Wer ökologisch gärtnert, stellt schnell fest: Genauso wie nützliche Tierchen fühlen sich auch Schädlinge wohl. Was also tun? Hier kommen sieben Tipps , um Schädlinge zu bekämpfen!
Blattläuse loswerden
Ihhh, da krabbelt doch was… Blattläuse befallen gern in Scharen Rosen und andere blühende Büsche und knabbern ratzfatz Blätter und Blüten ab. Die Schädlinge natürlich zu bekämpfen, ist supereinfach. Entweder, ihr lockt Marienkäfer an (oder kauft euch Marienkäferlarven, das geht tatsächlich auch!) – die fressen die ungeliebten Tierchen auf. Oder aber, ihr „duscht“ eure befallen Pflanzen mit einer Öl-Lösung ab. Auf fünf Liter Wasser kommen etwa 100 Milliliter Rapsöl oder besser noch Neem-Öl, mischt das Ganze durch und besprüht die Pflanzen damit. Das Öl sorgt dafür, dass die Läuse den Grip verlieren, nach etwa einer Woche sollte der Spuk vorbei sein. Eine Spüli-Lösung funktioniert auch. Wir mögen diese Variante aber nicht so gern. Ebenfalls gegen Blattläuse helfen euch Rhabarbertee oder -auszug: Einfach die Blätter über 24 Stunden in Regenwasser einweichen und als Auszug direkt aufsprühen. Mglich ist auch, das Wasser aufzukochen und es (etwas abgekühlt) auf die oder aber sogar noch aufkochen und dann abgekühlt auszusprühen.
Kohlweißlinge bekämpfen
Im ersten Gartenjahr hatten wir eine fiese Überraschung im Garten: Unsere Kohl-Kinderstube im Hochbeet war komplett abgefressen. Schuld daran: eine Vielzahl Raupen Nimmersatt – und zwar die des Kohlweißlings. Wir bekämpfen diese Schädlinge mechanisch und sammeln Eier und Raupen ab. ,Was sonst noch hilft: Sellerie oder Tomaten ins Kohlbeet setzen. Oder die Pflänzchen mit einem Sud aus euren ausgegeizten Tomatentrieben gießen.
So wehrt ihr die Kohlfliege ab
Noch so eine „Bedrohung“ für den Kohl und Rettich-Gewächse wie Radieschen: die Kohlfliege. Was haben wir uns geärgert, als wir die ersten Schäden – nämlich mit Gängen durchfressene Früchte – entdeckt haben. Caro vom Haupstadtgarten empfiehlt ein Netz, um die Schädlinge zu bekämpfen. Werden wir dann kommendes Jahr auch verwenden. Und dazu Dill aussäen, den mögen die Flattermänner auch nicht.
Kartoffelkäfer abschrecken
Klopf auf Holz, wir waren noch keine Opfer von Kartoffelkäfern. Sollte es doch mal dazu kommen, dass in unseren Kartoffeln ungebetene Gäste wüten, würden wir zur Rainfarnbrühe greifen. Der Korbblütler wächst bei in unserem wilden natürlich beackerten Garten in Hülle und Fülle. Ich mag den etwas herben Duft sehr gern und die Bienen freuen sich auch drüber. Die Blüten sammeln, 24 Stunden in Wasser ziehen lassen, kurz aufkochen und absieben. Die Brühe mischt man vor dem Ausbringen in die Beete im Verhältnis 1:2 mit Wasser. Hilft auch gegen Mehltau! Wenn euch die Brühe zu kompliziert ist, könnt ihr den Rainfarn auch einfach ums Kartoffelbeet herum setzen. Hilft ebenfalls! Aber Achtung: Blätter und Blüten sind giftig, bitte nicht mit den bloßen Fingern verarbeiten.
Pilzerkrankungen wie Mehltau bekämpfen
Pilzbefall wie Mehltau an Zucchini & Co. geht ihr ebenfalls entweder mit einem Aufguss an: Die Pflanzen mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm abduschen oder mit einer Molke- oder Milchmischung besprühen, soll helfen. Ihr könnt auch auf eine Mischkultur eurer besonders anfälligen Pflanzen mit Lauchgewächsen setzen, die sorgen mit ihren ätherischen Ölen dafür, dass Pilze fernbleiben. Ist die Pflanze befallen, hilft euch ein beherzter Rückschnitt der entsprechenden Pflanzenteile.
