Rosen schneiden ist für viele Hobbygärtner der Endboss. Mit ein paar Tricks besiegt man aber auch den.
Mit der Forsythienblüte steigt nicht nur die Laune, sondern bei vielen Hobbygärtnern auch die Herzfrequenzzähler. Denn jetzt steht der Rosenschnitt an. Kein Grund zur Schnappatmung, soooo schwierig ist das gar nicht!
Rosen schneiden: Das braucht ihr
- Eine scharfe Gartenschere
- Handschuhe
- eine ruhige Hand
- Mut
Es gibt sogar spezielle Rosenscheren und Handschuhe, die den Rosenschnitt erleichtern sollen. Braucht man nicht unbedingt, finde ich. Achtet bei eurer Gartenschere darauf, dass sie scharf ist und dass ihr gut damit hantieren könnt. Ihr wollt ja weder euch noch die Rose beim Schneiden verletzten. Schaut deshalb auch, ob eure Handschuhe dick genug sind. Rosen schneiden nämlich zurück!
Vor dem Rosen schneiden
Bevor ihr loslegt, schaut ihr euch die Pflanze einmal genauer an. Welche Äste haben Knospen? Welche haben genügend Platz zum Atmen, welche nicht? Welche Form soll die Pflanze bekommen? Das gilt übrigens nicht nur für das Rosen schneiden, sondern bei jeder Art von Baum- und Strauchschnitt.
Dann gehts los: Schneidet die Äste und Zweige, die ihr nicht mehr haben wollt, nacheinander ab. Beim Rosenschnitt setzt ihr dafür die Schere leicht schräg etwa einen halben bis Zentimeter über der Abzweigung, die ihr kappen wollt, an. Nicht zu schief, sonst bietet sich zu viel Angriffsfläche! Rosen sind empfindliche Gewächse. Die Schnittstellen können schnell faulen, wenn ihr sie zu gerade abschneidet. Übrigens auch ein Grund, warum man bei Rhabarber die Stiele nur abbricht, statt sie zu schneiden. Der Schnitt bietet zu viel Eintrittsfläche für Wasser, was sich schnell staut und dann modert.
Die Schnittstellen beim Rosen schneiden können übrigens auch erfrieren, wenn es zu kalt ist. Deshalb wartet man ab, bis die Forsythien blühen und es relativ warm ist.
Rosenschnitt: Aber bitte mit Gefühl
Bevor ihr ihr jetzt in einen Rosenschnitt-Rausch verfallt: Rosen schneidet man nicht alle gleich. Es gilt folgende Faustformel: Kümmert sie vor sich hin, kann man mutiger sein und die Rose kräftig schneien. Will man die Rose lediglich in Form schneiden, hält man sich besser zurück. Gilt übrigens ebenfalls für ungefähr alle Arten von Strauchschnitt.
Unsere Edelgewächse haben schon länger keine Schere mehr gesehen, weshalb ich beim Rosen schneiden wenig zimperlich vorgegangen bin. Ich habe einige Äste entfernt und gekürzt. Lediglich an dem größten Busch habe ich mehr Schönheits-OP als Herztransplantation durchgeführt. Ich hoffe, das war den Gehölzen nicht too much. Da wir in unserem Kleingarten neun davon haben, kann ich in den kommenden Wochen dann sehen, welche Art von Rosenschnitt die bessere war. Ich habe zur Versöhnung dann auch direkt gedüngt – bei unseren Katzen hilft solche der Art der Bestechung immer!
Rosenschnitt eignet sich übrigens bestens für euren Kompost. Allerdings nur, wenn die Rosen gesund sind, sonst verbreiten sich Schädlinge im Nu!
Mal abgesehen vom radikalen Rosenschnitt Anfang Frühjahr: Rosen schneiden kann man bis in den Herbst hinein. Und sollte man auch. Verblühtes, Vertrocknetes, abgeknickte Triebe etc. könnt ihr das ganze Jahr über entfernen. So verschafft ihr den anderen trieben Luft und Power und könnt die Blüte verlängern. Ab dem ersten Frost ist dann Schluss: Ein zu später Rosenschnitt kann dazu führen, dass die Triebe erfrieren.
Rosen schneiden: Shortcut
1. Planung: was soll ab und warum?
2. Rosen schneidet man schräg, nicht zu großflächig, mit scharfer Schere einen halben bis Zentimeter über der Abzweigung.
3. Je kümmerlicher die Rose, desto radikaler ihr Schnitt.
4. Rosen schneiden könnt ihr vom Frühjahr bis vor dem ersten Frost.
5. Rosenschnitt kann auf den Kompost, wenn er gesund ist.