Wir haben uns einen Teich selber gebaut, in der Hoffnung, noch mehr Tiere anzulocken. Lest hier, wie wir vorgegangen sind.
Einen Teich selber bauen: Ganz ähnlich wie die Kräuterspirale hatten wir dieses Projekt schon länger auf dem Zettel. Wir haben beim ersten Rasenmähen gemerkt, dass wir auf einer Seite des Gartens eine Senke haben – und dann gedacht, dass es hier gar nicht so schwierig sein dürfte, eine passende Mulde zu buddeln. Gesagt, getan. Also mit ein bisschen Vorlauf. Ein paar Gedanken haben wir uns vorher gemacht!
Teich selber bauen: Welcher Standort ist der richtige?
Wenn ihr einen Teich selber bauen wollt, solltet ihr einen sonnigen bis halbschattigen Standort wählen. Außerdem sollte sich euer DIY-Teich nicht in unmittelbarer Nähe von Thujen, Eiben und sonstigem Nadelgewächs befinden. Warum? Die Bäume verlieren konstant Nadeln. Diese wehen dann in den Teich und bilden zu viele Nährstoffe, was zum Umkippen des Wassers führen kann. Auch stark belaubte Bäume sollten nicht zu viele neben dem Teich stehen. Oder ihr müsst das Laub im Herbst aus dem Teich fischen. Unser Teich ist die Verlängerung unserer Kräuterspirale. Wir wollten dort nämlich einen Platz für Sumpfkräuter schaffen.
Fertigteich oder Folienteich bauen?
Wir hatten noch ein großes Stück Teichfolie übrig und wollten zuerst daraus sowie aus einem Maurerkübel einen Teich bauen. Im Prinzip also eine Mischung aus beidem machen. Da der Teichfolienkleber leider nicht gehalten hat, was er versprach, mussten wir uns von der Variante verabschieden. Wir haben also einen Folienteich gebaut. Der Maurerkübel eignete sich aber hervorragend dazu, den Teich in Form zu bringen!
Technik im Teich vs. Naturteich?
Bevor ihr einen Teich selber baut, stellt sich noch die ganz große Frage: Wollt ihr Technik in Form von Filtern und Pumpen nutzen oder lasst ihr die Natur regeln? Wir haben uns für einen Naturteich entschieden, den wir mit Regenwasser gefüllt haben. Mit speziellen Wasserpflanzen reinigt sich das Wasser von selbst.
Was ihr für einen Folienteich braucht
Diese Materialien braucht ihr, um einen Teich selber zu bauen. Die Mengen und Größen hängen dabei von der Größe des Teiches ab. Dieser Teichfolienrechner hilft euch dabei.
- Teichfolie
- Teichvlies – wir haben übrigens ein dickes Unkrautvlies genutzt
- Sand
- Steine und Kies, um die Folie zu beschweren
Mit Spaten und Schaufel sowie einer Schubkarre seid ihr gut ausgerüstet.
So baut ihr euren Teich selbst
Schritt 1: Mulde für den Teich ausmessen, abstechen, ausheben
Beim Bau unserer Kräuterspirale haben wir schon die ersten Schritte auf dem Weg, unseren Teich selbst zu bauen, absolviert. Wir haben die Grassoden abgestochen und eine Mulde ausgehoben. Idealerweise ist der Teich an der tiefsten Stelle 80 Zentimeter tief. So kann er nicht komplett einfrieren.
Schritt 2: Die Teichfläche mit Sand auffüllen und formen
Habt ihr den Aushub für den Teich hinter euch gebracht, füllt ihr eine etwa fünf Zentimeter dicke Schicht Sand auf. Nutzt ihn, um die Kanten und Formen eures Teichs auszugestalten. Der Sand dient außerdem als Puffer zwischen Erde und Vlies sowie Folie.
Schritt 3: Vlies für den DIY-Teich auslegen
Auf den Sand kommt nun das Teichvlies. Das sorgt dafür, dass die Teichfolie, die später draufliegt, keine Risse bekommt. Wir haben erst ohne gearbeitet (siehe Foto). Dann aber doch gemerkt, dass der Sand an manchen Stellen ganz schön spitz ist. Auf Dauer kann das Wasser im Teich Druck aufbauen, sodass selbst kleinste Steinchen zu einem Leck in der Folie führen können.
