Rosen schneiden ist nichts für Feiglinge

April

23

von Debo // in Gartentipps

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Rosen schneiden ist für viele Hobbygärtner der Endboss. Mit ein paar Tricks besiegt man aber auch den. 

Mit der Forsythienblüte steigt nicht nur die Laune, sondern bei vielen Hobbygärtnern auch die Herzfrequenzzähler. Denn jetzt steht der Rosenschnitt an. Kein Grund zur Schnappatmung, soooo schwierig ist das gar nicht!

Rosen schneiden: Das braucht ihr

  • Eine scharfe  Gartenschere
  • Handschuhe
  • eine ruhige Hand
  • Mut
Rosen schneiden: Material, das man braucht, liegt auf dem Boden vor einer Rose – Handschuhe, eine scharfe Schere, sowie eine Harke, ein Schäufelchen und Hornspäne als Dünger.
Was man zum Rosen Schneiden braucht: Handschuhe, eine scharfe Schere, sowie eine Harke, ein Schäufelchen und Hornspäne als Dünger.

Es gibt sogar spezielle Rosenscheren und Handschuhe, die den Rosenschnitt erleichtern sollen. Braucht man nicht unbedingt, finde ich. Achtet bei eurer Gartenschere darauf, dass sie scharf ist und dass ihr gut damit hantieren könnt. Ihr wollt ja weder euch noch die Rose beim Schneiden verletzten. Schaut deshalb auch, ob eure Handschuhe dick genug sind. Rosen schneiden nämlich zurück!

Vor dem Rosen schneiden

Bevor ihr loslegt, schaut ihr euch die Pflanze einmal genauer an. Welche Äste haben Knospen? Welche haben genügend Platz zum Atmen, welche nicht? Welche Form soll die Pflanze bekommen? Das gilt übrigens nicht nur für das Rosen schneiden, sondern bei jeder Art von Baum- und Strauchschnitt.

Eine Rose mit einem toten Ast vor einem Gemüsebeet, das mit Holz eingefasst ist.
Seht ihr den toten Ast rechts? Der muss natürlich ab!

Dann gehts los: Schneidet die Äste und Zweige, die ihr nicht mehr haben wollt, nacheinander ab. Beim Rosenschnitt setzt ihr dafür die Schere leicht schräg etwa einen halben bis Zentimeter über der Abzweigung, die ihr kappen wollt, an. Nicht zu schief, sonst bietet sich zu viel Angriffsfläche! Rosen sind empfindliche Gewächse. Die Schnittstellen können schnell faulen, wenn ihr sie zu gerade abschneidet. Übrigens auch ein Grund, warum man bei Rhabarber die Stiele nur abbricht, statt sie zu schneiden. Der Schnitt bietet zu viel Eintrittsfläche für Wasser, was sich schnell staut und dann modert.

Die Schnittstellen beim Rosen schneiden können übrigens auch erfrieren, wenn es zu kalt ist. Deshalb wartet man ab, bis die Forsythien blühen und es relativ warm ist.

Rosenschnitt: Aber bitte mit Gefühl

Bevor ihr ihr jetzt in einen Rosenschnitt-Rausch verfallt: Rosen schneidet man nicht alle gleich. Es gilt folgende Faustformel: Kümmert sie vor sich hin, kann man mutiger sein und die Rose kräftig schneien. Will man die Rose lediglich in Form schneiden, hält man sich besser  zurück. Gilt übrigens ebenfalls für ungefähr alle Arten von Strauchschnitt.

Rosen schneiden: kleine Rose, deren Triebe gestutzt werden müssen.
Auch diese Rose hier hat einen Schnitt nötig.
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Dieselbe Rose nach dem Schnitt: ohne tote Äse und mit viel „Luft“ zum Wachsen.

Unsere Edelgewächse haben schon länger keine Schere mehr gesehen, weshalb ich beim Rosen schneiden wenig zimperlich vorgegangen bin. Ich habe einige Äste entfernt und gekürzt. Lediglich an dem größten Busch habe ich mehr Schönheits-OP als Herztransplantation durchgeführt. Ich hoffe, das war den Gehölzen nicht too much. Da wir in unserem Kleingarten neun davon haben, kann ich in den kommenden Wochen dann sehen, welche Art von Rosenschnitt die bessere war. Ich habe zur Versöhnung dann auch direkt gedüngt – bei unseren Katzen hilft solche der Art der Bestechung immer!

Rosenschnitt eignet sich übrigens bestens für euren Kompost. Allerdings nur, wenn die Rosen gesund sind, sonst verbreiten sich Schädlinge im Nu!

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Die Rose zum Nachbarsgarten hin wurde durch einen Draht festgehalten, weil sie so ausufernd wuchs.
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Nach dem Schnitt kann die Rose wieder ohne Hilfsmittel stehen.

Mal abgesehen vom radikalen Rosenschnitt Anfang Frühjahr: Rosen schneiden kann man bis in den Herbst hinein. Und sollte man auch. Verblühtes, Vertrocknetes, abgeknickte Triebe etc. könnt ihr das ganze Jahr über entfernen. So verschafft ihr den anderen trieben Luft und Power und könnt die Blüte verlängern. Ab dem ersten Frost ist dann Schluss: Ein zu später Rosenschnitt kann dazu führen, dass die Triebe  erfrieren.

Rosen schneiden: Shortcut

1. Planung: was soll ab und warum?

2. Rosen schneidet man schräg, nicht zu großflächig, mit scharfer Schere einen halben bis Zentimeter über der Abzweigung.

3. Je kümmerlicher die Rose, desto radikaler ihr Schnitt.

4. Rosen schneiden könnt ihr vom Frühjahr bis vor dem ersten Frost.

5. Rosenschnitt kann auf den Kompost, wenn er gesund ist.

 

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