Jens von „Ich bin jetzt vegan!“ hat uns im Podcast-Interview nach Gartentipps für Anfänger gefragt. Davon haben wir einige auf Lager, die wir euch nicht vorenthalten wollen! Los geht’s:
- Lasst eurem Garten Zeit
Einer der wichtigsten Tipps für Garten-Anfänger: Ein Garten braucht Zeit, sich zu entwickeln. Klar könnt ihr auch einfach einen Dienstleister beauftragen, alles planen und dann realisieren lassen. Viel schöner ist es aber, den Garten wachsen zu lassen. Wir haben außerdem die Erfahrung gemacht, dass wir heute einige Dinge ganz anders sehen und andere Dinge wichtig finden als noch direkt nach unserer Garten-Übernahme. - Versucht, eure Pflanzen zu bestimmen
Versucht, im ersten Gartenjahr die Pflanzen, die in eurem Garten wachsen, zu bestimmen. So findet ihr nicht nur heraus, wie ihr die Pflanzen pflegt, sondern auch, was ihr noch dazu kombinieren könnt. Was bereits wächst, ist ein gutes Barometer für das, was in eurem Garten gut gedeiht, Stichwort Zeigerpflanzen. Ihr könnt so außerdem herausbekommen, wie der Boden in eurem Garten beschaffen ist und welche Art von Dünger er verträgt. Übrigens: Egal, um welche Pflanze es geht – die meisten Menschen säen und pflanzen viel zu dicht! Lasst euren Büschen, Bäumen und anderem Grün Platz, sich zu entfalten. - Macht euch einen Plan!
Ihr habt viel Fläche, um euch auszutoben oder legt euren Garten komplett neu an? Spitze! Ein Tipp an dieser Stelle: Macht euch einen Plan, bevor ihr kopflos in den Baumarkt oder Pflanzenhandel lauft und Dinge kauft, die ihr hinterher gar nicht unterbekommt. Gerade, wenn ihr keine Milliardenmillionen für euren Garten zurückgelegt habt, hilft euch das sehr! Überlegt euch bei der Planung eure Prioritäten: Wollt ihr es vor allem schön und gemütlich? Wollt ihr zum Selbstversorger werden? Wir haben uns im ersten Jahr auf die Gartenhütte sowie das Anbauen von Gemüse fokussiert. Die „schönen“ Dinge, die ein Garten ebenso mit sich bringt, haben wir etwas vernachlässigt – und genießen sie nun umso mehr! - Kombiniert Nützliches und Schönes
Das ist dann auch der vierte unserer Gartentipps für Anfänger. Selbstversorger sein ist super! Aber ein bisschen schön sein darf der Garten schon. Kombiniert darum nützliche und vielleicht unscheinbare Pflanzen wie Kartoffeln oder Salat mit weniger nützlichen, aber umso schöneren wie etwa Blumen. Wir haben zum Beispiel ganz hübsche Malven in eins unserer Beete gesetzt – im besten Bauerngarten-Style! Oft geht ja auch beides. Bei uns wachsen auch Speisechrysanthemen. Die kleinen Blättchen könnt ihr essen, die Blüte auch – und die Blume sieht noch dazu wunderbar sommerlich aus! - Lest euch schlau
Lest am besten schon bevor ihr einen Garten übernehmt, alles, was ihr in die Finger kriegen könnt. Das können Gartenbücher sein oder Gartenzeitschriften oder Gartenblogs oder Facebook-Gruppen oder einfach nur informative Insta -oder YouTube-Channel. Letztere schaut ihr dann eher, als dass ihr sie lest. Je mehr ihr wisst, desto weniger kann euch schocken – zum Beispiel in Sachen Gartenschädlinge. Ihr könnt euch inspirieren lassen und schauen, was euch gefällt. Und überlegen, was euch so gar nicht zusagt! Unsere Erfahrung sagt: Zu wissen, was man nicht will, hilft einem schon viel! - Probiert euch aus!
Theoretisches Wissen allein hilft auch beim Gärtnern aber nicht. Unser vorletzter Gartentipp für Anfänger: Probiert euch aus! Sät und pflanzt, was euch gefällt und beobachtet, was so passiert. Am besten, ihr dokumentiert die Ergebnisse, dann wisst ihr in der nächsten Saison auch noch, was funktioniert. Und was nicht. Sich ausprobieren heißt auch: Lasst mal Fünfe gerade sein. Unkraut rupfen könnt ihr auch morgen noch – mit Freunden im Garten brunchen oder einfach nur den Feierabend genießen, geht immer vor! - Übt euch in Geduld, Geduld, Geduld
Meine größte Herausforderung: dieses Thema mit der Geduld. Ein Garten hilft da sehr! Denn: Jede Kartoffel, jede Bohne, jede Himbeere benötigen ihre Zeit zum Wachsen und Reifwerden. Mit Dünger, regelmäßigem Gießen – gerade jetzt, in der Dürre – und Aufmerksamkeit könnt ihr diese Prozesse natürlich etwas beschleunigen. Aber ihr könnt nichts erzwingen. Höher, schneller, weiter ist hier also nicht angesagt. Für uns ein super Ausgleich zu unserem sonstigen, oft durchgetakteten Alltag.