Die Einrichtung unserer Gartenlaube wächst: Wir haben eine Küchenzeile selbst gebaut! Hier gehts zur Anleitung.
Jajaja, eine „richtige“ Küchenzeile ist es nicht. Dazu fehlt die eingelassene Spüle nebst Anschluss und der Einbauherd. Da wir aber kein Wasser in der Hütte haben dürfen und keinen Starkstrom verlegt haben, reichte uns ein Schrank für Töpfe, Geschirr und Co, der gleichzeitig als Arbeitsplatte dient.
Gebaut haben wir unsere DIY-Küchenzeile aus Restholz – und Florians altem Schreibtisch! Wir hatten erst eine klassische Selbstbau-Variante überlegt: mehrere Kanthölzer, Seitenwände, Türen und eine Arbeitsplatte. Dann haben wir aber Leimholzplatten geschenkt bekommen und konnten nun eine etwas „schickere“ Variante einer Küchenzeile selbst bauen. Im Prinzip besteht unser kleiner Küchenschrank aus drei Seitenwänden, die mithilfe von sechs Leisten zusammengeschraubt und gedübelt werden. Vier Einlegeböden sorgen für Stauraum, Florians alte Schreibtischplatte für Platz zum Werkeln und Kochen im Garten. Drei Türen verbergen das Chaos aus Töpfen, Geschirr und Gartenküchenkrimskrams.
Das braucht ihr für die DIY-Küchenzeile aus Restholz:
- Holz für zwei Seitenwände, ca. 60 cm tief und mindestens 80 cm hoch
- Holz für eine „Mittelwand“, ca. 60 cm tief und mindestens 80 cm hoch
- Holz für drei Türen, die der Breite nach in euren Schrank passen
- Sechs Holzleisten, mit denen ihr das Konstrukt verbinden könnt
- Vier Einlegebögen, passend zur Breite und Tiefe eures Schrankes
- Acht Leisten, auf denen ihr die Einlegeböden anbringen könnt
- Eine Arbeitsplatte
- Scharniere für die Türen – haltet eine passende Lochsäge oder einen Forstnerbohrer bereit!
- Viele, viele Schrauben
- Holzleim
- Acht Holzdübel
- Vier Winkel
An Werkzeug benötigt ihr eine Säge, einen Bohrschrauber und einen Hammer. Wenn ihr habt: Jig-Bohrer, Tiefenbohrstopp und Zentrierspitzen für Holzdübel! Die helfen euch sehr, versprochen. Haltet außerdem Zollstock, Schreinerwinkel, eine Wasserwaage und einen Bleistift bereit.
So baut ihr euch eine Küchenzeile selbst – Schritt für Schritt
Schritt 1: Planen & messen
Zeichnet einen Plan für eure Küchenzeile und messt die Holzteile entsprechend aus. Wie ihr seht, haben wir Aussparungen in die Seitenwände gesägt. Die Querleisten gehen dann durch und dienen so auf der Vorderseite gleichzeitig als Blende. Unten haben wir die Aussparung größer gemacht. So könnt ihr später nahe an der Arbeitsfläche stehen, ohne mit den Füßen anzustoßen. Markiert euch außerdem die Stellen auf den Seitenwänden und der Mittelwand, wo ihr später die Einlegeböden befestigen wollt.
Schritt 2: Alle Teile für die DIY-Küchenzeile zurechtsägen
Sägt alle Teile zurecht. Wenn ihr mögt, könnt ihr die Teile dann noch abschleifen – und lackieren.
Schritt 3: Leisten und Platten vorbohren
Da, wo die vier „Eckleisten“ und Seitenwände zusammentreffen, haben wir mit Schrauben und Holzdübeln gearbeitet. So hält das Konstrukt schön lange und bleibt stabil. Beim Vorbohren für Holzdübel-Löcher helfen euch sogenannte Zentrierspitzen. Diese nutzt ihr, um die Stellen, wo die Dübel reinsollen, ganz genau zu markieren. Hilft wirklich! Auch hilfreich: Ein Tiefenbohrstopp, damit der Dübel nicht zu tief im Holz versinkt.
Schritt 4: Eure Küchenzeile zusammensetzen – schrauben, leimen, dübeln
Setzt die Küchenzeile zum Selberbauen von außen nach innen zusammen. Gebt Leim in die Dübellöcher und klebt die Holzdübel ein. Schraubt erst die eine Seitenwand und die vier Eck-Leisten zusammen. Schraubt dann die andere Seitenwand von der anderen Seite dagegen. Setzt dann die mittlere Wand ein und schraubt die fehlenden Leisten fest.
Schritt 5: Die Böden eurer DIY-Küchenzeile einsetzen
Schraubt zunächst die unteren Böden an den Leisten fest. Bringt dann die schmalen Leisten an und legt die beiden restlichen Böden ein.
Schritt 6: Die Türen an eurer Küchenzeile zum Selberbauen anbringen
Messt aus, wo die Scharniere hinsollen und bohrt dann die entsprechenden Löcher ins Holz. Schraubt die Scharniere fest und hängt die Türen ein. Nun könnt ihr bei Bedarf noch am Scharnier nachjustieren.
Anstelle eines Griffes haben wir jeweils pro Tür ein Loch gebohrt und die Ränder ein bisschen abgeschmirgelt. So haben wir uns Anbauteile gespart. Hier geht’s übrigens zum Podcast über Kleingarten-Kosten…
Schritt 7: Die Arbeitsplatte eurer DIY-Küche befestigen
Damit ihr eure DIY-Küchenzeile nun auch als solche benutzen könnt, fehlt jetzt noch die Arbeitsplatte! Legt diese auf und schraubt sie mit den Winkeln fest. FERTIG!
Das Projekt haben wir an einem Wochenende ganz locker geschafft. Es war ziemlich kalt und unsere Finger entsprechend fröstelig… – wahrscheinlich braucht ihr an einem schönen Frühlingstag vier bis sechs Stunden dafür.
Auf unserer selbst gebauten Küchenzeile werden wir in Zukunft nicht nur Kaffee kochen, sondern auch alles für’s Grillen vorbereiten. Unsere Marmeladen-, Gelee- und Kompottproduktion werden wir wahrscheinlich ebenfalls hierher auslagern. Unser Einkochautomat ist nämlich ziemlich groß und nimmt in der Wohnung quasi die ganze Küche in Beschlag! Als Ergänzung zu unserer Küchenzeile werden wir im Sommer auch noch eine Außenküche bauen. Mit integriertem Grill, wenn es nach Florian geht…!
Ihr interessiert euch für Projekte aus Restholz? Dann schaut doch mal unsere Trenntoilette an – die zimmerten wir aus Resten unseres selbst verlegten Holzfußbodens. Auch dieser selbst gebaute Weihnachtsbaum ist aus Überbleibseln gefertigt.
4 Kommentare
Eure Küchenzeile ist richtig klasse geworden! Gefällt mir sehr gut 🙂
LG Eva
Ohhh, danke dir, Eva!
Liebe Grüße aus Hamburg
Debo
Sieht super aus, was für eine Arbeitsplatte habt ihr verwendet? Wo findet man sowas ?
Hej Mira, danke! Das ist eine alte Schreibtischplatte von Florian. Woher die ist, wissen wir nicht (mehr). Es gibt wohl aber auch ähnlich aufgebaute Arbeitsplatten für Küchen im Baumarkt. LG