Der Sommer ist fast vorbei und es war, wie immer, eine aufregende Zeit in unserem Garten. Die Erntezeit ist im vollen Gange und wir haben in den letzten Wochen jede Menge Gemüse aus unseren Beeten geholt. Wir wollen euch heute mit auf eine kleine Reise durch unsere Sommererfahrungen mitnehmen und euch unsere zehn Lieblingsstauden vorstellen, die den extremen Wetterbedingungen trotzen – sei es Hitze, Trockenheit oder Starkregen.
In diesem Sommer haben wir eine fette Tomatenernte eingefahren. Mehrmals haben wir ganze Körbe voller Tomaten aus dem Garten geholt und es wurden fleißig Tomatensaucen eingekocht. Ein besonderer Tipp: Beim Einkochen haben wir Zimt und Zucker hinzugefügt, was der Sauce eine tolle Würze verleiht. Obwohl wir einige Rückschläge mit Schnecken hatten, vor allem bei unseren Freilandtomaten, konnten wir dennoch eine Vielzahl an Sorten ernten, darunter die besonders schmackhafte Sorte „Silbertanne“. Sie eignet sich perfekt für Tomate-Mozzarella oder als Brotbelag – herrlich süßlich und saftig!
Auch bei den Bohnen haben wir reichlich geerntet. Unsere Buschbohnen, vor allem die rot-gesprenkelte Sorte „Sanguetta“, haben dieses Jahr besonders gut getragen. Mit den Bohnen haben wir nicht nur Eintöpfe und Gemüsepfannen zubereitet, sondern auch Vorräte angelegt – die Tiefkühltruhe ist gut gefüllt!
Doch nicht nur beim Gemüse haben wir eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Auch in Sachen Stauden und Einjährige war einiges drin dieses Jahr. In unserer neuesten Podcast-Folge ziehen wir ein kleines Resümé – und gehen der Frage nach, was ihr pflanzen könnt, wenn ihr klimatauglich gärtnern wollt. Hört doch mal rein:
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Stauden für jedes Wetter:
So trotzt euer Beet den Extrembedingungen
Das Wetter wird immer extremer – von langen Hitzeperioden über plötzliche Starkregenereignisse bis hin zu heftigen Stürmen. Doch es gibt robuste Stauden, die all dem standhalten und dabei auch noch wunderschön aussehen. Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Mischung aus einheimischen Pflanzen und widerstandsfähigen Prärie- und Steppenpflanzen der Schlüssel zu einem erfolgreichen Staudenbeet ist. Diese Pflanzen sind nicht nur pflegeleicht, sondern gedeihen auch in schwierigen Wetterlagen.
Hier sind unsere Top 10 Stauden, die den Herausforderungen des Klimawandels standhalten:
Gräser – Ziergräser sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch extrem wetterresistent. Sie verleihen dem Beet Leichtigkeit und passen sich sowohl heißen als auch nassen Bedingungen an.
Agastache (Duftnessel) – Diese Staude stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist bekannt für ihren aromatischen Duft, der Insekten anzieht. Sie liebt Sonne und kommt mit Trockenheit gut zurecht.
Blau-Rauthe (Pirowskia) – Eine wunderschöne Staude, die mit ihren violetten Blüten einen Farbakzent im Beet setzt. Sie stammt aus osteuropäischen Steppen und ist daher bestens für heiße, trockene Standorte geeignet.
Balkan-Beerenplau – Diese Pflanze ist pflegeleicht und trotzt sowohl Hitze als auch Regen. Ein idealer Kandidat für wetterfeste Beete.
Frauenmantel – Ein echter Klassiker, der sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten wächst. Er kommt gut mit wechselhaften Wetterbedingungen zurecht und sorgt für ein sattes Grün im Beet.
Katzenminze – Katzenminze ist nahezu unzerstörbar! Sie blüht lange, verträgt Hitze und ist auch bei Insekten sehr beliebt. Eine pflegeleichte Staude, die jedes Beet aufwertet.
Königskerze – Die Königskerze zeichnet sich durch ihre tiefen Wurzeln aus, die sie extrem hitze- und trockenresistent machen. Sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine wertvolle Bereicherung für jedes Staudenbeet.
Kugeldistel – Diese imposante Pflanze hält sowohl Trockenheit als auch Regen stand und bringt Struktur ins Beet. Besonders in naturnahen Gärten ist sie ein Highlight.
Steppen-Wolfsmilch – Auch wenn sie giftig ist, ist diese Pflanze äußerst widerstandsfähig und gedeiht prächtig in trockenen, sonnigen Lagen. Mit ihren grünlich-gelben Blüten setzt sie tolle Akzente.
Storchnabel – Storchnabel ist ein echter Allrounder. Er eignet sich sowohl als Bodendecker als auch als Begleitstaude für größere Pflanzen. Mit seiner Vielseitigkeit ist er in jedem Garten eine Bereicherung.
Tipps für eine erfolgreiche Bepflanzung und Pflege eures Staudenbeets
Ein Staudenbeet anzulegen, das extremen Wetterbedingungen standhält, erfordert Planung und die richtige Pflege. Neben der Auswahl der richtigen Pflanzen gibt es einige Techniken, die euch helfen, euer Beet wetterfest zu gestalten und langfristig gesund zu halten.
