Die Zeit der improvisierten Freisitze ist vorbei: Wir haben eine Holzterrasse gebaut. Wie wir das gemacht haben? Hier kommt die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Hurra! Die letzten Sonnenstunden in diesem Gartenjahr genießen wir auf unserer selbst gebauten Holzterrasse. Nach einigen Stunden der Plackerei (bei zum Teil um die 30 Grad, puuuh!) und des Herumhirnens ist eins unserer größten Projekte in diesem Jahr fertig geworden und wir könnten stolzer nicht sein. Verrückt: Mit der Terrasse fühlt sich die Gartenhütte nun auch viel mehr nach Gartenhütte an!
Wir haben uns für eine Terrasse aus Douglasienholz entschieden. Es ist nicht behandelt und wird dadurch schön verwittern. Denselben Effekt können wir bei unseren Hochbeeten beobachten und das gefällt uns sehr!
Unser Freisitz ist etwa fünf Meter breit und 2,5 Meter tief. Um die richtige Größe für die selbstgebaute Terrasse zu bestimmen, haben wir uns an der Breite unserer Laube orientiert – etwas über 4,80 Meter. Da es Dielen in zwei und in drei Meter Länge gab, sind wir dann bei fünf Metern gelandet. Wie tief die Terrasse werden sollte, haben wir nach Gefühl abgesteckt.
Holzterrasse bauen: Das braucht ihr dafür
- Terrassendielen in ausreichender Länge und Menge – wir haben jeweils 14 Dielen à 200x12x 2,8 cm und 300x12x2,8 cm besorgt
- Dielen, zum Beispiel aus Douglasie, für die Verblendung der Terrasse
- Terrassenschrauben in ausreichender Anzahl – die lohnen sich wirklich, denn die könnt ihr tief versenken und sie sind wetterfest!
- Abstandhalter – leider gibt es die nur in Plastik. Aber ohne bilden sich Pfützen unter den Dielen und dann dürft ihr schon bald wieder von vorne anfangen.
- Kanthölzer für die Unterkonstruktion – wir haben 13 Kanthölzer aus Douglasie in 300x7x4,5 cm gekauft.
- Nagelschrauben – damit befestigt ihr die Kanthölzer an den Fundamenten darunter.
- Bei Bedarf: Lasur oder Lack oder Öl zur Behandlung der Unterkonstruktion. Wir haben unsere Kanthölzer mit Douglasienöl behandelt. Achtung: Völliger Fehlkauf, die Farbe ist sehr dunkel ausgefallen. Zum Glück sieht man die Hölzer nirgendwo!
- Gehwegplatten – statt Fundamenten!
- Sand und Kies zum Ausgleichen sowie als Spritz- und Unkrautschutz
- ein Unkraut-Vlies in ausreichender Größe
- Ruck-Zuck-Beton und kleine Müllsäckchen zum Ausgleichen (wir haben kompostierbare Maissäckchen verwendet)
Werkzeuge und Hilfsmittel, die ihr für den Aufbau eurer Terrasse benötigt sind folgende: eine Säge, wenn nötig, Akku-Schrauber und Akku-Bohrer, Zollstock, Richtscheit und Wasserwaage, Harke und Spaten zum Ebnen des Bodens, Schubkarre und Schautel für Sand und Kies, Maurerschnur und Stäbe zum Abstecken der Terrassenfläche.
Holzterrasse bauen: So geht’s
Schritt 1: Den Boden für eure Terrasse ebnen
Wie bei Gartenhütte; Gewächshaus und andere Bauten im Garten steht zunächst mal das Ebnen des Bodens an. Ihr wollt ja schließlich keine Pfützen oder Ähnliches haben, richtig?!
Hebt die Grasnarbe mit Schaufel oder Spaten aus. Ebnet dann das Erdreich mithilfe der Harke und trampelt alles schön fest. Habt ihr einen Rüttler zur Hand? Umso besser! Legt auf die Erde ein Unkrautvlies, dann habt ihr lange Ruhe vor ungebetenem Unkraut oder Beikraut unter oder um die selbst gebaute Holzterrasse herum.
Schritt 2: Das Fundament für eure selbst gebaute Holzterrasse legen
Wie schon bei unserer Gartenhütte haben wir mithilfe einem Mini-Schnurgerüst die Baustelle abgesteckt. Die Maurerschnur haben wir zunächst an einer Lauben-Ecke befestigt und diese dann einmal im Rechteck um unsere Fläche herum gezogen. So konnten wir uns später ganz bequem an der Schnur orientieren.
