Hilfe, hier krabbelt’s! Wer natürlich gärtnert, wird hin und wieder Besuch von Blattläusen haben. Wie ihr Blattläuse bekämpfen könnt? Hier kommen 13 Tipps!
Sie sind grün, gelb oder bräunlich schwarz und ehe man sich’s versieht, bevölkern sie Gemüse, Obst & Stauden in eurem Garten. Blattläuse zählen zu den häufigsten Schädlingen im Garten. Wobei wir das Wort Schädlinge eigentlich gar nicht so gern verwenden. Wir sagen und schreiben lieber: ungebetene Gäste. Habt ihr nur wenige davon im Garten, müsst ihr Blattläuse nicht zwingend bekämpfen. Sitzen sie allerdings auf sämtlichen Gemüsepflanzen und futtern euch die Ernte weg, würden wir etwas tun!
Woran erkenne ich überhaupt Blattläuse?
Ob ihr Blattläuse habt, erkennt ihr an mehreren Hinweisen.
- Ihr seht viele Blätter, die sich kräuseln.
- Ihr beobachtet, wie Ameisen an Pflanzen hoch- und ‘runterlaufen. Sie laben sich an dem Honigtau, den Blattläuse ausscheiden.
- Die Blätter glitzern und kleben vor Honigtau.
- Unter den Blättern sitzen schwarze, grüne oder gelbe Tierchen, die aussehen wie winzig kleine Fliegen.
Hier kommen 13 Tipps, mit denen ihr Blattläuse loswerdet:
Eine kräftige Dusche – nur mit Wasser
Ist der Befall noch nicht so stark, reicht es oft, die Pflanzen kräftig mit Wasser abzubrausen. Die Blattläuse werden durch den Wasserdruck weggespült. Manchmal reicht das schon aus, um Blattläuse zu bekänpfen.
Neemöl
Eines unser liebsten Allrounder im Garten. Einfach die Pflanzen großzügig mit verdünntem Neemöl einsprühen. Der Vorteil: Neemöl zählt als Lebensmittel, ihr könnt die angesprühten Pflanzenteile ohne Bedenken genießen. Alternativ tut es auch das Insektenfrei-Mittel** von COMPO.
Rainfarn-Tee
Ein Tee aus getrockneten Rainfarnblüten hilft ebenfalls dabei, Blattläuse zu bekämpfen. Dazu ca. 100 Gramm getrockneten Rainfarn mit einem Liter Wasser eine halbe Stunde kochen. Abkühlen lassen und dann mit Wasser verdünnen (1:10). Achtung: Rainfarn ist giftig. Die Pflanzenteile sollten dann nicht verzehrt werden.
Sud aus Ackerschachtelhalm, Zwiebeln und Knoblauch
Ackerschachtelhalm ist als Unkraut verschrien – es ist aber sehr nützlich bei der Bekämpfung von Blattläusen und diversen Pilzerkrankungen von Pflanzen. So setzt ihr einen an: Ihr braucht ca. 150g Ackerschachtelhalm, eine große Zwiebel und eine Knolle Knoblauch. Außerdem etwas Öl und einen Liter Wasser. Bringt das Wasser zum Kochen und gebt Öl sowie die kleingehackten Zutaten hinzu. Ca. 15 Min. köcheln lassen, dann durch ein Sieb abgießen und abkühlen lassen. Der Sud wird im Verhältnis von 1:5 mit Wasser gemischt auf die Pflanzen aufgesprüht.
Brennnessel-Brühe
Noch ein Tipp aus der Hexenküche: Brühe aus Brennnesseln. Dazu zwei Hände voll Brennnesseln in einen Eimer geben, zwei Liter kaltes Wasser darauf gießen und zwölf Stunden ziehen lassen. Die Pflanzen damit einsprühen.
