Salat geht ja bekanntlich immer! Hättet ihr gedacht, dass ihr das knackige Salat-Grün rund ums Jahr ernten könnt? Mit diesen sieben Tipps klappt’s ganz easy-peasy.
Jajaja, ich bin Vegetarierin und esse eurem Essen das Essen weg. Die Rede ist von Grünzeug, besser bekannt als Salat. Den könnte es bei mir ständig und vor allem rund ums Jahr geben! Und das tut es auch – immer frisch aus einem unserer Beete! Ihr sollt auch Salat das ganze Jahr über ernten? Hier kommen sieben Tipps, wie das geht!
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1. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Salat
Früher war ich nicht der größte Salatfan. Warum? Weil die einzige Sorte, auf die sich unsere Familie einigen konnte, Eisbergsalat war. Schnarch. Der schmeckt eigentlich nur nach Wasser. Und enthält ehrlich gesagt auch nicht viel mehr als das. Ganz anders dagegen Vitamin- und Mineralstoff-Bomben wie zum Beispiel Endivien oder Feldsalat. Die bringen euch superfit durch Herbst und Winter! Hier eine Übersicht, welche Salate ihr wann ernten könnt.
- März: (Winter-)Postelein
- April: Postelein plus die ersten Pflücksalate
- Mai bis August: Alles, was das Salatherz begehrt – das ist die Hochsaison für diverse Pflück- und Kopfsalate
- September bis November: Endivien, Zuckerhut, Chicorée, Radicchio, Chinakohl, Feldsalat, Rucola (Rauke), zum Teil Asiasalat
- Dezember bis Februar: Feldsalat, Winter-Radicchio, unter Umständen auch noch Endividen, Zuckerhut, Chicorée und Radicchio
Pflück- und Kopfsalate sowie Postelein wachsen in der Regel schnell, die herbstlichen und winterlichen Sorten wie Chinakohl oder Radicchio benötigen etwas länger bis zur Reife.
Diese Sorten sind bei uns Standard:
- Gartenmelde (essen wir zu Beginn wie Salat, später wie Spinat)
- Endivie
- Bataviasalat
- diverse Pflücksalate – lasst euch da bei euren liebsten Saatgut-Anbietern inspirieren!
- Asia-Salat
- Rucola (Rauke)
- Feldsalat
- Winterpostelein
2. Startet möglichst früh
Fangt ruhig schon früh an, Salat auszusäen – die meisten Sorten, die ihr laut Packung im März säen könnt, können auch schon Mitte/ Ende Februar ins Beet, solange es frostfrei ist. Schützt die Saat mit Folien oder Glas. Ideal ein Frühbeet oder ein Hochbeet mit Frühbeetaufsatz.
3. Salat rund ums Jahr ernten = nicht gleich alles auf einmal säen!
Fast noch wichtiger, wenn es darum geht, das ganze Jahr über Salat zu ernten. Verschießt nicht euer ganzes Saatgut auf einmal! Sondern sät lieber nach und nach. Wir haben uns nach unserem superenthusiastischen ersten Gartenjahr etwas gebremst und sind das Ganze klüger angegangen. Tadaaa. Es klappt!
4. Pflücksalat statt Kopfsalat
Wir behandeln unser Salatsaatgut immer gleich und säen relativ dicht in die Reihen. Wir ernten früh und gehen dabei immer von außen nach innen vor. Das “Herz” bleibt im Beet und produziert fleißig weiter Grün. So leben die Salatpflanzen viel länger.
5. Nutzt verschiedene Beete für eure Salate rund ums Jahr
Wir verteilen unser Salatsaatgut auf unterschiedliche Beete. Deshalb wachsen sie unterschiedlich schnell. Nutzt Beete mit Frühbeetaufsatz oder sonstige Möglichkeiten, früh loszulegen. An dieser Stelle möchte ich einmal mehr eine Lanze für unsere Hochbeete brechen. Denn: In unserem Hochbeet wird Salat schneller reif und hält es länger gegen die Kälte aus!
6. Im oder am Haus weitermachen
Wird es euch doch zu kalt in den Beeten, zieht ihr einfach um. Auf der Fensterbank oder in windgeschützten Ecken auf dem Balkon oder der Terrasse wachsen Salate meist länger als im Freiland. Sät deshalb im Spätsommer auch hier etwas aus und versucht, den Salat auf diese Weise rund ums Jahr zu ernten.
7. Wildkräuter als Salat verwenden
Unsere Meinung zu Unkraut alias Beikraut könnt ihr an anderer Stelle nachlesen. Und vielleicht überzeugt euch ja der Umstand, dass ihr Brennnesseln, Vogelmiere, Giersch & Co. essen könnt… In vielen Wildkräutern stecken mehr Superpowerstoffe, als man so denkt. Das Gute: Sie wachsen bei fast jedem Wetter und ihr findet in der Regel rund ums Jahr einige Exemplare dieser “wilden” Gesellen in eurem Garten.
Extratipp: Keimlinge statt Salat das ganze Jahr über ernten!
Einen Tipp hat uns meine Mutter gegeben: Mangold oder auch Grünkohl vor dem Winter nicht komplett abernten. Die schießen mit den ersten warmen Sonnenstrahlen direkt kleine Blättchen nach, die sehr gut als Salat essbar sind. Und: Bei Mangold, Rote Bete & Co. könnt ihr die ersten Blättchen schon sehr gut essen. Wenn ihr die Reihen ausdünnt, können die ausgemusterten Exemplare also direkt auf euren Teller wandern. Und: Im Winter ziehen wir zusätzliche Keimlinge auf der Fensterbank mit unserem Heimgart. Das sorgt für Vitamine und zumindest so etwas wie Salat auch in den dunklen Monaten!
2 Kommentare
Liebe Debo,
ein sehr schöner Artikel. Eins nur: gib dem Radicchio eine Chance. Es gibt milde Sorten, die nicht so bitter schmecken. Und er schmeckt ganz großartig, kurz in der Pfanne geschwenkt mit Knoblauch und Parmesan zu Pasta 🙂
Liebe Grüße von Anja aus dem kleinen Horrorgarten
Huhu Anja!
Danke, das ist sehr lieb. Hahaha, ok… neues Jahr, neues Ich, neuer Radicchio-Versuch! Ich habe heute eine gesprenkelte Sorte gesehen, die hat es mir ja rein optisch schon angetan. 🙂
Liebe Grüße
Debo