In diesem Jahr haben wir es endlich geschafft: Wir haben eine Wildblumenwiese als Bienenweide angelegt. Wie wir vorgegangen sind und worauf ihr am besten achtet.
Honigbienen und Wildbienen fühlen sich bei uns im Kleingarten eigentlich schon ziemlich wohl. Nicht zuletzt, weil bei uns eigentlich immer etwas blüht. Wir wollten aber schon seit der Übernahme unsere Stückles eine Wildblumenwiese anlegen.
Was ist eine Wildblumenwiese überhaupt?
Eine Wildblumenwiese ist eine Fläche, auf der sogenannte Wildblumen blühen. Diese sind meist einjährig, säen sich aber durchaus selbst aus. Im Idealfall mäht ihr eure Wildblumenweide im Jahr ein- bis zweimal ab. So kappt ihr zwar die Blüten, sorgt aber dafür, dass der Blumenteppich noch dichter wird. Und Unkraut oder vielmehr Beikraut keine Chance bekommt.
Ganz wichtig! Ihr findet Saatgut für Bienenweiden oder diverse Wildblumenwiesen-Mixe im Baumarkt, im Gartencenter und mittlerweile auch mehr und mehr als Gimmick bei Produkten rund um den Garten. Schaut unbedingt auf die Packung, was sich eigentlich darin befindet. Denn: Um eine perfekte Wildblumenwiese anzulegen, sollten die Pflanzen heimisch sein. Oft werden des Preises wegen die Saatgut-Tütchen zum Beispiel mit Samen aus dem Balkangebiet. Nicht ideal für die hier ansässigen Bienen und Insekten!
Wir haben Kornblumen, Ringelblumen, Cosmeen und mauretanische Malven ausgesät. Im nächsten Jahr werden wir noch Klatschmohn, Akelei und Phacelia ausbringen. Und vielleicht noch ein paar Sonnenblumen als gelbe und Schleierkraut als weißen Farbtupfer. Neben den einjährigen Blumen haben wir noch ein paar Wildstauden auf unserer Wildblumenwiese angesiedelt. Disteln, eine wilde Karde, Beinwell und Borretsch locken Honig- und Wildbienen sowie zahlreiche Schmetterlinge an.
So legt ihr eine Bienenweide an
Um eine Bienenweide anzulegen, benötigt ihr eine Beetfläche. Einfach Saatgut unter den Rasen zu mischen, funktioniert meistens nicht wirklich. Der Boden sollte relativ nährstoffarm sein. Wir haben unsere Wildblumenwiese auf unserem ehemaligen Kartoffelbeet angelegt. Das hat sehr gut funktioniert!
Schritt 1: Den Boden für die Wildblumenwiese vorbereiten
Im Prinzip geht ihr beim Anlegen eurer Wildblumenwiese so vor, als würdet ihr ein Beet neu anlegen oder ein Stück Rasen neu ansäen. Steckt die Ränder ab – ihr könnt auch eine Beetumrandung aus Holz oder etwas Ähnliches montieren. Harkt dann die Erde möglichst glatt. Wenn nötig, lockert ihr die Erde mit Sand auf und macht sie magerer. Auf keinen Fall solltet ihr Kompost auf die Bienenweide ausbringen. Die beste Zeit, eure Wildblumenwiese anzulegen, ist übrigens März bis Mai.
Wir sind Ende Mai mit unserer Bienenweide gestartet und seit Juli blüht es durchgängig.
Schritt 2: Bienenfreundliches Saatgut ausbringen
Sät nun eure Saatgutmischung aus. Wir haben die Wildblumen reihenweise gesät. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, die verschiedenen Pflanzen etwas zu mischen. So sieht es mehr nach Wiese aus. Je mehr unterschiedliche Samen ihr habt, desto besser. Habt ihr eine große Fläche angelegt, könnt ihr einen Saatwagen nutzen. Den haben wir zum Beispiel ausgeliehen, um unseren Rasen neu einzusäen.
Schritt 3: Gießen, gießen, gießen!
Klopft nun das Saatgut mit der Harke fest und harkt, wenn nötig, etwas Erde darüber. Dann gießt ihr die Fläche gründlich an. Achtet darauf, in den kommenden Wochen immer mal wieder zu gießen. Und Unkraut zu entfernen – das breitet sich auf solchen Flächen nämlich nur zu gern aus. Nach etwa acht bis zehn Wochen blüht’s hier wunderschön, versprochen!
Wir sind mehr als happy, denn bei auf unserer Bienenweide ist richtig was los! Auch Spaziergänger bleiben gern mal stehen, um dem Treiben zuzusehen oder fragen nach, was da eigentlich blüht. Übrigens: Mehr Tipps fürs bienenfreundliche Gärtnern lest ihr in dem Extra-Beitrag dazu.