Regenwasser zu sammeln, spart Geld und schont die Umwelt. Hier kommen sieben Tipps, wie ihr das Nass von oben auffangt und verwendet!
Aktuell feiern wir jeden Regenschauer, denn: Wenn es regnet, müssen wir weniger Gießtouren in den Garten unternehmen. Dadurch sparen wir Zeit – und Geld! Dank unserer Regenwasser-Sammelbehälter sparen wir außerdem noch Wasser für trockenere Zeiten an.
Drei weitere Gründe, im Garten Regenwasser zu sammeln:
Wusstet ihr, dass Regenwasser in den meisten Fällen weniger Kalk enthält als das Leitungswasser? Für viele Pflanzen ist es daher besser verträglich.
Regenwasser ist gleich auf Gießtemperatur. Gerade empfindliche Pflanzen mögen lieber abgestandenes, „zimmerwarmes“ Wasser. Leitungswasser kann einen regelrechten Kälteschock hervorrufen.
Wer weniger Leitungswasser zapft, schon die Umwelt. Denn: Leitungswasser wird aufwändig aufbereitet – je weniger davon nötig ist, desto besser!
So gelingt es euch, Regenwasser aufzufangen und zu verwenden
1. Einen geeigneten Regenwasser-Auffangbehälter finden
Überlegt euch, wie viel Regenwasser ihr realistisch sammeln und verwerten wollt – und könnt. Ihr habt viele Pflanzen zu versorgen und viel Platz im Garten? Top, dann stellt umso mehr und auch größere Auffangbehälter auf. Im Baumarkt oder auch online findet ihr Regentonnen und -fässer in vielen Varianten. Ihr könnt sogar welche in schicker Holz-Ausführung bekommen. Wichtig ist: Sie sollten wasserdicht sein und in einem lebensmittelverträglichen Zustand sein. Ihr wollt schließlich keine fiesen Ölrückstände in eurem Gießwasser finden, oder?
Wir nutzen einen IBC-Container mit 1000 Liter Fassungsvermögen. Dazu haben wir drei Regentonnen mit jeweils etwa 200 Litern Fassungsvermögen aufgestellt. Perfekt für unser „Stückle“, das doch recht groß ist!
2. Der perfekte Platz, um Regenwasser zu sammeln
Habt ihr eine Gartenhütte, dann stellt ihr das Regenfass an eine Hausecke oder Hauswand. Mithilfe eines Fallrohrs leitet ihr das Wasser aus der Regenrinne hinein, um möglichst effektiv Regenwasser zu sammeln. Achtet darauf, dass die Behälter nicht den ganzen Tag in der Vollsonne stehen. Das Wasser verdunstet sonst sehr schnell und es können sich auch schneller Algen bilden. Verfügt euer Garten nicht über eine Laube, dann stellt ihr eure Sammelgefäße an einen windgeschützten Ort, wo sie nicht so schnell auffallen. So hübsch sind die Dinger nämlich in der Regel nicht… Da die Tonnen ja nur etwa einen Quadratmeter Fläche abdecken, werdet ihr auf diese Weise allerdings sehr viel weniger Regenwasser auffangen als an einem Häuschen oder einer Laube.
Achtet außerdem darauf, dass die Fässer eben stehen. So sorgt ihr dafür, dass ihr auch an den letzten Tropfen herankommt und die Behälter auch nach dem nächsten Sturm noch stehen. Wir haben unsere Regenfässer auf ein kleines Podest gestellt. So passt die Gießkanne perfekt drunter und wir sparen uns lästiges Gefummel mit Kanne und Hahn!
3. Regenwasser-Behälter abdecken oder anderweitig sichern
Wenn möglich, solltet ihr Regenwasser-Behälter mit einem Deckel sichern. Warum? Weil sonst Insekten, Vögel und andere Tiere in Versuchung kommen, zu trinken und dabei womöglich ertrinken. Verwendet ihr Behälter ohne Deckel, stellt sicher, dass Tiere über einen Ast, eine Holzplanke oder ein Gitter immer herauskommen. Auch für Kinder solltet ihr die Fässer unzugänglich machen.
Noch ein Tipp: Um den Boden unter dem Zapfhahn vor Erosion zu schützen, schüttet einfach ein paar Kieselsteine auf.
4. Regenwasser-Behälter verbinden
Richtig K-L-U-K seid ihr, wenn ihr eure Regenfässer „in Reihe schaltet“. So zapft ihr Wasser nur an einem Fass und spart euch ein wenig Rennerei. Stellt ihr mehrere mit Wasser gefüllte Tonnen nebeneinander und verbindet sie mit Rohren auf selber Höhe, wird der Wasserpegel überall immer gleich sein. Heißt: Das Wasser ist durch den Austausch überall gleich „frisch“. Und falls die Behälter zu voll laufen, könnt ihr den Pegel in allen Fässern schnell durch nur einen Handgriff regeln – nämlich: Hahn auf!
5. Das Wasser in Gießkannen zapfen
Der einfachste Weg, das Wasser aus euren Regenwasser-Sammelbehältern zu nutzen? Einen Hahn anbringen und per Gießkanne zapfen. Der Vorteil: Diese Methode kostet nicht viel Geld und ist relativ schnell umgesetzt. Ein – ziemlich großer – Nachteil: Ihr müsst ziemlich viel laufen und schleppen – je nachdem, wie groß euer Garten ist!
6. Einen Gartenschlauch an die Behälter anschließen
Smarter ist es da, einen Gartenschlauch an die Wassersammler zu schließen. Kleines Hindernis – und hier kommt wieder diese Physik ins Spiel: Dreht ihr den Hahn auf, wird der Wasserdruck vielleicht reichen, um ein Beet in einem Meter Entfernung zu gießen. Wollt ihr wie wir das Gewächshaus bewässern oder liegen eure Beete etwas weiter entfernt, benötigt ihr eine Pumpe. Für Regentonnen bekommt ihr relativ günstig sogenannte Tauchpumpen. Sammelt ihr Wasser in einem IBC-Container oder einem vergleichbaren, oben komplett geschlossenen Behältnis, dann müsst ihr zur „großen Schwester“, dem Hauswasserwerk mit Kreisel- oder Jetpumpe greifen. Das funktioniert so: Die Pumpe befördert Wasser in einen Druckausgleichsbehälter. Fällt nun auf der anderen Seite – nämlich am Schlauch oder Hahn – der Druck ab, wird Wasser herausgepresst. Und aus dem Sammelbehältnis nachgezogen. Je nachdem, wie viel Druck ihr im Druckausgleichsbehälter einstellt, desto länger oder kürzer wird die Strecke, die ihr per Schlauch zurücklegen könnt.
7. Regenwasser sammeln – aber nicht das ganze Jahr hindurch!
Ihr wisst alle: Wasser gefriert bei Minustemperaturen. Weil es sich dabei ausdehnt, können eure Auffangbehälter Schaden nehmen. Lasst deshalb vor den ersten Frösten im Herbst das Regenwasser ab. Stellt den Hahn bis zum nächsten Frühling auf “offen”. Sobald es nicht mehr länger am Stück deutlich unter null Grad sind, könnt ihr wieder fleißig Wasser sammeln.
Und was tun, wenn gar kein Regen mehr fällt? Lest hier, wie ihr euren Garten auch ohne zu gießen gut durch den heißesten Sommer bringt.