Salat geht ja bekanntlich immer! Hättet ihr gedacht, dass ihr das knackige Salat-Grün rund ums Jahr ernten könnt? Mit ein paar Tricks klappt das ganz einfach.
Jajaja, ich bin Vegetarierin und esse eurem Essen das Essen weg. Die Rede ist von Grünzeug, besser bekannt als Salat. Den könnte es bei mir ständig und vor allem rund ums Jahr geben! Und das tut es auch – immer frisch aus einem unserer Beete! Ihr sollt auch Salat das ganze Jahr über ernten? Dann verrate ich euch jetzt meine drei ultimativen Tricks:
1. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Salat
Früher war ich nicht der größte Salatfan. Warum? Weil die einzige Sorte, auf die sich unsere Familie einigen konnte, Eisbergsalat war. Schnarch. Der schmeckt eigentlich nur nach Wasser. Und enthält ehrlich gesagt auch nicht viel mehr als das. Ganz anders dagegen Vitamin- und Mineralstoff-Bomben wie zum Beispiel Endivien oder Feldsalat. Die bringen euch superfit durch Herbst und Winter! Hier eine Übersicht, welche Salate ihr wann ernten könnt.
- März: (Winter-)Postelein
- April: Postelein plus die ersten Pflücksalate
- Mai bis August: Alles, was das Salatherz begehrt – das ist die Hochsaison für diverse Pflück- und Kopfsalate
- September bis November: Endivien, Zuckerhut, Chinakohl, Feldsalat, Rucola (Rauke)
- Dezember bis Februar: Feldsalat, Winter-Radiccio
Pflück- und Kopfsalate sowie Postelein wachsen in der Regel schnell, die herbstlichen und winterlichen Sorten wie Chinakohl oder Radiccio benötigen etwas länger bis zur Reife.
Diese Sorten haben wir dieses Jahr gesät:
- Gartenmelde
- Eichblatt-Salat
- Lollo Rosso und Lollo Bianco
- Endivie
- Bataviasalat
- Asia-Salat
- Rucola (Rauke)
- Feldsalat
- Winterpostelein
Dabei haben wir nicht Reihe für Reihe ausgesät, sondern mit Saat-Mischungen herumprobiert. Sehr erfolgreich! Denn der Salatmix schmeckte nicht nur lecker, manche Sorten entwickelten sich auch langsamer als der Rest der Salatpflänzchen, sodass wir hier die Salatsaison nach hinten verlagern konnten.
Übrigens: Radiccio werdet ihr bei uns nicht finden, den mag ich einfach nicht so. Mehr Inspiration zu Salatsorten und Tipps für das Salat-Ernten rund ums Jahr findet ihr aber z.B. bei Anja vom kleinen Horrorgarten.
2. Salat rund ums Jahr ernten = nicht gleich alles auf einmal säen!
Fast noch wichtiger, wenn es darum geht, das ganze Jahr über Salat zu ernten. Verschießt nicht euer ganzes Saatgut auf einmal! Sondern sät lieber nach und nach. Wir haben uns 2018 nach unserem superenthusiastischen ersten Gartenjahr etwas gebremst und sind das Ganze klüger angegangen. Tadaaa. Es klappt!
3. Nutzt verschiedene Beete für eure Salate rund ums Jahr
Wir haben unsere Salate auf zwei Beete verteilt. Deshalb sind sie unterschiedlich schnell gewachsen. Nutzt Beete mit Frühbeetaufsatz, hier gedeihen nicht nur Feldsalat & Co. im Herbst und Winter gut. Auch Frühlingssalate fühlen sich darin wohl und keimen schon Anfang März. An dieser Stelle möchte ich einmal mehr eine Lanze für unsere Hochbeete brechen. Denn: In unserem Hochbeet wird Salat schneller reif und hält es länger gegen die Kälte aus!
Und was ist, wenn der Salat doch mal alle ist?
Bisher läuft unser Erntejahr 2018 sehr gut, seit Ende April haben wir nonstop Salat im Garten. Die Gartenmelde hat sich nämlich weder von späten Frösten noch von zu wenig Wasser aufhalten lassen! Nun ist unser Ziel, das Salat-Jahr vollzukriegen und bis April Salat zu ernten. Bisher sieht es sehr gut aus. Denn wir haben noch reichlich Bataviasalat sowie Rucola im Beet. Zusätzlich wartet der Feldsalat auf seine erste Ernte. Nachgesät ist natürlich auch schon, auch der Postelein steht in den Startlöchern.
Extratipp Nummer eins: Kopfsalat als Pflücksalat säen
In unserem Hochbeet ernten und ernten wir Bataviasalat, erst jetzt im Januar hat er aufgegeben – eigentlich ist das eine klassische „Sommersorte“. Doch nicht nur das besondere Beet hilft dem Kopfsalat auf die Sprünge. Wir haben ihn dicht gesät, sodass er wie Pflücksalat wächst. Rupfen wir Blätter ab, wachsen darunter schon kleine Pflänzchen nach und schieben sich an die Stelle des „Mini-Kopfes“ vorher.
Extratipp Nummer zwei: Keimlinge statt Salat das ganze Jahr über ernten!
Einen Tipp hat uns meine Mutter gegeben: Mangold oder auch Grünkohl vor dem Winter nicht komplett abernten. Die schießen mit den ersten warmen Sonnenstrahlen direkt kleine Blättchen nach, die sehr gut als Salat essbar sind. Und: Bei Mangold, Rote Bete & Co. könnt ihr die ersten Blättchen schon sehr gut essen. Wenn ihr die Reihen ausdünnt, können die ausgemusterten Exemplare also direkt auf euren Teller wandern. Und: Im Winter ziehen wir zusätzliche Keimlinge auf der Fensterbank mit unserem Heimgart. Das sorgt für Vitamine und zumindest so etwas wie Salat auch in den dunklen Monaten!
2 Kommentare
Liebe Debo,
ein sehr schöner Artikel. Eins nur: gib dem Radicchio eine Chance. Es gibt milde Sorten, die nicht so bitter schmecken. Und er schmeckt ganz großartig, kurz in der Pfanne geschwenkt mit Knoblauch und Parmesan zu Pasta 🙂
Liebe Grüße von Anja aus dem kleinen Horrorgarten
Huhu Anja!
Danke, das ist sehr lieb. Hahaha, ok… neues Jahr, neues Ich, neuer Radicchio-Versuch! Ich habe heute eine gesprenkelte Sorte gesehen, die hat es mir ja rein optisch schon angetan. 🙂
Liebe Grüße
Debo