Wildkräuter, Küchenkräuter, mediterrane Kräuter, Heilkräuter, Teekräuter … wir lieben die aromatischen Gartenbewohner und haben uns deshalb entschieden, eine Kräuterspirale zu bauen. Erfahrt hier Schritt für Schritt, wie wir vorgegangen sind.
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Eine Kräuterspirale oder auch Kräuterschnecke steht schon ganz lang auf unserer Garten-To-Do-Liste. Wir finden, dass sie ein tolles Element ist, einen Garten zu gestalten – vor allem die Varianten mit einem Mini-Teich oder -Tümpel am Fuß der Spirale.
Warum überhaupt eine Kräuterspirale bauen?
Das Prinzip der Kräuterspirale funktioniert so, dass auf kleinstem Raum verschiedene Kräuter nebeneinander stehen können. Ihr schafft durch verschiedenen Höhen und mit verschiedenen Boden-Zusammensetzungen optimale Bedingungen für verschiedenste Kräuter. Super, gerade, wenn ihr einen kleinen Garten habt. Oder eure Kräuter an einem Platz wissen wollt, so wie wir! Wir hatten diverse Beetränder und Kübel mit Kräutern bepflanzt. Jetzt endlich können wir nahezu alle der Aroma-Pflanzen an eine Stelle setzen.
Kräuterspirale: Der optimale Standort und die richtige Größe
Das A und O beim Bau der Kräuterspirale ist der optimale Standort und die richtige Größe der Schnecke. Die Kräuterspirale sollte an einem sonnigen Standort stehen. Ideal ist es, die Schnecke nach Süden ausgerichtet zu bauen. Die flachste Stelle und die höchste Stelle liegen dabei nach Süden zeigend. Bei der Größe seid ihr etwas freier in der Gestaltung. Um die verschiedenen Zonen gut aufbauen zu können, solltet ihr mit zwei bis drei Metern Durchmesser in der Mitte rechnen. Am höchsten Punkt sollte die Schnecke etwa 80 Zentimeter hoch sein, gestartet sind wir bei etwa 25 Zentimetern. Auch wichtig: Ihr solltet gut überall herankommen. Bei uns ist die Schnecke etwa 2,40 Meter breit und das Beetband hat eine Breite von 50 bis 60 Zentimetern.
Das braucht ihr für eine Kräuterschnecke
- Material für die Umrandung: Unsere Kräuterspirale haben wir aus Natursteinen gebaut, Ziegelsteine oder Natursteinplatten hätten uns auch gut gefallen. Die Steine verlegt ihr als Trockenmauern. Lücken könnt ihr später mit kriechenden Kräutern bepflanzen. Oder ihr lasst sie leer – als Unterschlupf für Insekten und andere Tierchen. Möglich als Beetumrandung sind auch Cortenstahl und theoretisch auch Holz. Das in einer Kräuterspirale zu verbauen ist nicht ideal, weil es schnell verrottet.
- Schotter oder Bauschutt für eine Drainageschicht. Diese sollte mindestens 8-10 Zentimeter hoch sein.
- für die Befüllung: Gartenerde, sowie Sand und Kompost, um verschiedene Zonen anzulegen
- Kräuterpflanzen
- Werkzeug: Spaten und Schaufel sowie eine Pflanzkelle, eine Harke, eine Schubkarre sowie Zollstock, Schnur und andere Hilfen zum Ausmessen
Um den Bedarf von Erde und Schotter zu ermitteln, müsst ihr das Volumen ausrechnen. In der Mitte habt ihr einen Zylinder, im Prinzip ist es aber ein Kegelstumpf.
So baut ihr eure Kräuterspirale
Habt ihr das Material zusammengetragen, geht es an den Bau eurer Kräuterspirale. Wir haben zu zweit ein Wochenende gebraucht. Und an zwei Nachmittagen vorher das Material herangeschafft.
1. Standort ausmessen und Fläche vorbereiten
Im ersten Schritt legt ihr den Platz fest, messt die Grundfläche eurer Kräuterspirale und tragt dann den Boden dort ab, um eine ebene Ausgangsfläche zu haben. Bringt eine erste Drainageschicht auf.
2. Das Fundament eurer Kräuterspirale legen
Beginnt mit dem ersten Reihe eurer Kräuterspirale. Nutzt dafür große, flache Steine, auf die ihr gut auf”mauern” könnt. Wir haben im inneren Teil alte Terrassenplatten verwendet, um Steine zu sparen. Mit den Platten konnten wir auch schnell an Höhe gewinnen. Dadurch ist die Kräuterspirale sehr stabil geworden.
3. Die Drainageschicht einfüllen
In den großen Kreis könnt ihr dann die Drainageschicht der Kräuterspirale einschütten. Im flachen Teil der Schnecke häuft ihr etwa zehn Zentimeter auf, in der Mitte haben wir auf 50 Zentimeter Höhe aufgefüllt.
