Long time, no hear! Oder vielmehr no read. Wir waren superbusy mit dem Aufbau unserer Gartenhütte und haben inzwischen ein Punktfundament bzw. 35 Fundamente gegossen. Wer braucht schon ein Fitness-Studio?!
Die Sache mit den Fundamenten ist eine Wissenschaft für sich. Wie ungefähr alles, was sich so rund um unseren Kleingarten und vor allem den Hüttenbau abspielt.
Was ist ein Punktfundament und warum haben wir uns für die Variante entschieden?
Ein Punktfundament ist ein auf einem Punkt gegossenes Fundament, oft beschreibt es aber eine Anordnung von Fundamenten, die dazu da sind, die Last z.B. einer Gartenhütte zu tragen und optimal verteilt in den Boden abzuleiten. Punktfundamente nutzt man auch für Zäune oder Unterstände, wie etwa Carports. Wenn ihr in Norddeutschland wohnt und eure Wäschespinne ordentlich befestigen wollt, solltet ihr auch über eins nachdenken.
Welche Fundamente gibt es?
- Fundamentplatte: Die kennt man von „herkömmlichen“ Häusern, man gießt eine ganze Betonfläche statt der punktuellen „Löcher“ wie beim Punktfundament. Achtung: Ist im Kleingarten verboten. So eine Betonplatte lässt sich a) nur sehr schwer wieder entfernen und b) verdichtet sie den Boden – das wird in Schrebergärten nicht gern gesehen
- Betonplatten verlegen: Ähnlich wie bei einer Terrasse verlegt man hierfür Betonplatten nebeneinander, schlämmt sie ein und stellt anschließend ein Gebäude drauf. Hatte der Vorbesitzer unserer Gartenhütte, die wir versetzen werden, auch. Vorteil: Geht relativ schnell und ist relativ günstig. Nachteil: Auch diese Version verdichtet den Boden zu sehr. Und: Wir wollten mehr „Luft“ unter unserer Hütte, da wir Holzboden verwenden wollen und Schimmelbildung vermeiden wollen.
- Streifenfundament: Hier gießt man den Beton in Streifen unter die tragenden Wände. In unserem Fall hätten wir hier einmal ringsherum gegossen, sowie noch einmal quer unter der Hütte durch, da wir eine Wand einziehen wollen. Wäre auch gegangen, wir fanden aber die Punktfundamente etwas einfacher zu errichten. Nicht vergessen: Wir sind ja eigentlich Neulinge in solchen Dingen!
Was man für ein Punktfundament bzw. für eine Ansammlung von Punktfundamenten braucht:
Schweres Gerät:
- Wir haben eine Erdbohrmaschine und einen Erdbohrer in 15 cm Durchmesser bei OBI ausgeliehen.
Nicht ganz so schweres Gerät:
- Schaufel und Maurerkelle, außerdem eine Maurertonne – wir haben eine rechteckige Version gewählt.
- Balken/ Kanthölzer – wir haben 78x98mm starke verbaut, die Länge muss der Wandbreite bzw. -Länge der Hütte entsprechen.
- Bewehrungsstahl – wir haben Torstahl-Stangen in 6 mm bzw. 8 mm verwendet, ca. einen Meter lang, und dann zu einem U umgebogen
- Pfostenträger** plus Schrauben**, diese zu verankern
- Kies oder Steine, um die Löcher zu befestigen und eine Drainage zu gewährleisten
- Sand und Kies, um den Raum um die Fundamente herum unkrautfrei und trocken zu bekommen
- Kanthölzer oder Sonstiges zum Unterlegen
- Einen „Stocherstab“ – der sollte so lang sein, dass man in die Löcher hineinkommt.
- Zollstock
- Wasserwaage**
- Bleistift
- Eine Säge** – wenn die Balken nicht die richtige Länge haben
- Holzimprägnierung
- Pinsel
- Schleifpapier** plus passende Schleifhilfe
- Beton – wir haben Ruck-Zuck-Beton in 25-kg-Säcken genutzt, der ist schon vorgemischt und die Packungsgröße kann auch ich wuppen.
- Wasser. Viel Wasser
- Eine Plane zur Abdeckung – muss also groß genug sein!
