Nach dem (Punkt)- Fundament ist vor dem Aufbau unserer Gartenhütte. Viele, viele Stunden Arbeit später: Der Rohbau steht!
Und so sieht er aus: Der Korpus besteht aus der Hütte, die wir abgebaut, nach Hamburg transportiert, und dann auf unser Punktfundament gestellt haben haben. Auf den Korpus haben wir eine Rahmenkonstruktion platziert, die das Dach trägt. Warum? Die Hütte war vorher etwa zwei Meter hoch. Wir wollten jedoch die 3,60 Meter Firsthöhe, die laut dem Kleingartengesetz erlaubt sind, voll ausschöpfen. Und noch eine Zwischendecke einziehen.

Die Raumaufteilung unseres Rohbaus
Um die Decke einzuziehen, haben wir eine tragende Wand eingebaut. Die besteht derzeit nur aus Kanthölzern, wird dann aber noch mit OSB-Platten verkleidet. Die Wand trennt den großen Raum der Gartenhütte von der Werkstatt und der Toilette. Auch die beiden Räume haben wir noch einmal mit einer Wand voneinander abgetrennt.
Die Decke haben wir eingezogen, um – klar! – noch mehr Platz zu haben. Hier soll ein Bett hinaufkommen, damit wir im Sommer (nächstes Jahr dann…) auch mal im Garten übernachten können. Unser Traum: In den Giebel noch ein Fensterchen einzubauen – das kommt dann aber nachträglich. Aus Zeitgründen haben wir uns dazu entschieden, erst einmal den Rohbau und damit nur das Nötigste fertigzustellen.

Die neuen Giebel: OSB for the win!
Um die Hütte nach oben hin zu vergrößern, mussten wir den Winkel des Daches verändern. Was wiederum bedeutete, dass wir die Giebel vergrößern mussten. Wir haben das mithilfe von OSB-Platten umgesetzt. Die Vorteile: Die Platten sind relativ groß und damit schnell verbaut. Und sie sind nicht soooo teuer. Um auf dieselbe Stärke zu kommen, die die Wände haben, haben wir 25 Millimeter starke Platten doppelt verbaut. Damit das besser hält, haben wir erst den einen Teil quer aufgebaut und dann den anderen Teil hochkant dahinter geklebt und geschraubt. – Klingt alles erst einmal relativ einfach, aber: ohne spezielle Leitern kaum machbar. Und wenn, dann auch gar nicht mal so sicher, das Ganze. Wir hatten zum Glück Hilfe von einem Freund und unsere Kleingarten-Nachbarn haben uns mal wieder bestens mit Leitern, Gerüst-Konstruktionen und ein paar freundlichen Worten ausgestattet.
Die hatten wir auch mehr als nötig, denn der Hamburger Sommer hat sich von seiner regnerischsten und unberechenbarsten Seite gezeigt. Und uns einen kompletten Tag gekostet. Denn wenn OSB-Platten nass werden, quellen sie auf uns lassen sich nur schwer noch verarbeiten. Statt wie geplant von Samstag bis Dienstag durchzuarbeiten, haben wir Samstag nach zwei Stunden im Regen auf der Rohbau-Stelle auf der Couch verbracht. Sonntag ging es dann – die Schauer haben wir mit einem improvisierten „Beduinenzelt“ (einem Behelfsdach aus Abdeckplane) abgewehrt. Am Montag fing es super an, ab 15 Uhr hatte es dann aber nur noch geschüttet. Wir haben dann trotzdem durchgezogen und festgestellt: Wenn man erstmal ordentlich nass wird, ist es einem ganz egal, ob und wie viel es noch regnet. Dienstag haben wir dann in der Hütte geackert – die hatte dann nämlich schon ein (mit Folie gedecktes) Dach.

Der Rohbau bekommt eine Dachverlängerung
Ok, das Dach gehört zum Rohbau eigentlich nicht dazu. Wir haben es aber direkt in Angriff genommen, um unserer Hütte mehr Stabilität zu geben. Das Dach haben wir nicht nur steiler (welcher Mensch hatte eigentlich die Idee?! Mit Höhenangst ist das gar nicht so witzig!) gemacht, sondern es ist dadurch auch länger. Auch hier haben wir uns wieder mit OSB-Platten beholfen. Mit denen haben wir nämlich die Dachlatten verlängert. Damit die Konstruktion nicht in der Luft steht, haben wir aus zwei Baudielen noch Winkel dafür gesägt. Auf die Bretter und Platten haben wir dann Dachpappe genagelt. Darauf wiederum wird dann Wellpappe kommen, damit das Dach völlig dicht ist und beim nächsten Regen dann alles ordentlich in die Regenrinne fließen kann. Achso: Die Latten schweben auch nicht in der Luft, wir haben vorher die Giebelseiten noch mit sechs sogenannten Pfetten miteinander verbunden. Hierfür mussten wir noch passende Zinnen in den Giebel sägen. Auch wieder eine gar nicht so einfache Aufgabe: Diese Einkerbung in der Mitte ganz oben zu sägen, braucht schon etwas Mut! Und Muckis.

