Wir haben einen neuen Lieblingsplatz im Garten – unsere selbst gebaute Außenküche. So haben wir sie umgesetzt.
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Mit ein bisschen Verspätung haben wir endlich, endlich ein lange geplantes Projekt umgesetzt – nämlich eine Außenküche selber zu bauen. In unserer Gartenhütte haben wir bereits eine kleine Küchenzeile aus Restholz aufgestellt. Über den vergangenen Sommer haben wir aber gemerkt, dass es noch toller wäre, eine Outdoorküche zu haben. Damit wir direkt Gemüse, Obst und Kräuter abwaschen können, zum Beispiel. Und: Um kürzere Wege vom Schneidebrett zum Grill zu haben. Also haben wir mal wieder die Köpfe zusammengesteckt und eine Außenküche geplant. Mit einem Spülbecken mit Frischwasseranschluss. Und einer großen Arbeitsplatte. Und reichlich Stauraum – für Grillzubehör und Gartengeschirr und was wir sonst noch so brauchen beim Draußen-Kochen. So haben wir unsere Outdoorküche umgesetzt:
Eine Außenküche selber bauen: Material
Zugegeben: Für ein DIY, das gar nicht mal so groß ist, braucht es schon ein bisschen etwas, um eine Außenküche selber zu bauen. Das liegt daran, dass zum einen Wasser mit im Spiel ist. Und dass das Projekt schön wetterbeständig werden soll. Hier findet ihr eine Übersicht des Materials:
- Kanthölzer in der Abmessung 6 x 6 x 200 cm – wir haben insgesamt 15 gekauft und sie auf die folgenden Längen zurechtgesägt: 6 x 48 cm, 6 x 200cm und 1 x ca. 90 cm. Achtung: Da wir das Dach mit einem Gefälle geplant haben, müssen 5 der Kanthölzer am oberen Ende einen Winkel von 75 Grad bekommen. Außerdem sind die hinteren drei Stützen kürzer, sie haben eine Länge von ca. 186 cm. Und: Wir haben unsere Hölzer mit sogenannten Überblattungen verbunden, wenn ihr lieber mit Winkeln arbeiten wollt, können sich die Maße ändern.
- 6 Pfostenschuhe
- Arbeitsplatte aus Leimholz
- Holzplatten für die Seiten- und Rückwände – wir haben aus Restholz je 2 Teile mit den Maßen 47,5 x 78 (Länge x Breite) und je 2 mit den Maßen 90,5 x 78 cm ausgesägt.
- 8 Leisten in 70 x 3,8 x 2,4 cm (Länge x Breite x Stärke), 4 Leisten in 47,5 x 3,8 x 2,4 cm und 4 Leisten in 90 x 3,8 x 2,4 cm
- Holzplatten für die Einlegeböden – wir haben aus Restholz die Teile mit den Maßen 90 x 60 cm (Länge x Breite) ausgesägt.
- Holzplatte fürs Dach – wir haben aus Restholz ein Teil mit den Maßen 240 x 62,5 cm (Länge x Breite) ausgesägt.
- 40 Latten in 200 x 3,8 x 2,4 cm (Länge x Breite x Stärke)
- 24 Winkel, um alle Platten zu befestigen
- Spülbecken inklusive Montageset (Zu- und Abflussrohre sowie passende Gewinde)
- 1 Wasserhahn – Mischbatterie nennt man das auch in Baumarkt-Latein. Weil wir im Garten keinen Warmwasser-Anschluss habe, haben wir hier nur einen Kaltwasserhahn verbaut.
- 1 Wasserhahn für einen Gartenschlauch
- PVC-Rohr und passende Fittings für die Frischwasserleitung. Wir haben ein System zum Stecken und Schrauben verwendet.
- Dachschindeln oder Dachpappe, z.B. aus Bitumen
- Bitumen zum Auftragen
- Abdichtmasse zum Streichen
- Silikon zum Abdichten der Arbeitsplatte
- Lack, für draußen geeignet – dazu eine Lackierwanne, Lackwalzen und Pinsel
- Dachpappen-Nägel
- passende Schrauben für die Kanthölzer, die Einlegeböden, die Dachlatten etc.
