Mit unseren Kartoffeln haben wir dieses Jahr schon einiges erlebt. Die Kartoffelernte hat uns dann aber wieder versöhnt. Erkenntnis: Machen wir nochmal!
Bis zur Kartoffelernte war es ein steiniger Weg. Warum? Darum:
- Erst hatte die frühe Sorte Frost abbekommen.
- Dann hat es im Frühjahr kaum geregnet und im Sommer eigentlich nur. Wir hatten ziemlich Bammel vor der Kartoffelfäule.
- Es war außerdem sehr lang sehr kühl, sodass wir gefühlt ewig warten mussten, bis wir die späte Sorte setzen konnten. Da waren die Saatkartoffeln schon fast drüber und wir hatten nicht so viel Hoffnung, dass die Sorte Aeggeblome noch irgendwas wird bei uns…
Stetiges gutes Zureden und das Häufeln scheinen aber gefruchtet zu haben. Stolze 33 Kilo konnten wir bei unserer Kartoffelernte verzeichnen. Etwa 23 Kilo hat die frühe Sorte, Amandine, eingebracht. Der Rest kam dann von der späten dänischen Sorte. Wir hatten je ein Kilo für die Saat gekauft. Das ist eine ganz gute Ausbeute, finden wir. Und: Die Kartoffeln schmecken suuuuperlecker, kein Vergleich mit den gekauften Helenes und Lindas da draußen!
Woran merkt man, dass die Kartoffeln reif sind?
- Vor der Ernte müssen die Kartoffeln zunächst einmal geblüht haben.
- Das Kraut muss außerdem welken bzw. sich zurückziehen – ein bisschen wie beim Rhabarber.
- Der Zeitpunkt verrät es einem natürlich auch: Wer sie im März oder April gesetzt hat, kann ab Ende Mai seine Frühkartoffeln ernten. Etwa zwei Monate unter der Erde brauchen die Knollen nämlich. Die Erntezeit reicht bis weit in den Herbst hinein – selbst im Oktober könnt ihr noch nach den Kartoffeln graben.
- Wer sich unsicher ist, kann einfach mal ein, zwei Kartoffeln ausgrubbern. Haben sie eine (dünne) Schale? Dann sind sie reif!
Was uns wie wahrscheinlich die anderen Kartoffel-Neulinge unter euch umtreibt, ist die Frage:
Ist das Kraut welk oder ist es Krautfäule?!
Also, was wir gelernt haben: Fiese braune Flecken mitten auf einem gesunden Blatt deutet auf Krautfäule hin. Manchmal sehen die Flecken auch pelzig weiß aus. Dann ist es am einfachsten, den Pilz, der auch Tomaten befällt, zu erkennen.
Krautfäule befällt auch die Kartoffelfrüchte, die oberirdisch wachsen. Ist die Pflanze über der Erde befallen, habt ihr wahrscheinlich auch unterirdisch mit der Fäule zu kämpfen. Die Knollen sind matschig, wie verschimmelt und sondern einen schwefeligen Geruch ab. Da hineinzufassen, ist wirklich eine der weniger schönen Erlebnisse als Neu-Kleingärtner.
Welkt das Laub einfach dahin, geht das meist Stück für Stück und nicht fleckenweise. Ein bisschen so, als würde euch eine Pflanze vertrocknen. Oder wie im Herbst die Blätter abwerfen.
Kartoffelernte – wie geht das?!
Nach der ersten Ernte sind wir schon ganz gut eingespielt. Kartoffeln erntet man am besten zu zweit, sonst übersieht man viele – die verstecken sich nämlich ganz gut! Was ihr braucht, um Kartoffeln zu ernten: eine Grabegabel, einen Korb und Handschuhe. Los geht’s!
- Nach den Kartoffeln graben
Am besten nehmt ihr eine Grabegabel zu Hilfe, um die Kartoffeln zu ernten. Die setzt ihr ein Stück weit versetzt von der Pflanze an, um die Knollen nicht zu verletzen. Dann hebelt ihr die gabel sanft hoch. Wiederholt den Vorgang ein paar Mal. - Die Kartoffeln an die Oberfläche befördern
Durch das Hebeln kommen die Kartoffeln nach oben. Grabt nun mit den Händen weiter. Legt verletzte Kartoffeln zur Seite – die wandern am besten direkt in den Topf! - Die Kartoffeln ernten
Die Kartoffeln, die ihr findet, reibt ihr mit den Handschuhen kurz ab und legt sie dann behutsam in den Korb. Das kraut könnt ihr auf den Kompost werfen. Faule Kandidaten sortiert ihr gleich aus. Werft ihr sie auf den Kompost, solltet ihr sicherstellen, dass der heiß genug ist, damit die Pilze absterben. Ansonsten: Ab in die Bio-Tonne! - Nochmal alles von Hand, bitte
Nach der Grabegabel-Action solltet ihr den Boden nochmal per Hand durchwühlen. Die Kartoffeln verstecken sich wirklich zu gut!!! Wir haben zum Teil ein paar Wochen später noch welche gefunden. - Die Knollen trocknen
Legt die Kartoffeln an einem trockenen, nicht zu hellen Ort zum Trocknen aus. Dort sollten sie ein bis zwei Tage ruhen, bis die Schale sich verfestigt hat.
Nach der Kartoffelernte – oder wie man Kartoffeln richtig einlagert.
Kartoffeln mögen es dunkel, trocken und kühl. Wir haben sie in Kisten verteilt und diese in unserem Schlafzimmer aufgestellt. Andere lagern Kartoffeln im Keller – den wir leider nicht so nutzen dürfen. Der Plan für nächstes Jahr: eine Erdmiete neben unserer Gartenhütte bauen.
Nach der Ernte ist vor der Aussaat
Das gilt eigentlich für jede Pflanze. Legt euch auf jeden Fall Saatkartoffeln auf die Seite – am besten kleine. Die lagert ihr bis zum nächsten Frühjahr am besten kühl und in einer dunklen, mit Sand gefüllten Kiste.
Das Beet solltet ihr einmal durchharken und anschließend die Saat einer Gründünger-Pflanze aufbringen. Phacelia eignet sich zum Beispiel. Wir haben Senfsaat gewählt. Diesen werden wir noch vor der Blüte unterharken. Er reichert den Boden mit Stickstoff und anderen Nährstoffen an – und ist gleichzeitig noch Kompost. So kann sich der Boden vor dem Winter noch etwas erholen und wir können im nächsten Jahr mit unserer Bauerngarten-Fruchtfolge weitermachen.
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