Auch in Sachen Dach hat das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem wir Mittwoch nach der Arbeit Teerpappe – ich muss dabei immer an salzige Heringe denken… ☺ – auf die Dachkonstruktion genagelt hatten, hat der Wind oder vielmehr ein Sturm sie am Freitagabend einfach wieder abgerissen. Also nochmal über Los (ohne Geld einzuziehen), noch mehr Dachpappe kaufen und dann fast einen Tag lang damit verbringen, die Pappe ordentlich festzunageln.
Nunja. Viel Arbeit und viel Nerven hat der Rohbau gekostet. Vielleicht war auch das Abbauen selbst zu einfach: Da waren wir zu viert und haben die komplette Hütte, die es zu versetzen galt, innerhalb von zwei Stunden abmontiert. Eine weitere halbe Stunde in etwa hat das Verladen in den LKW gedauert. Das Aufbauen hingegen hat schon gute sechs Tage und ein bisschen gebraucht. Immerhin können wir am Ende sagen: Haben wir alles selbst gemacht! With a little help of our friends/ Nachbarn und dem phänomenalen Schnurgerüst. Das aufzubauen hat sich sehr gelohnt, denn so brauchten wir uns um die Ausrichtung des Korpus nullkommanull Gedanken machen. Jedes bisschen Stress, das man spart, hilft.

6 Kommentare
Hallo,
habt Ihr die Fundamenthölzer des Gartenhauses direkt auf die Balken des Punktfundaments geschraubt oder habt ihr dort noch etwas untergelegt damit dort kein Wasser zwischen laufen kann?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo Alex,
ja, wir haben die Fundamenthölzer direkt auf die Kanthölzer die auf den Punktfundamenten liegen montiert und nichts untergelegt. Wir haben aber in dem Bereich auch gestrichen, so dass auch prdentlich Farbe in die Fuge läuft. Das sollte so auch gehen.
Viele Grüße
Florian
Moin,
wir stehen (hoffentlich) in 3 Wochen auch am Aufbau, aber erst natürlich Punktfundament und Balken. 😓
Habt ihr die Fundamenthölzer mit dem Haus verbunden und falls ja, womit und wo? Alle 4 Ecken und mittig vorne und hinten?
Gruß Dagmar
Hallo Dagmar,
entschuldige die sehr späte Antwort, wir hatten ein bisschen viel um die Ohren 🙈
Puh, das ist eine gute Frage. Soweit ich mich erinnern kann haben wir die unterste Lage der Bohlen mit den Fundamenthölzern verschraubt. Teilweise von oben, teilweise aber auch von unten mit Winkeln und relativ gleichmäßig ums Haus verteilt.
Die Fundamenthölzer sind aber mit jedem Punktfundament über einen Pfostenschuh fest verbunden.
Ich hoffe das hilft dir/euch weiter.
Viele Grüße und viel Spaß mit der neuen Laube.
Florian
Hallo Florian,,
Danke für die Rückmeldung. Das mit den Winkelverbindungen war ein guter Hinweis, bisher hatte ich nur gerade Lochplatten auf dem Zettel. Aber das ist ja viel schöner – weil unsichtbar 🙂 .
Ansonsten bin ich mittlerweile recht entspannt, nachdem ich mir die Fundamente von 2 professionell aufgebauten älteren Hütten aus dem Hamburger Gartenfreunde-Programm angesehen habe. Die haben einfach nur an sechs Punkten Lochplatten angeschraubt und sonst liegen die Hütten mit Granulatpads einfach auf dem Beton. Und die Fundamente sind ziemlich wild verteilt, weniger und kleiner als unsere. Unsere Laube wird in den kommenden Jahren also weder abheben noch in der Erde versinken 😀.
Das mit dem Spaß an der Laube dauert wohl noch etwas, dank Corona und Garten Hype ist die Lieferzeit eher länger als kürzer. Dafür kann das Fundament dann gut aushärten, bis es kommt. Auch wenn ich mir den Aufbau mit kalten Händen im November nicht so toll vorstelle 😏
Danke für Euren Blog und den Podcast. Das sind schöne und hilfreiche Begleiter durch die erste Zeit mit Garten. (Und ich denke auch danach),
Dagmar
Hallo Dagmar,
vielen Dank für die Komplimente 🙂 Das freut uns immer zu hören/lesen, wenn unser Blog hilfreich ist.
Ja, häufig werden die “nur” mit 4 so Lochstreifen fixiert. Das haben sie bei unseren Nachbarn auch gemacht, scheint auszureichen.
Das haben wir auch schon von ein paar Leuten aus unserem Bekanntenkreis gehört, dass die ganz schön auf die Lauben warten müssen/mussten.
Viele Grüße
Florian