An Werkzeug haben wir eine Stichsäge, eine Handkreissäge, unsere Akku-Schrauber sowie unseren Schleifer verwendet. Außerdem kamen ein Spaten, unser Vorschlaghammer sowie diverse Zangen zum Einsatz. Als Hilfsmittel legt ihr Zollstock, Bleistift, Schreinerwinkel, Wasserwaage sowie Handschuhe, Schutzbrille und einen Mundschutz bereit.
Schritt für Schritt zur selbst gebauten Außenküche
Die Außenküche selber zu bauen, hat relativ lange gedauert. Der Grund dafür: Wir wollten sie eigentlich schon im Herbst aufstellen – doch dann hatte Florian einen Leistenbruch und unser Kater ist schlimm krank geworden. Also verschoben, bis alle wieder halbwegs heile an Deck waren. Nur: Dann wurde es langsam kühl und oft auch regnerisch im Garten. Nicht gerade ideal, um ein kleines Bauwerk zu errichten. Erst einmal werden wir nass und frieren – und auch das Lackieren kann sich dadurch ganz schön in die Länge ziehen. Unter fünf Grad Celsius sollten es dafür auf keinen Fall sein. Immerhin: Das Projekt Außenküche selber bauen motivierte uns immer wieder, bei schönem Wetter raus in den Kleingarten zu fahren. Unser Vitamin-D-Spiegel hat es uns sicherlich gedankt!
Ihr wollt auch bald draußen kochen? Hier kommt unsere Anleitung:
Die Außenküche planen
Als Allererstes plant ihr eure Außenküche: Was soll sie alles können, welchen Zweck für euch erfüllen? Uns war vor allem das Spülbecken mit Frischwasseranschluss wichtig. Laut Kleingartengesetz dürfen wir in der Hütte keinen solchen Anschluss haben. Abwaschen ist dadurch echt mühsam, wenn wir ehrlich sind! Auf Pinterest & Co. haben wir ganz viele Outdoorküchen mit integriertem Grill gesehen. Da es bei uns im Garten oft sehr windig ist, haben wir uns dagegen entschieden. Wir rollen lieber unseren mobilen Grill an einen Platz, an dem wir uns und unsere Hütte nicht einräuchern.
Zu guter Letzt ist noch zu entscheiden, was ihr alles in der Küche lagern wollt. Geschirr & Co. haben wir größtenteils schon in unserer Küchenzeile in der Hütte untergebracht. Wir wollten aber trotzdem Ablagefläche für Grillzubehör und Sonstiges. Deshalb haben wir eine Außenküche ohne Türen geplant und selbst gebaut.
Holz und andere Materialien für die Außenküche ausmessen und zurechtsägen
Wenn ihr euch final entschieden habt, wie ihr eure Außenküche selber bauen wollt, besorgt ihr die passenden Materialien. Achtet darauf, dass die Arbeitsplatte schön stabil und langlebig ist. Mit Melamin beklebte Platten sind für draußen zum Beispiel meist nicht geeignet.
Zeichnet euch dann eure Teile auf und sägt sie entsprechend zurecht. Dort, wo zwei Kanthölzer aufeinandertreffen, haben wir mit einer Überblattung gearbeitet. Dafür sägt ihr den Teil, der raussoll mehrmals ein. Anschließend stemmt ihr das Holz Stück für Stück hinaus. Schleifen solltet ihr das Holz nach dem Sägen auch.
Wir wollten eine Mischung aus schön und praktisch – weshalb wir die Rückwand unserer Außenküche zusätzlich noch mit Dachlatten als Schmuckleisten verschönert haben.
Die Teile für die Außenküche lackieren
Dann geht es ans Lackieren der Einzelteile für eure DIY-Außenküche. Auch hier ist wichtig, dass die Materialien möglichst lange wetterfest bleiben. Der Lack sollte also für draußen geeignet sein. Wir haben einen seidenmatten Buntlack von SCHÖNER WOHNEN-Farbe benutzt – wir haben den Farbton Neumond Grau sowie den Farbton mit der Nummer 01.029.06 kombiniert.
