Phacelia, der Bienenfreund

Juli

1

von Debo // in Gartentipps

3 Kommentare

Phacelia – für Nicht-Lateiner: der Bienenfreund – ist ein ganz wunderbares Gewächs. Die blauen Blüten locken Bienen an (wie der Name schon sagt) und halten unliebsame „Unkräuter“ und Schädlinge fern. Man kann die Pflanze auch als Gründüngung kultivieren. Und: Bei dem kräftigen Lila-Blau träumt man sich direkt in die Provence.

Doch einmal der Reihe nach.

Ich nenne die Pflanze Phacelia, daran ist meine Mama schuld. Sie hat ein Faible dafür, alle Pflanzen bei ihrem botanischen Namen zu nennen. Tja. Man kennt das Raublattgewächs aber auch als:

  • Bienenfreund
  • Bienenweide
  • Büschelschön – wahrscheinlich, weil die Blüte mehr wie ein Büschel aussieht. Und schön ist. ☺

Übrigens wächst der Bienenfreund auch schön schnell. Von der Aussaat bis zur Blüte vergehen etwa sechs Wochen. Man kann ihn in unseren Gefilden von Juni bis September aussäen. Apropos: Wir haben den Bienenfreund mit vollen Händen in die Erde gebracht. Wir haben in unserem Kleingarten nämlich einen Problem-Abhang. Relativ steil und darum seit Jahren vernachlässigt. Dazu noch nach Norden ausgerichtet. Hier wächst freiwillig nichts außer der fiesen Ackerwinde, die den kompletten Hang durchwurzelt hat.

Zahlreiche Bienenfreund-Blüten hintereinander.
Ein Meer aus Bienenfreunden sorgt für heiteres Gesummse unter den Bienen.

Da kommt uns aber die zweite Superpower des Bienenfreunds zugute: Der bildet selbst sehr weit reichende Wurzeln und wird bis zu einem Meter hoch. Und man kann ihn relativ dicht säen, sodass andere Pflanzen verdrängt werden. Wir merken die Verbesserung auf jeden Fall! Angeblich stößt Phacelia auch Schädlinge wie die Kohlhernie ab. Das müssen wir noch austesten, damit haben wir bisher kaum Erfahrung.

Der Bienenfreund als Lückenfüller

Ein weiterer Grund, das schöne Büschel zu kultivieren: Wer wie wir einen Bauerngarten anlegen und nach dem Prinzip der Fruchtfolge gärtnern will, sollte sich den Bienenfreund ebenfalls zum Freund machen. Der stammt nämlich eigentlich aus Amerika und hat daher hier noch kaum Feinde. Und keine Schädlinge. Deshalb kann man ihn super zum Beispiel nach der Kartoffelernte in das Beet einbringen, um das Land nicht brach liegen zu lassen. Und: Man kann den Bienenfreund sehr gut als Gründüngung verwenden. Dazu muss man ihn noch vor der Blüte abmähen und auf dem Boden liegen lassen oder – noch besser – das Grün in den einarbeiten. Bei dieser Art der Verwendung verliert man aber die Bienenfreundlichkeit! Man muss sich also vorher entscheiden, was einem wichtiger ist.

Was wir an dem Bienenfreund schätzen

Wie wir unseren Bienenfreund verwenden? Als „Lückenbüßer“ auf den Flächen, die wir irgendwie bewirtschaften müssen, aber noch keinen Plan gemacht haben bzw. die dieses Jahr keine Priorität haben. Und natürlich als Bienenweide. Es summt und brummt tatsächlich dort wie verrückt. Bienen, andere Bienen, noch mehr Bienen (wie viele Sorten gibt es von diesen Tieren, jetzt mal im Ernst?!), dazu Wespen und Hummeln – es sieht aus wie ein Flughafen im Zeitraffer gefilmt. Übrigens gibt es ja auf dem Gelände des Hamburg Airports bis zu 150.000 Bienen, die Jahr für Jahr knapp 150 Kilo Honig einfahren. Wie es beim Airport heißt, sind die Bienen ein Gradmesser der Luftverschmutzung. Geht es den Bienen gut, ist diese gering – trotz Kerosinabgasen! Was den Flughafen zu einem Bienenparadies macht? Die vielen Grünflächen um den Airport herum – unter anderem unser Kleingartenverein. Hier blühts ja an jeder Ecke!

Neulich, an einem Sonntag, wo es generell sehr wenige Geräusche gibt, haben wir uns schon richtig erschrocken: Als wir in den Garten kamen, brummte es total laut. Wir haben uns gefühlt wie in einem Film. Erst brummt/summt es und dann steht die Invasion der Killerameisen (oder Aliens oder was auch immer) ins Haus. Wir sind aber verschont geblieben – bei uns sind bisher nur die „Stammgäste“ vorbeigesummt.

 

Der Bienenfreund im Schnelldurchlauf:

  • blüht schnell und hübsch
  • kann von Juni bis September ausgesät werden
  • lockt Bienen und andere Nützlinge an
  • verdrängt andere, ungeliebte Pflanzen
  • beugt Schädlingen vor
  • eignet sich als Lückenfüller
  • kann auch als Gründünger eingesetzt werden

 

Phacelia ist einjährig, samt sich aber selbst aus. Einfach blühen und „reifen“ lassen, dann gibt’s auch im nächsten Jahr wieder tolle blaue Blüten! Man bekommt die Samen so zu kaufe. Oft ist der Bienenfreund aber auch in Bienenweiden- oder Insektenbuffet-Mischungen zu finden.

  • Einen schönen guten Tag
    ich habe eine Frage
    wir habenPharcelia schon Anfang Mai ausgesät aber er geht nicht auf was ist die was kann die Ursache sein?
    Wir haben das Saatgut etwas mit einem Rechen etwas ein geharkt,ganz leicht es hat sogar geregnet darauf aber es geht nicht auf
    Wie alt darf ein Same sein?
    Liebe Grüße Andrea Riethmueller

    • Hallo Andrea,
      hat sich denn mittlerweile was bei eurer Phaceilia getan?
      Da Phaceilia ein Dunkelkeimer ist, kann es sein, dass doch noch zu viel Licht dran gekommen ist.
      Generell sollte Saatgut je nach Art, Qualität und Lagerung zwischen zwei und fünf Jahren keimfähig sein, manches Saatgut ist unter Idealbedingungen sogar bis zu 15 Jahren keimfähig. Wenn man sich nicht sicher ist, lohnt es sich eine Keimprobe zu machen.

      Ich hoffe das hilft dir weiter.

      Liebe Grüße
      Florian

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    >
    Success message!
    Warning message!
    Error message!