Vor einer Woche waren wir spontan auf der BUGA 2021 in Erfurt. Ein krönender Abschluss unseres Urlaubs. Was uns besonders beeindruckt hat – und was wir uns hätten sparen können.
Unser Sommerurlaub stand so ziemlich sehr im Zeichen des Gartens. Zunächst urlaubten wir ein paar Tage bei Florians Eltern – back to the roots, quasi! Dann verbrachten wir zwei wunderbare Tage im Park Dennenlohe (Bericht folgt!) und fuhren von dort aus weiter in die Wiege des Schreberns, nach Leipzig also. Bevor es uns zurück nach Hamburg zog, machten wir noch einen relativ spontanen Abstecher nach Erfurt auf die BUGA 2021. Wunderbar war das, ein perfekter Abschluss unseres Urlaubs!
Zur Info: Wir hatten zwei Tageakkreditierungen für den Besuch des Ega-Parks und auf dem Petersberg. Unsere Meinung ist davon aber nicht beeinflusst.
Erfurt und Garten sind eng miteinander verwoben. Erfurt gilt als die Wiege des Gartenbau. Hier fanden 1865 und 1876 die ersten international bedeutsamen Gartenbauausstellungen statt. An der Stelle um die Cyriaksburg herum wurde in den 1920er Jahren ein Garten- und Landschaftspark eröffnet, der anlässlich der ersten Internationalen Gartenbauausstellung (iga) 1961 erweitert wurde und heute als egapark bekannt ist – und von Touristen wie Einheimischen genutzt wird. Bis zum 10.10. könnt ihr noch die BUGA besuchen – wir sind aber sicher, dass sich der Park danach auch noch lohnen wird!
Dass der Park nicht komplett neu gestaltet wurde, sondern schon länger lebt, wurde uns direkt am Eingang bewusst: Zur Rechten befindet sich ein von Piet Oudolf gestaltetes Beet, das er für die iga 1961 gestaltete. Aktuell zeigt es sich herrlich herbstlich in Braun- und Beigetönen. Demgegenüber eröffnet sich zur Linken sich das BUGA-Gelände mit Hallen und den verschiedenen Schaugärten und -beeten. Ein toller Kontrast. Beim Schlendern durch den großzügigen Park stellen wir immer wieder fest: Neben vielen neu gestalteten Flächen finden sich altbewährte Beete, toll!
Wir sind besonders beeindruckt vom Gräsergarten und einem ans fast schon mediterrane Klima Erfurts angepasste Staudenbeet, beide gestaltet von Petra Pelz. Hier schießen wir ungefähr 1000 Fotos, und beschließen dann, ein Präriebeet auf unserer jetzigen Wildblumenwiese anzulegen. Im Naturgarten der Thüringer Kleingartensparte fühlen wir uns direkt wie in unserem Stückle und speichern die Idee, eine Hecke aus Spalieräpfeln zu kreieren, direkt mal ab. Weiterhin bestaunen wir die tollen Dahliensorten, die sowohl draußen als auch drinnen ausgestellt sind und kommen Der Kleingärtner kommt voll auf seine Kosten auf dem liebevoll gestalteten Spielplatz. Die Rutschen sehen aus wie übergroße Radieschen, geschaukelt wird in “Erdbeeren”. Daneben steht ein kleiner Wichtelwald zum Klettern oder kurz mal hinsetzen und verschnaufen.
Ein Abstecher in den Japangarten lässt uns hingegen etwas ernüchtert zurück. “Etwas sehr euopäisch”, befindet Florian – und ich gebe ihm voll Recht! Der Karl-Foerster-Garten gleich nebenan reisst uns auch nicht so richtig vom Hocker. Zu wenig blüht hier, zu ähnlich scheinen die Beete den restlichen Staudenrabatten zu sein. Auch die Themengärten, die wir uns auf dem Weg nach draußen noch anschauen wollen, hauen uns nicht so recht um. Hier geht ein Thema ins andere über, die Konzepte wollen nicht so recht sichtbar werden.
Wir beschließen, nicht gleich zu fahren, sondern noch einen Abstecher in die Innenstadt zu machen. Auf dem Petersberg mitten im Trubel des Stadtlebens befindet sich ein zweiter Standort der BUGA. Hier gibt’s barocke Pflanzungen zu bestaunen, einen großen Gemüsegarten und diverse Urban-Gardening-Ideen. Noch dazu blüht der gesamte Berg pink und gelb und weiß und blau – er wurde für die BUGA zu einer riesigen Blumenwiese. Wunderbar! Leider wird es schon dunkel und der Kleingärtner und wir sind langsam echt erschlagen von den vielen Eindrücken. Voll inspiriert geht’s zurück nach Hause. Wo wir es kaum erwarten können, einen Teil unserer Ideen umzusetzen.
Unser Fazit der BUGA 2021: Ein Besuch lohnt sich wirklich, weil so viele verschiedene Beete und Pflanzungen zu entdecken sind. Wer noch die Gelegenheit hat: Hin da! Wer es bis zum 10.10. nicht mehr schafft: Trotzdem hin in den egapark und nach Erfurt, die Stadt ist ebenfalls sehr sehenswert, versprochen!
2 Kommentare
Hallo Debo,
wir haben es leider dieses Jahr nicht geschafft, aber definitiv möchte ich nächstes Jahr nach Erfurt fahren. Vielen Dank für die Eindrücke von eurer Reise, sie haben mir noch mal Appetit gemacht. Nun bin ich gespannt, wie ihr eure Wiese umgestaltet und hoffe, nächstes Jahr Fotos von eurem Präriebeet zu sehen!
Liebe Grüße aus meinem Garten an euch drei,
Susanna
Hallo Susanna,
das freut uns, dass wir dir Appetit machen konnten 🙂
Uns juckt es auch schon gewaltig in den Fingern das Präriebeet umzusetzen. Da wird es mit Sicherheit dann einen Beitrag zu geben.
Liebe Grüße zurück
Florian