Rhabarberblätter-Sud
Ein Tee aus Rhaberberblättern kann dank des hohen Oxalsäure-Gehalts auch nützlich sein, Blattläuse zu bekämpfen. Dazu braucht ihr ca. 500g Rhabarberblätter und 3l heißes Wasser. Die Mischung lasst ihr ca. 15 Minuten lang ziehen. Sammelt dann die Flüssigkeit auf – und besprüht damit bei Bedarf eure Pflanzen.
Milch-Wasser-Mischung
Um Blattläuse zu bekämpfen, könnt ihr auch eine Milch-Wasser-Mischung als Hausmittel verwenden. Dazu mixt ihr 250ml Milch mit 500 ml Wasser. An mehreren Tagen hintereinander aufsprühen – und fort sind die Tierchen! Das Mittel hilft übrigens auch gegen Mehltau.
Spülmittel
Das wohl bekannteste Hausmittel gegen Blattläuse: Wasser mit Spülmittel. Durch die Tenside rutschen die Läuse von Blättern und Stängeln und ersticken. Weil wir nicht zu viele Tenside im Beet wollen, setzen wir das Mittel nicht mehr bei uns ein.
Kräuterpflanzen als Begleiter setzen
Blattläuse bekämpfen auf die passive Art könnt ihr, indem ihr die richtigen Begleitpflanzen setzt. Wer also in Mischkultur mit Kräutern gärtnert, hat schonmal gute Karten. Besonders unbeliebt bei Blattläusen: Rosmarin, Lavendel und Thymian sowie Ysop. Die ätherischen Öle halten die kleinen Krabbeltierchen fern.
Kapuzinerkresse als “Opferpflanze” säen
Blattläuse fliegen auf Kapuzinerkresse. Ein trick, um die Läuse loszuwerden: Kapuzinerkresse an Beetränder & Co. zu säen. Mit Glück siedeln sich die Blattläuse dann nur dort an – und eure restlichen Pflanzen bleiben verschont!
Marienkäfer anlocken
DAS Mittel gegen Blattläuse?! Marienkäfer. Genauer gesagt: deren Larven. Die snacken nämlich Blattläuse, dass es eine helle Freude ist. Was ihr machen könnt, um Marienkäfer anzulocken? Einen möglichst wilden, naturnahen Garten haben.
Florfliegen ansiedeln
Auch Florfliegenlarven futtern gern Blattläuse und helfen euch dabei, die Schädlinge loszuwerden. Und auch bei denen hilft es euch, einen Ökogarten zu haben. Plus: einen Unterschlupf, in dem sie sich richtig wohlfühlen. Übrigens: Ihr könnt Florfliegenlarven auch bestellen und so die natürliche Blattlausbekämpfung ankurbeln.
Mit Schlupfwespen aktiv werden
Schlupfwespen haben es schon geschafft, nachhaltig unsere Lebensmittelmotten – ein “Erbe” unserer Vormieter – zu bekämpfen. Auch gegen Blattläuse könnt ihr damit vorgehen.
Blattläuse bekämpfen: Drei allgemeine Tipps auf einen Blick
Tipp Nummer eins: Arbeitet euch langsam vor. Sprüht lieber etwas weniger Brühe, Sud & Co. und legt dann nochmal nach. So bleibt euer Garten im Gleichgewicht.
Tipp Nummer zwei: Bei den Tipps oben merkt ihr schon – einige Pflanzen, die als “Unkraut” gelten, helfen euch wunderbar dabei, Blattläuse zu bekämpfen. Lasst also gern mal etwas “Wildnis” stehen und nutzt die Pflanzen dann als Schädlingsbekämpfung!
Tipp Nummer drei: Wenn ihr naturnah gärtnert, lockt ihr ganz automatisch die richtigen Nützlinge an, die euch dabei helfen, Blattläuse zu bekämpfen.
Bevor ihr zu einer Chemiekeule greift, solltet ihr zunächst mal die Natur walten lassen!
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