf Pinterest.