- Schalungen, bzw. das Material dafür: Holzlatten, Nägel, Säge, Hammer
- Ein Schnurgerüst oder sonst etwas zur Orientierung
Ein Punktfundament gießen: Schritt für Schritt
1. Punktfundament: Vorbereitung ist alles!
Bei Punktfundamenten ist die Vorbereitung essenziell, denn die Fundamente müssen richtig ausgemessen werden. Wenn sie zu sehr springen oder am Ende nicht im Wasser liegen, hat man ein kleines Problem. Die Abstände und die korrekte Ausrichtung haben wir mit Hilfe unseres Schnurgerüsts ausgemessen und festgehalten. Damit das Fundament eine vernünftige Höhe und eine gute Form bekommt, bietet es sich an, eine Schalung zusammenzuzimmern. Wir haben welche in 30x30x10 cm vorbereitet. Dadurch hatten wir bessere Kontrolle darüber, wie wir die Balken bzw. die Pfostenschuhe einbetonieren. Wir konnten die Balken auf den Schalungen aufliegen lassen und haben so das Ganze ins Wasser bekommen.
2. Die Balken bekommen Pfostenträger.
Wir haben sägeraue Balken verwendet und an diese einfach Pfostenträger geschraubt. Die Abstände sollte man so wählen, dass die Träger auf der Höhe der Mitte der Punktfundamente festgemacht werden, in die sie später eingegossen werden. Es bietet sich an dieser Stelle außerdem an, die Balken einmal zu behandeln. Wir haben einen wetterfesten Imprägniergrund gewählt, der gegen Schimmel und Bläue schützt. Das ist zwar ganz und gar nicht bio, verhindert aber, dass einem das Haus unterm Hintern wegschimmelt. Wir haben aufgrund des Wetters bei unserer Punktfundament-Aktion – stetiger Nieselregen – das Imprägnieren verschoben. Hinterher geht auch, ist aber etwas mühsamer.
3. Löcher für die Punktfundamente in den Boden bohren
So. Jetzt geht’s ans Bohren. Punktfundamente sollten etwa 80 Zentimeter tief in den Boden hineinragen. An dem Punkt liegt die sogenannte Frosttiefe. Den Beton soweit in den Boden hineinzugießen, sorgt dafür, dass es darunter nicht friert und der Sockel nicht von unten her Risse bekommt und kaputtgeht. So ein tiefes Loch kann man entweder ausgraben (viel Spaß!!!), oder aber man leiht sich schweres Gerät, so wie wir. Mit dem Erdbohrer ging das Ganz relativ gut, wir haben trotzdem etwas mit Spaten und Schaufeln nachgeholfen. Wir haben ja schon beim Beete anlegen gemerkt, dass bei uns einiges im Boden steckt. Wir haben mehrere gusseiserne Kochtöpfe, viele Steine und einige Scherben ausgebuddelt. Die Löcher hatten am Ende dann etwa 20 Zentimeter Durchmesser. Allerdings: Der Erdbohrer ist ein schweres und vor allem starkes Biest, das man erst einmal bändigen muss. Ich konnte den kaum halten, geschweige denn, ihn steuern, wenn er an war. Florian hat einige blaue Flecken davongetragen, denn wenn sich der Bohrer „festbeißt“, denn dreht sich nicht mehr der Bohrer, sondern der Mensch, der oben festhält. Deshalb sind uns ein paar Löcher ausgerissen und sind aus der Reihe getanzt. Hier haben wir dann manuell weitergearbeitet und am Ende nochmal begradigt. Ein Hoch auf unser Schnurgerüst!
4. Löcher für die Punktfundamente befestigen
Wenn die Löcher dann gebohrt sind, sollte man erst einmal den Boden drumherum säubern. Außerdem sollten die Löcher von innen einmal festgeklopft werden. Hier haben wir uns mit einem alten Zaunpfahl beholfen. Der Boden jedes Lochs wird mit Kies oder Steinen ausgestreut, die dann auch wieder festgestampft werden. Diese Steine dienen als Drainage und sorgen dafür, dass sich unterm Beton keine Feuchtigkeit festsetzt.
