Trockenbeete anlegen: Warum ihr mindestens ein Magerbeet braucht – plus Schritt-für-Schritt-Anleitung!

Januar

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Ihr habt noch etwas Platz für ein Staudenbeet an einem sonnigen Standort? Dann empfehlen wir euch, Trockenbeete anzulegen. Wie das geht und warum ihr so eins braucht? Lest hier weiter!

Eine unserer besten Entscheidungen in 2022? Dass wir ein Trockenbeet angelegt haben! Ein Trockenbeet, Magerbeet oder auch Sandbeet beherbergt – der Name verrät es schon, trockenheitsverträgliche Pflanzen. Hier kommen drei Fründe, warum es sich lohnt ein Trockenbeet anzulegen.

  1. In unserem aktuellen Klima so wichtig! Bei uns in Hamburg hat es zwischen April und Juli an etwa fünf Tagen geregnet, der Sommer war ziemlich warm. Wir gießen, wenn möglich, mit Regenwasser. Das ging schnell zur Neige. Mit Leitungswasser werden bei uns nur Pflanzen versorgt, die uns auch Ertrag bringen, also Gemüse, Obst und Kräuter. Die Stauden müssen allein klarkommen… Mit einem Sandbeet sparen wir uns das Wässern – und können uns trotzdem an Blütenvielfalt erfreuen!
  2. Apropos sparen: So ein Trockenbeet ist relativ pflegeleicht, denn die Bedingungen sind nicht sehr attraktiv für Beikräuter. Ihr müsst also wenig jäten und/ oder gießen. Ideal als Beete für Faule geeignet!
  3. Ein weiterer Grund, Trockenbeete anzulegen? Ihr lockt damit ganz andere Insekten & Co. an. Jedenfalls, wenn ihr sonst eher wenig sandige Böden habt. Für Gärtner*innen in Berlin dürften Sandbienen, Erdwespen und sand-verliebte Falter nicht neu sein. Bei uns ist seit dem Bau unseres Magerbeets sehr viel mehr im Garten los! Was wir vorher gar nicht wussten: Magerbeete gelten tatsächlich als artenreichste Standorte der Welt.
  4. Ihr schafft mit einem Trockenbeet einen ganz speziellen Hingucker, der eure Gartengestaltung noch einmal ganz anders wirken lässt. Das hat uns ebenfalls überzeugt, das Projekt anzugehen.
Trockenbeete anlegen: Detailansicht eines Magerbeets.
Wir lieben unser Magerbeet – besonders in der Abendsonne!

 

Was ist ein Trockenbeet oder auch Magerbeet überhaupt?

Ein Trockenbeet, auch Magerbeet oder Sandbeet genannt, ist ein Beet, in dem Pflanzen gedeihen, die wenig Nährstoffe und Wasser benötigen. IN der Regel besteht das Substrat aus einer Mischung aus Kies und Sand. Kiesgärten und Steingärten sind sozusagen eine Steigerung des Trockenbeets.  Ein klassisches Sandbeet liegt in der Sonne und daher sehr trocken. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein Magerbeet im Halbschatten anzulegen. Wichtig ist, dass der Boden sehr durchlässig ist. Falls es regnet, sollte das Wasser immer gut abfließen können.

Welche Pflanzen für ein sonnig-trockenes Staudenbeet?

Pflanzen, die sich für ein trockenes, sonniges Beet eignen, sind diese:

  • Flockenblumen
  • Schafgarbe
  • Edeldisteln & Mannstreu
  • Prachtkerze
  • Nachtkerze
  • Katzenminze
  • Zittergras
  • Präriegras
  • Wiesensalbei
  • Schleierkraut
  • Sukkulenten wie Mauerpfeffer
  • Spanische Gänseblümchen

Trockenbeete im Halbschatten anlegen: Welche Pflanzen sind geeignet?

