Das schwarze Gold: Was in Gartenerde gehört – und was nicht!

Februar

23

von Debo // in Gartentipps

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Blumenerde, Pflanzerde, Aussaaterde … – wenn ihr Gartenerde kaufen wollt, solltet ihr ein paar Dinge beachten. Wir verraten euch unsere Tipps rund um das schwarze Gold!

Wenn ihr Glück habt, steht ihr beim Gärtnern ganz automatisch auf optimaler Gartenerde. Wenn ihr Pech habt, so wie wir zum Beispiel, ist der Boden in eurem Garten belastet und ihr müsst Gartenerde zukaufen. Pflegt ihr die Erde gut, habt ihr auch lang Freude daran – und eure Pflanzen auch!

Daraus besteht Gartenerde

Gartenerde besteht aus mineralischen Stoffen wie Sand oder Schluff. Dazu gesellt sich organisches Material, der Humus. Ihr unterscheidet grob drei Arten von Böden:

  • Sandboden –  sehr durchlässig, Wasser und Nährstoffe werden kaum gespeichert.
  • Tonboden – sehr nährstoffreich, neigt bei Regenperioden zu Staunässe und wird in Trockenzeiten spröde und rissig.
  • Lehmboden – idealer Gartenboden, enthält zu gleichen Teilen Ton, Sand und Schluff.

Was ihr für eine Gartenerde vor Ort habt, könnt ihr zum Beispiel mit einer Bodenanalyse herausfinden. Diese gibt auch Aufschluss über Nährstoffe im Boden. Ihr könnt alternativ auch auf Zeigerpflanzen achten. Mit ein paar Tricks könnt ihr Sandböden fruchtbar und Tonböden wasserdurchlässig machen. So habt ihr – egal, welchen Boden ihr im Garten vorfindet – Erfolg mit euren Pflänzchen!

Der pH-Wert von Gartenerde

Garten im April: Knospen einer Hortensie.
Knospen einer Hortensie.

Der ph-Wert von Gartenerde  liegt zwischen sechs und sieben. Das ist für Gemüse ideal. Kohl mag es etwas alkalischer. Dabei sind die pH-Werte höher. Saure Böden haben einen niedrigen ph-Wert. Hier fühlen sich Pflanzen wie Heidelbeeren, Heidekraut oder Hortensien besonders wohl.

Gartenerde kaufen – worauf achten?

Müsst ihr die Erde bei euch austauschen oder braucht ihr schlichtweg für eure Beete mehr als ihr im Garten habt, dann könnt ihr Gartenerde kaufen. Da wir nachhaltig gärtnern, wollen wir natürlich Bio-Erde kaufen. Doch: Anders als bei Lebensmitteln ist der „bio“-Begriff in Bezug auf Erden nicht geschützt. Unser Tipp: Über die Betriebsmittelliste für den ökologischen Landbau in Deutschland des Forschungsinstituts für biologischen Landbau checkt ihr schnell, was für den Öko-Landbau zugelassen ist – und somit gewisse Voraussetzungen erfüllt! Bestellt ihr Erde über größere Händler, prüft einmal die Siegel und Kontrollen, die sie durchführen. Erde für den Garten sollte schadstoffrei und für den Gemüseanbau geeignet sein.

Übrigens: Gartenerde läuft oft auch unter den Begriffen Pflanzerde oder Blumenerde. Anzuchterde ist sehr magere, mit Sand oder anderen mineralischen Teilen versetzte Erde. Kompost oder Komposterde ist hingegen sehr nährstoffreich und verfügt über einen hohen Humus-Anteil.

Das ist drin in der Gartenerde zum Kaufen:

Inhaltsstoffe Aufgaben
Quarzsand, Bimsspeichern Wasser
Kompost, Pferdemist, Guanoliefern Nährstoffe
Rindenhumus, Holzfasern, Kokosfaserngeben Struktur, verbessern Wasser- und Nährstoffspeicherung

Kokosfasen fallen oft als Abfall an und sind daher eventuell nachhaltiger als Fasern aus neu geschlagenem Holz. Oft legen sie aber lange Wege zurück, was sie in unseren Augen nicht so nachhaltig macht, wie es manchmal im Handel scheint.

Nur torffreie Erde kaufen

Leider mischen nach wie vor viele Herstellende Torf unter die Gartenerde zum Kaufen. Die Vorteile: Torf ist sehr leicht und kann gut Wasser speichern. Noch dazu ist er nahezu frei von Verunreinigungen wie unerwünschten Pflanzensamen. Denn Torf kommt nur in Mooren vor, die für den Torfabbau teilweise trockengelegt werden. Dort wächst kein Beikraut. Der Nachteil: Torf kommt nur in Mooren vor, die dafür systematisch abgebaggert werden. Wer schon einmal in einem Moorgebiet spazieren war, weiß: Dort leben viele Arten, die nur dort vorkommen. Torfabbau nimmt Pflanzen wie Tieren den Lebensraum – der nirgendwo anders ersetzt werden kann. Knapp zwei Drittel der Blütenpflanzen, die im Moor beheimatet sind, gelten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Gartenerde bekommt ihr im Baumarkt oder Gartencenter. Benötigt ihr etwas mehr als ein paar Säcke, bestellt ihr am besten bei Händeln. Die liefern kubikweise, lose oder im Pfand-Sack. So spart ihr Müll – was die Gartenerde nachhaltig macht.

Gartenerde pflegen

Gartenerde sollte über folgende Nährstoffe verfügen:

  • Stickstoff (N)
  • Phosphor (P)
  • Kalium (K)
  • Magnesium (Mg)
  • Schwefel (S)
  • Calcium (Ca)
Beinwelljauche ansetzen: Wasser wird in einen Bottich mit Beinwell gegossen.
Wir setzen unsere Jauche mit Regenwasser an.

Baut ihr Gemüse an, verliert die Erde übers Gartenjahr vermutlich vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Indem ihr die Erde düngt, verbessert ihr den Boden. Dafür könnt ihr zum Beispiel Beinwelljauche verwenden – die enthält gleich alles drei! Weitere Ideen für natürliche Dünger lest ihr in unserem Beitrag dazu – oder ihr hört den Ratgeber als Podcast.

Dazu enthält gute Gartenerde diese Mikronährstoffe – auch: Spurenelemente:

  • Eisen (Fe)
  • Mangan (Mn)
  • Kupfer (Cu)
  • Zink (Zn)
  • Bor (B)
  • Molybdän (Mo)
  • Chlor (Cl)

Wenn ihr im Herbst euren Beeten eine Ladung Kompost gönnt, ist der Bedarf in der Regel gedeckt.

Wir kaufen mittlerweile keine Erde mehr zu, sondern bestellen hin und wieder Kompost. Das tun wir bei der Stadtreinigung Hamburg. Der Kompost ist günstig, wird schnell geliefert und ist dank regelmäßiger Kontrollen unbedenklich für den Garten.

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