Sträucher schneiden – traut ihr euch schon an das Thema heran? Wir haben sieben Tipps, mit denen ihr Sträucher und Büsche nachhaltig und schonend frisiert.
Bei uns im Kleingarten wird von September bis Februar fleißig gesägt und geschnitten – Bäume und Sträucher schneiden ist wohl Gärtnernden-Pflicht. Doch halt! Bevor ihr Flieder, Hortensie, Rose oder Weigelie schneidet, nehmt euch kurz mal Zeit für ein paar Tipps. Eins schonmal vorab: Ihr müsst den Büschen gar nicht ständig zu Leibe rücken!
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Tipp #1 – das richtige Werkzeug, um Büsche und Sträucher zu schneiden
Wollt ihr Büsche und Sträucher schneiden, braucht ihr eine Säge, eine Astschere und eine Gartenschere. Alle Schneidewerkzeuge sollten scharf sein. Mit stumpfen Klingen oder Sägeblättern könntet ihr den Sträuchern mehr schaden als nützen. Achtet bei den Scheren darauf, dass es sogenannte Bypass-Scheren sind. Da gehen die Klingen aneinander vorbei. Bei Amboss-Scheren drückt eine Klinge immer auf ein Gegenstück. Das quetscht die Äste – nicht alle Büsche vertragen das gleich gut. Wir haben eine Japansäge für dickere Äste und nutzen für die kleineren Äste und Zweige eine Rosenschere. Unsere Astschere – mit Amboss-Klingen – nutzen wir eher für den groben Schnitt an Sträuchern, denen das nichts ausmacht.
Tipp #2 – der richtige Zeitpunkt für den Strauchschnitt
Wann ihr eure Hortensien, Rosen oder Weigelien schneidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je mehr ihr schneidet, desto mehr werden die Sträucher in die Produktion neuer Äste stecken. Es kann passieren, dass ihr dann im kommenden Jahr NOCH mehr schneiden müsst. Hortensien oder Flieder lassen – bei zu krassem Schnitt – auch mal eine Blüte aus. Klar, wenn euch etwas über den Kopf wuchert oder Beete zu stark beschattet, könnt ihr ruhig zur Schere oder Säge greifen. Ihr müsst aber nicht, wenn ihr nicht wollt. Schneidet nicht bei Frost und auch nicht bei krasser Trockenheit. Für die Pflanzen ist ein Strauchschnitt Stress – davon sollten die grünen Geschöpfe nicht zu viel bekommen. Achtung: Zwischen März und September solltet ihr Bäume und Sträucher lediglich sanft in Form schneiden. Radikale Runterschnitte sind wegen der Vogelnistzeiten nicht erlaubt.
Tipp #3 – Sträucher schneiden mit Plan
Überlegt euch vorher: Wollt ihr nur ein wenig in Form schneiden oder radikal verjüngen – also neues Wachstum fördern und alte Äste entfernen? Wählt ihr Letzteres, solltet ihr euch einmal klarmachen, dass es ein bis zwei Jahre dauern kann, bis die Pflanze wieder richtig schön aussieht.
Was ihr beim Heckenschnitt beachtet, lest ihr in unserem Beitrag dazu. Wir haben euch außerdem schonmal aufgeschrieben, wie wir Rosen schneiden, Forsythien schneiden und Hortensien schneiden.
Tipp #4 – Wuchsformen beachten
Bei Sträuchern gibt es zwei Wuchsformen: das basitone Wachstum und das mesotone Wachstum. Basitonie bezeichnet die Wuchsform, bei der die Triebe nebeneinander aus dem Boden kommen. Duftjasmin und (Bauern-)Hortensien sind Vertreter dieser Ausprägung. Mesotone Triebe kommen hauptsächlich aus der Mitte der Pflanze, bei Forsythien ist das der Fall. Akroton ist das Wachstum, wenn es einen Stamm gibt. Das ist eigentlich Bäumen vorbehalten. Wenn ihr es wollt, könnt ihr aus einigen Sträuchern mit dem richtigen Schnitt ein Mini-Bäumchen machen. Für einen naturnahen Garten empfiehlt es sich, der Wuchsform zu folgen.
Tipp #5 – auch mal Schnittpause machen!
Bei mir läuft das so: Ich mache mir einen Plan, wie und was ich schneiden will. Das klappt auch ganz gut. Und dann gehts manchmal mit mir durch. Hier noch ein bisschen und da noch ein bisschen … Mehr als ein Drittel schneidet besser nicht ab. Macht dafür immer mal wieder Pausen und schaut euch die Sträucher an. Passt die Symmetrie noch? Erreicht ihr die Ziele, die ihr euch in eurem Mini-Schnittplan gesteckt habt?
Tipp #6 – wohin mit dem Strauchschnitt?!
Wenn ihr euch nun fragt: Wohin mit dem Strauchschnitt? Plant ihr gerade Beete, ist das supereasy: Gebt den Strauchschnitt von ungiftigen Sträuchern und Büschen einfach als unterste Schicht hinein. Ihr könnt auch eine Benjeshecke daraus bauen. Ist nicht zu viel Grün dran, könnt ihr den Strauchschnitt auch einfach häckseln und damit mulchen. Bei Kirschlorbeer und anderen schwach giftigen Gewächsen sowie Nadelbäumen würden wir das Schnittgut zu einem Häckselplatz bringen.
Tipp #7 – wenn ihr beim Büscheschneiden nicht weiterwisst
Wenn ihr mal nicht weiterwisst, lasst eure Büsche und Sträucher im Zweifel in Frieden. Und lest euch entweder ein bisschen weiter schlau. Oder aber, ihr besucht mal einen Kurs- Schaut mal in eurer Umgebung, ob eine (klein-)gärtnernde Person nicht vielleicht Kurse gibt. Wir können auch die Zoom-Sessions mit Barbara empfehlen.
Habt ihr konkrete Fragen? Dann lasst sie uns doch in den Kommentaren da!