4. Eure Kräuterspirale zu Ende bauen
Parallel zum Einfüllen der Drainageschicht baut ihr eure Kräuterspirale weiter in die Höhe. Lasst die Mauer etwas nach innen kippen, so gewinnt sie an Stabilität.
5. Eure Kräuterspirale mit Erde befüllen
Nun kommt ein gaaaanz wichtiger Part. Steht eure Schnecke, ist es Zeit, sie mit Erde zu befüllen. Eine Kräuterspirale hat vier verschiedene Zonen:
- mediterrane Zone oder Trockenzone – etwa 50% Erde und 50% Sand. Wir haben hierfür die Floragard Bio-Erde AROMATISCH! mit etwas Sand vermischt und weiter aufgelockert.
- mittlere, eher trockene Zone – etwa 50% Erde, 30% Sand, 20% Kompost. Wir haben hierfür die Floragard Bio-Erde AROMATISCH! genutzt.
- mittlere, eher feuchte Zone – etwa 50% Erde, 20% Sand, 30% Kompost. Wir haben hier die Floragard Bio-Erde LECKER! verwendet.
- untere Zone oder Nasszone – etwa 50% Erde und 50% Kompost. Wir haben hier die Floragard Bio-Erde LECKER! verwendet und mit Kompost angereichert.
Die von ECOCERT bio-zertifizierten Erden von Floragard sind torffrei. Sie sind vegan – also ohne Hornspäne oder Ähnliches – aufgedüngt. Damit kommen sie vier bis sechs Wochen ohne weiteren Dünger aus. Besonders klasse: Die “LECKER!”-Erde könnt ihr nicht nur in klassischen Erdsäcken bekommen, sondern auch im 60l-Karton. Dadurch wird bei der Verpackung 70 Prozent Kunststoff eingespart. Den Karton haben wir gleich für ein Beet mit der No-Dig-Methode verwendet.
Es kann sein, dass die Erdmischungen sich in die Ritzen der Mauern absetzen. Unser Tipp: Lasst die Erde etwas absacken und füllt nach ein paar Tagen noch einmal auf.
Die Kräuterspirale bepflanzen
Wenn eure Kräuterspirale fertig ist, geht es ans Bepflanzen, juhu! Ganz nach oben kommen Sonnenanbeterinnen wie Rosmarin, Thymian und Lavendel. In die Zone darunter pflanzt ihr Salbei, Oregano, Majoran, Koriander, Kapuzinerkresse und Pimpinelle sowie Basilikum. In der mittleren feuchten Zone fühlen sich Liebstöckel, Kerbel, Dill und Fenchel sowie Melissen und Minzen wohl. Achtung: Die breiten sich unter umständen schnell aus. Entweder, ihr lasst sie weg oder ihr setzt sie mit einem Topf als Wurzelsperre ein. In die untere Zone kommen Bärlauch, Waldmeister, Brunnenkresse, Wasserminzen und andere Schatten- und Wasserliebhaber.
Was bei uns in die Kräuterspirale kommt
- Trockenzone: diverse Rosmarin-Sorten, Zitronenthymian, “klassischer” Thymian, Lavendel
- eher trockene Zone: “klassischer” Salbei, Räuchersalbei, kriechender Salbei, Arabischer Majoran (Zatar), Dost (wilder Majoran), Griechischer Oregano, Bergbohnenkraut, Kreta-Melisse, Goldmelisse, Pimpinelle, div. Basilikum, Agastache und zwerg-Ysop sowie Kapuzinerkresse
- eher feuchte Zone: Liebstöckel, Estragon, Dill, Gewürzfenchel, Teefenchel, Römische Kamille, Griechischer Bergtee, Gartenbergminze, Erdbeerminze
- Nasszone: Waldmeister, Bärlauch, Sumpfschafgarbe, Sushni, Chinesischer Lauch, Johanniskraut, Brunnenkresse, Wasserhanf, Mädesüß und Herzgespann
Wir haben am Fuß unserer Kräuterspirale noch einen Teich angebaut. Dafür haben wir einen Maurerkübel im Boden versenkt und diesen mit einer Teichfolie umrandet. Den Teich werden wir ebenfalls mit Kräutern bepflanzen. Hierfür ziehen wir die Nasszone der Kräuterspirale einfach um den Teich herum. Um tierischen wie pflanzlichen Teichlebewesen mehr Verstecke anzubieten und den Teich an sich zu beschatten, werden wir Gräser und ein kleines Bäumchen an den Teichrand setzen.
4 Kommentare
Toller Blog! Mit den Fotos kann man das wirklich gut nachvollziehen.
Danke Katja!
Vielen Dank, Eure Anleitung ist super, wir haben direkt mit dem Bau begonnen.
Eine Frage: Wieviel Erde habt Ihr in etwas benötigt?
Hallo Sandra,
besser spät als nie. Wir hatten ca. 1,5 qm Erde benötigt, bei einem Durchmesser von ca. 2,5m und einer Höhe von ca. 80cm.
Viele Grüße
Florian