Ihr wollt euer Trockenbeet im Halbschatten anlegen? Dann greift auf diese Stauden zurück:

  • Glockenblume
  • Maiglöckchen
  • Elfenblume
  • Storchschnabel
  • Wolfsmilch
  • Kaukasus-Beinwell
  • Alpenveilchen

Bei Allgäustauden findet ihr diverse Pflanzenkollektionen, die sich für das Anlegen von Trockenbeeten eignen. Zum Beispiel eine pastellige Mischung für trockene Böden, eine farbenfrohe Kollektion für trockene Standorte oder aber eine bunte Mischung für magere Wiesen.

Das braucht ihr, um Trockenbeete anzulegen

Wir haben ein Trockenbeet angelegt, das etwa 30 cm hoch ist und ein Volumen von  ca. 2 m³ fasst. Hier findet ihr die Material-Übersicht dafür.

  • 1 m³ Schotter, Bauschutt oder auch alte Dachpfannen für die Drainageschicht (diese muss mindestens 25 cm dick sein)
  • 1 m³ Beton- oder Estrich-Kies (=ungewaschener Sand) 0/16 bzw. 0/32
  • genug Material für eine 30 cm hohe Einfassung, beispielsweise alte Ziegelsteine, Findlinge, Pflastersteine, Dachpfannen, etc.
  • optional: Gartenbaubeton für die Fundamentschicht
  • optional: Mörtel & Wasser, um die Einfassung zu mauern

Als Hilfsmittel legt ihr eine Schaufel, eine Schubkarre und eine Harke zurecht, wenn ihr mauert, braucht ihr eine Maurerkelle und einen Eimer.

Trockenbeete anlegen: Schritt für Schritt erklärt

Ein Mann gräbt Grassoden aus, um ein Trockenbeet anzulegen.
Stecht die Grassoden nach und nach ab.
Ein Mann hebt eine Fläche für ein Trockenbeet aus.
Etwa zwei Spaten tief solltet ihr die Fläche für das Trockenbeet ausheben.

Messt den Standort für eure Trockenbeete aus und hebt die Erde etwa zwei Spaten tief aus. Das Ziel: Gräser & Co. sollen nicht nachwachsen und das Regenwasser sollte gut versickern können.

Fertigt die Umrandung. Wir haben aus alten Ziegelsteinen eine Trockenmauer mit viel Platz für Insekten und andere Tiere geschaffen. An einigen Stellen haben wir die Mauer mit etwas Mörtel stabilisiert.

Um ein Trockenbeet anzulegen, wird ein Beet mit Schotter befüllt.
Schütten und harken, schütten und harken…
Um ein Trockenbeet anzulegen, befüllt eine Frau ein Beet mit Schotter.
Schubkarre um Schubkarre füllt sich das Trockenbeet.

Schüttet die Drainageschicht auf. Diese sollte etwa 25 cm hoch sein. Wir haben Bauschutt verwendet, der sich beim Anlegen von Beeten auf unserer Parzelle angesammelt hat und darauf noch groben Schotter verteilt.

Eine Frau harkt den Sand auf einem Trockenbeet zurecht.
Gleich ist das Trockenbeet fertig für die Bepflanzung!
Detailansicht eines fertig angelegten Trockenbeets.
Wir haben ein Magerbeet mit einer Trockenmauer verbunden.

Füllt das Beet mit dem Kies bzw. dem ungewaschenen Sand auf.

Eine Frau bepflanzt ein Trockenbeet.
Das Substrat aus dem Topf reicht, um die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.
Detailansicht einer Mauerpfeffer-Pflanze in einem Magerbeet.
Bei uns wächst zum Beispiel Mauerpfeffer im Sandbeet.

Bepflanzt euer fertig angelegtes Trockenbeet. Plant dabei bewusst freie Flächen ein. Wir haben noch etwas Totholz mit hineingelegt – aber nur sehr punktuell. Sorgt dafür, dass sich kein Laub oder Ähnliches ablagern – das Beet soll weiterhin mager bleiben. Es wird auch nicht gedüngt. Die Erde aus den Töpfchen sollte den Pflanzen ausreichen.

 

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