Noch so eine Sache, auf die wir erst durch Pinterest gekommen sind: Eines unserer Lieblingskräuter, Zitronengras, zu kultivieren bzw. zu pflanzen. Was man braucht: Zitronengras aus dem (Asia)-Supermarkt und einen leicht grünen Daumen.
Neben Koriander ist Zitronengras oder auch Lemongrass eins unserer liebsten Würzkräuter in der Küche. Leider gibt es das immer nur in so riesigen Mengen beim Supermarkt unseres Vertrauens. Mit ein Grund, dass wir kurzerhand Zitronengras kultiviert haben: Wir wollten einfach nicht so viel wegschmeißen!
Zitronengras kultivieren: So geht’s
Zitronengras zu kultivieren ist überhaupt kein Hexenwerk. Aber wir brauchten wohl den Schubs durch Pinterest, um es mal auszuprobieren. Was man macht? Einfach die Stängel in Wasser stellen. Am besten nimmt man die, wo unter den grünen Blättern noch Augen erkennbar sind. Also Ansätze für Blätter – daraus können sich Wurzeln bilden!
Und dann muss man warten. Und zwar relativ lange. Auf unserer Fensterbank hat es mehrere Wochen gedauert, bis sich was getan hat. Dabei ist es wichtig, regelmäßig das Wasser zu wechseln, sonst gibt es Schimmelgefahr!
Zitronengras einpflanzen
Haben die Stängel reichlich Wurzeln ausgebildet, könnt ihr sie eintopfen. Das asiatische Kraut wächst gut drinnen, ihr könnt Zitronengras aber auch in den Garten pflanzen. Achtung: Das Gras ist in (Nord-)Deutschland nicht winterhart, im Herbst sollte es also nach drinnen wandern. Nach den Eisheiligen, also im Mai, darf es dann wieder nach draußen.
Zitronengras mag es warm und verträgt sehr gut einen sonnigen Standort – auf dem Balkon, der Fensterbank oder eben im Garten. Die Erde sollte nicht zu fest sein. Wenn ihr schweren Mutterboden habt, solltet ihr diesen mit Sand vermischen. Die Pflanze wächst wie ein Busch – typisch für ein Gras eben! Achtet beim Auspflanzen darauf, dass ihr die Stängel als Horst anordnet. So sagt man gärtnerisch für eine Ansammlung/ Gruppierung von Pflanzen. Steckt die Stängel also ruhige nah aneinander.
Wird der Busch zu groß, könnt ihr ihn an den Wurzeln teilen. Also ausgraben, mit einem scharfen Spaten abtrennen und das Loch wieder zubuddeln. Und anderen mit einem Ableger eures Zitronengrases eine Freude machen! Wir werden unseren Horst im kommenden Jahr hinaus in unseren Kleingarten lassen. Wir finden: Eine tolle Ergänzung zu unseren Errungenschaften von Rühlemann’s & Co.
Wie und wann man Zitronengras erntet
Das Zitronengras kultivieren bedeutet am Ende ja auch, dass ihr es ernten könnt. Im Prinzip könnt ihr damit loslegen, sobald es gut angewachsen ist in seinem Horst. Schneidet dafür einen Stängel relativ weit unten ab. Mit ein bisschen Glück kommt dann nämlich ein neuer Trieb zum Vorschein. Wie beim Lauch! Zitronengras hat immer Saison – wer sich also die Mühe macht, es anzupflanzen, muss nie mehr im Supermarkt danach suchen!
Wozu verwendet man Zitronengras eigentlich?
Zitronengras zu kultivieren lohnt sich natürlich nur dann, wenn man es regelmäßig verwendet. Wir sind große Fans von Thai- und vietnamesischer Küche. Da kommt uns das Kraut natürlich gelegen. In Currys oder Suppen mitgekocht, verleiht das Zitronengras dem Gericht eine leichte und zitronige Schärfe. Sehr lecker und sehr fein.
Achso: Zur Verwendung in der Küche nehmt ihr nur den hellen Teil, ein bisschen so wie bei Lauch. Dazu die äußeren Schichten abblättern, kleinhacken oder einfach als Ganzes mitkochen. Vor dem Servieren am besten rausfischen, draufzubeißen ist nämlich ziemlich fies!
Zitronengras findet ihr übrigens auch in vielen Tees. Wenn ihr selbst einen draus brauen wollt: Einfach einen Stängel opfern, schälen und in einen großen Becher legen. Mit kochendem Wasser übergießen und etwa fünf Minuten ziehen lassen. Durch das enthaltene ätherische Öl Citral macht der Aufguss die Nase angenehm frei!
So. Wen muss ich jetzt noch weiter überzeugen, Zitronengras anzubauen?!