Zusätzlich haben wir das Holz vorher mit einem Voranstrich grundiert. So hält die Farbe länger und deckt auch besser. Plus: Manchmal sondert frisches Holz noch unschöne Harz-Flecken ab. Das verhindert ihr mit einer Grundierung ebenfalls!
Die Arbeitsplatte sowie die Einlegeböden haben wir mit einem seidenmatten Klarlack behandelt. Achtung: Nicht nur die Flächen streichen, sondern auch die Kanten.
Bei Lacken und Farbe ist uns vor allem Qualität wichtig. Gut deckend müssen sie sein. Und sich gut verarbeiten lassen. Und lange halten, also wetterbeständig, stoß- und kratzfest sein. Noch dazu wollen wir natürlich die Umwelt so gut wie möglich schützen, weshalb wir nur Lacke und Farben mit dem Blauen Engel verwenden. Wir sind sehr happy mit den Lacken von SCHÖNER WOHNEN-Farbe – die erfüllen nämlich alle unsere Wunschkriterien und sind noch dazu in jedem erdenklichen Farbton anmischbar. Im Kopf planen wir schon zig weitere Projekte, für die wir die Lacke verwenden können …
Übrigens: Bei SCHÖNER WOHNEN-Farbe findet ihr euch ab jetzt noch besser zurecht. Die Lacke aus der “Home”-Serie sind für drinnen optimal, die “Protect”-Lacke für draußen sehr gut geeignet. Sucht ihr nach einer Lösung für beide Anwendungen, greift ihr auf den Weißlack zurück.
Pfostenschuhe einschlagen
Ähnlich wie bei unserem Gewächshaus braucht auch die Außenküche eine Verankerung im Boden. Dazu haben wir sechs Pfostenschuhe in den Boden getrieben. Dafür setzt ihr am besten Restholz in die Anker, auf das ihr mit einem Vorschlaghammer schlagt. Wichtig: Die Pfostenschuhe sollten alle auf einer Höhe aus der Erde schauen. So steht eure Outdoorküche gerade.
Die Außenküche aufbauen: Den Rahmen zusammenbauen und montieren
Wenn alles lackiert und getrocknet ist, setzt ihr eure Außenküche Stück für Stück zusammen. Wir haben zunächst die beiden Rahmen, einen für vorne, einen für hinten, zusammengeschraubt. Diese haben wir mit den kurzen Kanthölzern verbunden. Anschließend haben wir das Grundgerüst in die Pfostenschuhe eingesetzt und festgeschraubt. Achtet darauf, dass alles schön im Wasser ist – sonst wird eure selbst gebaute Außenküche schief!
Die Wände der Außenküche aufbauen
Danach haben wir die Platten eingepasst und sie mithilfe der schmalen Leisten am Grundgerüst befestigt. Dann haben wir die Rückwand der Außenküche montiert – also die schmucken, hellblauen Dachlatten. Als Abstandshalter haben wir eine ausrangierte Latte benutzt. So sind die Abstände schön gleichmäßig geworden, ohne dass wir immer nachmessen mussten.
Außenküche selber bauen: Wasserleitungen legen
Bevor wir das Dach aufgebaut und die Platten eingesetzt haben, haben wir noch die Wasserleitungen verlegt. So hatten wir am meisten Spielraum. Wir haben neben dem Wasserhahn für das Spülbecken noch einen zweiten außen an der Küche angebracht. Dazu haben wir mit einer Lochsäge ein passendes Loch ins Holz gebohrt und einen Wasserhahn eingesetzt. Falls unser Regenwasser mal erschöpft sein sollte, können wir zum Beispiel eine Gießkanne darunterstellen und Wasser abzapfen.
Das Dach zusammensetzen und montieren
Nun ist das Dach dran. Das besteht aus einer Platte, die wir mit Dachlatten eingefasst haben. Die Ränder und Übergänge haben wir extra mit Bitumen bestrichen, sodass es schön dichthält. Dann haben wir Dachschindeln aus Bitumen darauf geklebt und genagelt. Nachdem uns die Dachpappe unserer Gartenhütte mehrmals weggeflogen ist, gehen wir hier lieber auf Nummer sicher. Das Dachteil haben wir dann auf die Rahmen gesetzt und mit Dachschrauben befestigt. Das Dach hat, wie ihr seht, ein Gefälle. So fließt das Regenwasser nach hinten ab. Wir werden eventuell noch eine Regenrinne oder etwas Ähnliches installieren.