Schritt: 4: Die Folie in eurem selbst gebauten Teich auslegen und befestigen
Liegt das Vlies gut, folgt die Teichfolie. Beschwert sie an der tiefsten Stelle eures Teiches mit Steinen und Kies, damit ihr seht, wo genau der Rand eures Teiches verläuft. Legt die Folie, wenn nötig, in Falten, um die Rundungen der Teichmulde nachzuformen. Legt dann Steine auf den oberen Rand eures DIY-Teichs und schüttet ein Ufer mit Kies auf. Achtung: Klappt die Teichfolie am Rand einmal um, sodass eine kleine Rinne entsteht. Dieses dient als “Überlauf” und sorgt dafür, dass Wasser, das nach oben steigt, nicht sofort in den Rand versickert. Es bleibt in der Rinne stehen und fließt im besten Fall wieder zurück. So bleibt das Wasser da, wo es hingehört!
Schritt 5: Wasser marsch!
Schritt Nummer fünf beim Teich selber Bauen heißt “Bitte einmal Wasser einlassen!”. Unser Kleingärtner hat natürlich fleißig dabei geholfen. Wir haben Regenwasser genutzt, das wir mithilfe unseres Hauswasserwerks bis in den Teich gepumpt haben. Wundert euch nicht, wenn ihr einen oder zwei Tage später noch einmal Wasser draufgeben müsst. Sind die Kieselsteine sehr trocken, können sie etwas Wasser ziehen.
Einen Naturteich bepflanzen
Ob ihr euren Teich selber baut oder einen Fertigteich in den Garten setzt – ein Teich hat drei Zonen:
- Tiefwasserzone 40 bis 80 Zentimeter tief oder sogar tiefer
- Flachwasserzone 10 bis 30 Zentimeter tief
- Sumpfzone
Für jede Wassertiefe gibt es spezielle Pflanzen, die sich dort wohlfühlen.
Pflanzen für die Tiefwasserzone:
An die tiefsten Stellen des selbst gebauten Teiches haben wir eine Seerose gepflanzt. Diese kommt, wie andere Pflanzen, die unter Wasser wurzeln, in einem Topf, der eine netzähnliche Struktur hat. Gebt hier lehmige Erde und gegebenenfalls ein paar Steine zum Beschweren hinein. Zu der Seerose haben wir Unterwasser-Pflanzen gesetzt. Hier haben wir uns die Wasserfeder und einen Wasserhahnfuß ausgesucht. Wasserlinsen eignen sich auch – das sind die kleinen grünen Kügelchen, die an der Wasseroberfläche schwimmen.
Pflanzen für die Flachwasserzone:
Wir haben in die Flachwasserzone verschiedene Pflanzen gesetzt. Die Sumpfschwertlilie zum Beispiel und Blütenbinse.
Pflanzen für die Sumpfzone:
In die Sumpfzone, also ans Ufer des Teiches, haben wir noch einmal Schwertlilien gesetzt. Sumpfdotterblumen, Rohrkolben und Binsen fühlen sich hier auch wohl. Wir haben Zwergbinsen und einen schmalblättrigen Rohrkolben gesetzt. Etwas entfernt vom Teich wachsen außerdem ein Bambus und ein Eukalyptus. Wichtig: Bambus braucht eine Rhizomensperre, damit er nicht unterirdisch die Teichfolie durchstößt.
Ihr könnt den Teichrand mit allen Pflanzen verschönern, die sich an dem Standort wohlfühlen: Schilf zum Beispiel, Pampasgras oder andere Gräser oder auch Wiesen-Iris.
Wir freuen uns sehr über unseren selbst gebauten Teich und sind schon sehr gespannt, welche Tiere er anlockt. Die ersten Wasserläufer wurden schon gesichtet. Und eine Krähe, die darin trockene Brotkanten einweicht. Kein Scherz!
Einen Naturteich pflegen: So geht’s
Wenn ihr Unterwasserpflanzen einsetzt und regelmäßig Laub, das ins Wasser fällt ansammelt, solltet ihr lange Freude an eurem Teich haben. Über welche Art der Teichpflege sich eure Wasserstelle freut und was ihr im Verlauf einer Gartensaison tun solltet, haben wir euch in einem weiteren Blogartikel zusammengetragen!