Nacktschnecken vergraulen – was wirklich hilft!
Auch größere Schädlinge wie Schnecken könnt ihr ohne Chemie vertreiben. Wir hatten vergangenes Jahr eine richtige Plage, die wir mit (Bio-)Schneckenkorn nicht in den Griff bekommen haben. Für dieses Jahr haben wir uns mit Schnexagon ausgerüstet, einem Anstrich, den man auf die Beeteinfassung geben kann. Schnecken kriechen da wohl nicht drüber. Ausprobiert haben wir es allerdings noch nicht – dank der Hitzewelle haben wir gar kein Problem dieses Jahr. Eine weitere Idee: Tigerschnegel. Nacktschnecken mit Tigermuster, die die spanische Wegschnecke einfach wegsnacken. Ein bisschen rabiat, aber bei Nacktschnecken hört die Freundschaft auf! Es hilft außerdem auch, die Schneckennester abzusammeln. Oder Igel im Garten anzusiedeln, die räubern die Nester gern aus!
Wühlmäuse vertreiben
Auch so ein Tier, das wir nicht unbedingt im Garten brauchen: die Wühlmaus! Bei uns haben sie im vergangenen Herbst bei Pastinaken & Co. ganz schön geräubert. Flori hat Fallen aufgestellt, was mir natürlich nicht passt. Ich hoffe, dass die Raubvogelpopulation um unseren Garten herum das Problem einfach verjagt. Hier kann man auch weiterhelfen, indem man für die Vögel Anflugstangen aufstellt. Definitiv noch ein Projekt bei uns im Garten!
3 Kommentare
Ich bin gespannt, was ihr zu Schnexagon sagt. Ich habe es auch versucht und dachte erst es wirkt. Aber dann haben wir recht schnell Schnecken beobachten können die einfach drüber kriechen…
Wühlmäuse haben wir auch. Gerade gestern haben wir das Laub einer Pastinake in einem Loch gefunden… die ganze Wurzel war verschwunden! Wir hoffen eigentlich, dass unser Maulwurf sich wieder blicken lässt und die Wühlmäuse vertreibt. Sollte das nicht klappen, würde ich versuchen alles gefährdete in Zukunft in Hochbeete oder kleine Körbe zu pflanzen.
Hi Verena, danke für deine Erfahrungen! Ohjeee, ich hoffe, das passiert bei uns nicht auch…! Wir haben ja auch Hochbeete mit Draht drunter, damit werden wir auf jeden Fall in den niedrigen Beeten „nachrüsten“. Bei uns haben die Wühlmäuse die Wurzel dagelassen und einfach ausgehöhlt, von oben haben wir nichts gesehen! 😀 Ich drück die Daumen für den Maulwurf! Sonnige Grüße aus Hamburg
Hallo Debo,
habe deinen Blog gerade erst entdeckt (na sowas!). Einen gewissen Anteil an seinem geliebten Grünzeug muss man wohl den „Schädlingen“ überlassen, die ja wie die „Unkräuter“ alle natürlich sind und nur dann wirklich schaden, wenn sie in Massen auftreten. Und ich kann mich Verenas Urteil nicht anschließen, denn Schnexagon ist super! Man muss es schön dick auftragen und trocknen lassen, und natürlich nach ein paar Regengüssen erneuern. Ich habe schon öfter gesehen, wie die Schnecken sich nicht drüber getraut haben. Hilft nur leider nichts in Beeten ohne Einfassungen, und wir wohnen am Wald – im letzten Jahr bin ich so in Wut geraten, dass ich zum ersten Mal zu Bio-Schneckenkorn gegriffen habe. Am nächsten Tag sah’s aus wie nach einem Massaker, auch nicht schön, aber der prächtige Fingerhut hat überlebt (ja der ist giftig, und nein, das stört unsere Schnecken nicht).
Ich wünsch dir weiterhin alles Gute für deinen Blog!
Liebe Grüße,
Christina