Wir möchten Schnittblumen im Garten haben – unsere Wildblumenwiese hat uns auf den Geschmack gebracht! Wir können von den bunten Blüten gar nicht genug bekommen und wollen einen Teil unseres Gartens auf diese Weise mit nach Hause nehmen.
Neben dem (ok, zugegeben, sehr egoistischen!) Umstand, dass wir Blumen lieben und uns gern welche ins Haus holen, wollen wir auch etwas mehr Aufmerksamkeit auf die nachhaltige Schnittblumenproduktion lenken. Denn wie Katharina von aus dem Garten schreibt, dass fast 90 Prozent der Schnittblumen in Floristikgeschäften oder dem Supermarkt importiert sind. Oft aus Ländern, die Spritzmittel kaum kontrollieren und einfach im Akkord Tulpen, Rosen & Co. anbauen. Weil die geernteten Stängel gekühlt werden müssen und oft per Luft verschickt werden, ist der CO2-Abdruck von Schnittblumen aus dem Handel natürlich erschreckend hoch. Wenn ihr euch weiter einlesen wollt, was den Bio-Ansatz für Schnittblumen angeht, googelt ihr am besten mal nach der Slow-Flower-Bewegung oder sucht das Hashtag #slowflowerbewegung auf Instagram.
Samentütchen auf und los – wenn das mit den Schnittblumen nur so einfach wäre!
Wir haben durch Lesen und das Luschern bei anderen schon gemerkt, dass ein bisschen was dazugehört, Schnittblumen im Garten wachsen zu lassen. Wir gehen die Blütenproduktion deshalb an, als wenn wir ein Gemüsebeet planen wollten.
Wofür wir die Schnittblumen verwenden wollen
Wir möchten nicht nur unsere Vasen (und die von Freunden und Familie) füllen, sondern am liebsten auch Blüten, Blätter oder Samenstände trocknen, um so möglichst lange etwas davon zu haben. Toll wäre auch, wenn wir noch mehr Material als im vergangenen Jahr aus dem eigenen Garten für unsere Blumendeko- und Kranzproduktion verwenden könnten.
Was sich als Schnittblumen im Garten eignet
Zuallererst steht da natürlich die Frage im Raum, welche Pflanzen sich als Schnittblumen für den Garten eignen. Zuallererst sind das natürlich ein- oder zweijährige Blütenpflanzen wie etwa:
- Kosmeen (auch Cosmeen oder Schmuckkörbchen genannt)
- Zinnien
- Löwenmäulchen
- Strohblumen
- Kalifornischer Mohn
- Männertreu
- Ringelblumen
- Sommerastern
- Chrysanthemen
- Craspedia
- Kornblumen
- Knorpelmöhren
- diverse Malven
- …
Einige davon finden sich auch auf unserer Wildblumenwiese wieder. Dort wollten wir zwar hauptsächlich wilde Sorten ansiedeln, durch diverse Saatgutmischungen (Geschenke) haben sich da aber auch weniger wilde Exemplare verbreitet.
Diverse Kräuterpflanzen warten mit ansehnlichen Blüten- oder Samenständen auf:
- Dill
- Nigella (Schwarzkümmel, auch bekannt als Jungfer im Grünen)
- Echte Kamille
- Fenchel
- …
Auch Stauden liefern tolle Blüten zum Schneiden, zum Beispiel:
- Margeriten
- Lupinen
- Phlox
- Astern
- …
Dahlien, Gladiolen, Ranunkeln und andere aus Knollen wachsende Pflanzen bieten sich ebenfalls gut als Schnittblumen an. Wie Jora Dahl schreibt: Je mehr ihr davon abschneidet, desto mehr Blüten kommen nach. Wahnsinn, oder?!
Wer im Herbst fleißig Blumenzwiebeln gesetzt hat, kann im Frühjahr dann Anemonen, Tulpen, Narzissen & Co. ernten.
Ergänzen werden die Schnittblumen bei uns im Garten noch Blüten und Zweige von Sträuchern wie Flieder, Hortensien und Rosen.
Unser Plan für den Schnittblumengarten:
1. Blumenbeete anlegen
Wir haben drei große Beete für die Schnittblumenproduktion vorbereitet. Hier werden wir vor allem aussäen. Knollenpflanzen wandern zum Teil mit in die Staudenbeete – so wollen wir den Platz maximieren.
2. Welche Erde ist ideal für Schnittblumen?
Je mehr Blütenpower ihr erreichen wollte, desto bessere Erde braucht ihr. Wir werden die Beete mit reifem Kompost sowie humusreicher Erde füllen. Unkrautfrei sollte diese sein, sonst haben Schnittblumen schnell das Nachsehen. Bei Bedarf wird dann über den Sommer hinweg gedüngt – hier werden wir vermutlich auf unsere Beinwelljauche zurückgreifen.
3. Wann Schnittblumen im Garten aussäen?
Einige Schnittblumen könnt ihr direkt ins Beet säen. Kälteempfindlichere Sorten zieht ihr an und setzt sie dann nach den Eisheiligen Anfang bis Mitte Mai ins Beet. Achtung: Unter den Schnittblumen gibt es einige sogenannte Kaltkeimer. Diese brauchen einen Kältereiz, um auszuschlagen. Diese sollten schon im Januar oder Februar ausgesät werden. Echte Profis säen übrigens im Herbst und überwintern die Mini-Pflanzen dann im Beet. Machen wir dann im kommenden September und Oktober… 😉
4. Wie Schnittblumen aussäen und pflanzen?
Bei Schnittblumen könnt ihr es halten wie beim Gemüse. Entweder, ihr ackert in klassischen Reihen oder gebt einer Sorte ein Beet. Oder aber, ihr setzt auf eine lebendige Mischkultur. Wir werden Letzteres praktizieren, das kennen wir ja schon von unseren Nutzpflanzen. Da unsere Beete hintereinander weg an einem Zaun stehen, werden wir Richtung Zaun eher größere Sorten setzen und zu unserem Garten hin etwas flacher werden.
5. Schnittblumen pflegen
So ziemlich alles, was wächst, braucht Wasser. Und Dünger. Sorten, die hoch wachsen, benötigen eventuell etwas Unterstützung –Dahlien zum Beispiel. Duftwicken wollen klettern. Hier werden wir mit einzelnen Stäben oder Rankgittern aus Haselnuss- oder Holunderstecken arbeiten.
Soweit der Plan. Wir legen ab Ende Januar mit den ersten Cool Flowers los und werden euch ab dann auf dem Laufenden halten!