Die Einlegeböden in der Outdoorküche montieren
Jetzt ist es an der Zeit, die Platten zu montieren. Die Einlegeböden haben wir mit jeweils vier Winkeln befestigt. Die Arbeitsplatte hat insgesamt acht bekommen. Sie muss ja etwas mehr aushalten. Mit Silikon haben wir die Lücken an den Rändern geschlossen. So kann hier kein Wasser eindringen.
Das Spülbecken einpassen und den Wasserhahn anschließen
Fast fertig! Die Außenküche braucht jetzt nur noch ein Spülbecken plus Wasserhahn. Wir sind natürlich ganz brav der Anleitung gefolgt. Zuerst haben wir das Becken selbst mit Silikon eingepasst. Dann den Hahn montiert und ans Frischwasser angeschlossen. Außerdem haben wir die Abwasserrohre verlegt. Dazu haben wir noch einmal ein Loch durch den oberen Einlegeboden gebohrt. So können wir das Wasser unten in der Outdoorküche auffangen und zum Beispiel Pflanzen damit gießen. Wir verwenden im Garten – und generell – nur Spülmittel, die biologisch abbaubar sind. Gut mit Wasser verdünnt könnt ihr mit dem “Abwasser” ohne Bedenken Sträucher oder Bäume gießen.
Die Außenküche einrichten und einweihen
Nun bleibt die Außenküche nur noch einzurichten. Wie oben beschrieben, bewahren wir die meisten Dinge zum Kochen und Grillen in unserer Küchenzeile in der Hütte auf. Wir werden aber, falls sich Besuch ankündigt oder wir etwas für uns beide zubereiten wollen, alles Wichtige in der Outdoorküche bereitstellen und -legen. Im Sommer werden wir wahrscheinlich Einiges auch dauerhaft hier ablegen – je nachdem, was wir benötigen. Was auf jeden Fall schon einmal seinen Platz gefunden hat: ein paar Kräutertöpfe!
6 Kommentare
Wow, die Küche sieht fantastisch aus! Bin überhaupt begeistert von der Seite und werde hier viele Tipps abgucken – vielen Dank!!!
Hej Corinna, danke für deinen Kommentar, das freut uns sehr!:)
Liebe Grüße und viel Erfolg mit deinem Garten
Debo
hallo und danke fuer die gute beschreibung des aufbaus
eure kueche sieht wirklich sehr ansprechend aus
was mich interessieren wuerde ist wie hoch
die gesamtkosten fuer das projekt waren
danke und gruss aus korfu
george
Hallo George,
vielen Dank für die lieben Worte, das freut uns sehr, dass dir die Küche so gefällt.
Die Materialkosten lagen ohne die Farbe bei ca. 200-250€, Hohe Kosten verursachen ja immer so Dinge wie Spüle, Arbeitsplatte und Farbe.
Ich hoffe das hilft dir weiter .)
Liebe Grüße
Florian
Hallöchen, ist die Spüle aus Kunststoff? Und wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr bis jetzt damit gemacht? Wir hätten auch gern Kunststoff, aber im Baumarkt empfiehlt man immer nur Edelstahl. 🤔
Auf jeden Fall sieht eure Küche toll aus.
Hallo Kristin,
jein, das ist so ein Kunststoffverbundstoff/Kompositwerkstoff, nennt sich CAREAlith. Der ist laut Hersteller Hitzebeständig bis ca. 300°C, kratz- und stoßfest und Lebensmittel- und Farbecht. In wie weit die Uv-beständig ist kann ich dir nicht sagen, dazu hab ich keine Informationen. Aber da wir die ja nicht täglich in Dauerbenutzung haben und die sowieso jedes mal bevor wir sie nutzen einmal auswischen (schon allein wegen dem benachbarten Flughafen) haben wir uns da bislang weniger Gedanken drum gemacht.
Das freut uns sehr, dass dir die Küche so gut gefällt.
Viele Grüße
Florian