Danach konnten wir das Fundament für die Terrasse legen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Schraubfundamente oder Punktfundamente zum Beispiel. Oder einfach schnöde Betonplatten. Wir haben uns für die letzte Variante entschieden und ganz einfach Gehwegplatten verlegt. Ein paar hatten wir noch übrig von der Nachbarin, den Rest haben wir im Baumarkt besorgt. Unter jede Platte haben wir Sand und Kies geschüttet und die Platte dann ordentlich in den Boden „gerüttelt“.
Schritt 3: Die Unterkonstruktion eurer Holzterrasse bauen
In Schritt drei beim Projekt Holzterrassenbau haben wir die Unterkonstruktion montiert. Dafür haben wir die Kanthölzer auf die Gehwegplatten gelegt und sie dann mithilfe von großen Schrauben drin verankert. Ganz wichtig bei der Bauanleitung für eine Terrassenunterkonstruktion: Die Terrasse benötigt ein kleines Gefälle, damit das Regenwasser gut ablaufen kann. Wir haben das Gefälle von links nach rechts einberechnet. Das heißt, dass die Kanthölzer auf der linken Hüttenseite etwas höher liegen als die auf der rechten Seite. Das haben wir hinbekommen, indem wir zwischen die Kanthölzer und die Gehwegplatten noch Säckchen mit Beton gelegt haben. So konnten wir auch sicherstellen, dass die Terrasse insgesamt im Wasser ist und Unebenheiten im Boden weiter ausgleichen.
Schritt 4: Die Dielen eurer Holzterrasse verlegen
Nun folgt der einfachste Teil dabei, eine Holzterrasse zu bauen: die tatsächlichen Terrassendielen zu verlegen. Hier gab es nur einen Diskussionspunkt. Welche Seite der Dielen nach oben sollte. Terrassendielen verfügen nämlich über Nuten, die verhindern, dass ihr darauf ausrutscht. Wir haben uns für die Seite mit den kleineren Rillen entschieden. Das sieht unserer Meinung nach etwas edler aus.
Das Montieren der Dielen ist easy-peasy: Dielen vorbohren, verlegen und dann mit der Unterkonstruktion verschrauben. Bevor ihr eine neue Diele auslegt, verteilt ihr Abstandshalter. So wird die Terrasse schön gleichmäßig. Wir haben diesen Schritt als kleine Produktionsstraße durchführen können und kamen sehr schnell voran. Florian hatte uns zusätzlich noch eine Bohrschablone gefertigt, damit alles schön ebenmäßig aussieht. Das Verlegen des Holzfußbodens war definitiv aufwändiger!
Schritt 5: Eine Blende montieren und Kies um die Terrasse verteilen
Wenn ihr alle Dielen verschraubt habt, bleibt euch eigentlich nur noch ein Job: eine Blende zu montieren. Und, wenn ihr mögt, noch weiteren Kies um die Terrasse herum verteilen. Die Blende hat Florian aus übrigen Fußbodendielen unserer Gartenhütte zurechtgeschnitten. Zuvor hat er noch die Kanthölzer passend abgesägt. Diesen Schritt könnt ihr auch vor dem Bau der Unterkonstruktion einschieben. Wir wollten aber direkt loslegen mit der Schrauberei! Am Ende haben wir noch großzügig Kiesel rund um die Terrasse verteilt und freuen uns jetzt, Wochen nach dem Aufbau der Terrasse, über eine unkrautfreie Sitzfläche vor der Gartenhütte!
Im nächsten Schritt haben wir dann noch ein Geländer für unsere selbst gebaute Terrasse angefertigt. Die Anleitung dazu gibt es extra!
Holzterrasse bauen: Was kostet das?
Wir haben beim Material nicht gespart und zu den teuren, schon „fertigen“ Terrassendielen sowie den Kanthölzern aus Douglasie gegriffen. Mit allem Material sind wir bei etwa 1.000 Euro gelandet. Da wir ja in der Stadt wohnen und nur mit Leihwagen unterwegs sind, haben wir abseits des Baumarkts nicht so viele Gelegenheiten, Holz zu kaufen. Wenn ihr Dielen gebraucht oder von einem Händler in ländlicheren Gebieten bekommen könnt, kommt ihr sicherlich sehr viel günstiger weg!
Wir sind sehr happy mit unserer selbst gebauten Holzterrasse. Auf ihr lässt es sich nicht nur prima abhängen, sie diente uns auch schon als Fotohintergrund!