1. Dichte Bepflanzung
Einer der wichtigsten Tipps für ein robustes Beet ist die dichte Bepflanzung. Durch dicht gesetzte Stauden bleibt der Boden besser geschützt. Der Vorteil: Die Pflanzen beschatten den Boden, wodurch er weniger schnell austrocknet. Zudem wird der Boden durch die Wurzeln der Stauden zusammengehalten, was die Erosion bei starkem Regen verhindert. Dicht bepflanzte Beete sind weniger anfällig für Unkraut, da es durch den geringen Platz weniger Chancen hat, sich auszubreiten.
Tipp: Wenn euer Beet trotzdem zu viel freie Fläche hat, könnt ihr die Lücken mit Bodendeckern wie Storchnabel oder kriechendem Günsel füllen. Diese schützen den Boden zusätzlich und sind pflegeleicht.
2. Mulchen – Schützt den Boden
Solltet ihr nicht alle Flächen im Beet direkt bepflanzen wollen, empfiehlt es sich, mit Mulch zu arbeiten. Mulchen hilft, den Boden vor Austrocknung zu schützen und hält Unkraut fern. Außerdem wird durch Mulch die Feuchtigkeit im Boden länger gespeichert, was besonders in Trockenperioden wichtig ist. Empfehlenswerte Materialien sind gehäckselter Grünschnitt wie Miscanthus (Elefantengras) oder Hackschnitzel.
Vorsicht: Rindenmulch ist weniger geeignet, da er den Boden übersäuern kann, was viele Stauden nicht vertragen. Zudem kann Rindenmulch bei zu viel Feuchtigkeit anfangen zu schimmeln.
3. Tiefwurzelnde Pflanzen für Trockenperioden
Eine der größten Herausforderungen im Garten sind lange Trockenphasen. Einige Stauden sind besonders gut dafür geeignet, weil sie tief in die Erde wurzeln und so an Wasser gelangen, das in tieferen Schichten gespeichert ist. Stauden wie die Königskerze oder die Kugeldistel haben Wurzeln, die bis zu zwei Meter tief reichen können. Diese Pflanzen sind deshalb besonders widerstandsfähig und müssen auch bei längerer Trockenheit nicht ständig gegossen werden.
4. Regen- und Windschutz durch robuste Pflanzen
Neben Trockenheit ist Starkregen oft ein Problem. Wenn zu viel Wasser auf einmal fällt, kann es passieren, dass der Boden weggeschwemmt wird und Pflanzen Schaden nehmen. Robuste Pflanzen wie die Kugeldistel oder die Katzenminze sind dafür bekannt, sich nach einem Starkregen schnell zu erholen. Ihr aufrechter Wuchs und ihre Stabilität helfen dabei, auch nach einem heftigen Regen wieder in Form zu kommen.
Gleichzeitig helfen Stauden, die den Wind gut vertragen, wie die Blau-Rauthe (Pirowskia) oder Gräser, den Boden zu stabilisieren und das Beet vor starkem Wind zu schützen. Diese Pflanzen bieten natürlichen Schutz vor Erosion und verhindern, dass leichtere Pflanzen durch Stürme beschädigt werden.
5. Herbst – Die beste Zum Teilen und Pflanzen
Wenn ihr Stauden pflanzen möchtet, ist der Herbst der ideale Zeitpunkt dafür. Jetzt ist der Boden noch warm, aber die Hitze des Sommers ist vorüber. Dies gibt den Pflanzen genug Zeit, bis zum nächsten Frühjahr gut einzuwurzeln. Stauden, die im Herbst gepflanzt werden, sind im nächsten Jahr oft widerstandsfähiger gegen die Wetterextreme des Sommers.
Zusätzlich eignet sich der Herbst hervorragend, um Stauden zu teilen. Viele mehrjährige Pflanzen profitieren davon, wenn sie alle paar Jahre geteilt werden. Das Teilen der Stauden fördert nicht nur das Wachstum und die Blütenbildung, sondern verhindert auch, dass die Pflanzen im Zentrum verkahlen oder weniger üppig blühen. Die neu geteilten Pflanzen können entweder an anderer Stelle im Garten eingesetzt oder an Freunde und Nachbarn verschenkt werden.
Tipp: Ihr könnt Stauden sowohl pflanzen als auch teilen, solange der Boden nicht gefroren ist. Bis in den November hinein ist es möglich, Stauden zu setzen oder zu teilen. So können die Pflanzen vor den stressigen heißen Monaten gut anwachsen und gedeihen im nächsten Jahr umso besser.
6. Bodendecker gegen Erosion
Vor allem in Beeten, die an Hängen oder Böschungen liegen, ist der Schutz vor Erosion besonders wichtig. Bodendecker wie Storchnabel oder die Elfenblume bilden dichte Teppiche und verhindern, dass starker Regen den Boden wegspült. Sie eignen sich besonders für solche Lagen und tragen zur Stabilität des Beetes bei.
7. Pflegeleichte, dauerhafte Lösungen
Ein Staudenbeet, das den wechselhaften Bedingungen gewachsen ist, sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch pflegeleicht sein. Pflanzen wie der Frauenmantel oder die Katzenminze sind dabei besonders wertvoll, da sie nur wenig Pflege benötigen. Einmal gepflanzt, müssen sie selten gegossen oder gedüngt werden und kommen auch mit anspruchslosen Bodenverhältnissen gut klar.
Links zur Episode:
- Welche Stauden lang anhaltender Hitze und Trockenheit trotzten könnt ihr hier lesen.
- Wie ihr euch eine Wildblumenwiese anlegen könnt.
- Unsere liebsten Quellen für Stauden findet ihr hier.
- Wenn ihr noch mehr Inspiration für eure Bepflanzung sucht, dann schaut euch mal NaturaDB an, gibt es auch als App