5. Die Balken für die Punktfundamente ausrichten
Dann kann man die Schalungen ausbringen und die Balken positionieren. Wir haben das Stück für Stück gemacht, also einmal den ersten am Schnurgerüst ausgerichtet und sind von dort aus weiter vorgegangen.
6. Beton anmischen und Punktfundamente gießen
Endlich war es dann soweit: Nach einem halben Tag der Bohrerei und noch einmal einem halben Tag der Schaufelei konnten wir dann endlich ans Rühren und Gießen des Betons. Laut Packung sollten wir immer einen Teil des trockenen Betongemischs ins Loch schütten und dann Wasser draufgießen und rühren. Das erschien uns irgendwie zu wild, zumal nicht alle Löcher gleich gut zu erreichen waren – die Balken sind zum Teil total in sich verzogen, da war kein Vorbeikommen. Wir haben also ganz klassisch den Beton angerührt. Beim ersten noch alle drei Säcke auf einmal (pro 25-kg-Sack braucht ihr ca. drei Liter Wasser) – dann aber Sack für Sack. Ist erstens weniger anstrengend und zweitens macht der Ruck-Zuck-Beton seinem Namen alle Ehre und bindet in Nullkommanix ab. Zu trockener Beton bröckelt schnell und wird nicht so schön glatt. Wir haben deshalb ein erstes hässliches Fundament – und den Rest dann, wie er im Buche steht, gegossen.
Wir sind beim Gießen der Punktfundamente immer so vorgegangen:
- Loch und Schalung einmal wässern,Betonsack 1 mischen und einfüllen,
- stochern,
- den Stahl einbringen,Betonsack 2 mischen und einfüllen,
- stochern,Betonsack 3 mischen und einfüllen,
- stochern,
- glatt streichen,
- klopfen/hämmern
- …
7. Beton entlüften durch stochern und klopfen
Warum das ganze Stochern und Klopfen? Beton enthält viel Luft und die gilt es, heraus zu stochern und zu klopfen. Würde man das nicht machen, würden Luftblasen im Beton eingeschlossen und dieser würde leichter reißen und instabil werden. Auf dem Bau erledigt den Prozess ein Rüttler. Wir haben einen alten Besenstil als Stocherstab um funktioniert und am Ende dann immer mit einem Hammer rund um die Schalung geklopft. Nach dem Stochern ging meist noch viel mehr Beton ins Loch – ein Indiz dafür, dass das Fundament ohne viel weniger stabil wäre. Das Stochern sorgt außerdem dafür, dass sich der Beton optimal verteilt, also auch in die Erdritzen, die der Bohrer gerissen hat.
8. Beton trocknen – aber nicht austrocknen lassen!
Wenn jedes einzelne Punktfundament gegossen wird, heißt es abwarten. Ruck-Zuck-Beton zieht ziemlich schnell an und ist nach einer Stunde schon trocken. Nach vier Wochen ist er komplett ausgehärtet. Jetzt kommt etwas, das auf den ersten Blick nicht sehr viel Sinn macht. Vermeidet direkte Sonneneinstrahlung in den ersten Tagen, sondern gießt euren Beton lieber etwas oder lasst ihn einmal einregnen. Aber nicht zu viel. Ach, irgendwie ist der Baustoff eine richtige Diva! Wichtig: Zu schnelles Austrocknen fördert Risse, deshalb gießt man bei zu hohen Temperaturen noch einmal nach. Wir haben ja bei schönstem Hamburger Sommerwetter betoniert, also bei Niesel und etwa 18 Grad Außentemperatur. Für unser Punktfundament perfekt. Für unsere Laune eher so mittel. Aber egal, immerhin haben wir nun 34 perfekte Fundamente und ein hässliches, bröckeliges. Die Quote finden wir durchaus ok und, viel wichtiger: Das Ganze dürfte stabil sein und die nächsten zehn Jahre halten.
Alles im Wasser?!
Wir haben ja unsere Balken einmal am Schnurgerüst und dann aneinander ausgerichtet. Hier war auch wieder die Vorbereitung sehr hilfreich: Wir haben eine kleine Skizze angefertigt, auf der wir die Abstände und die richtigen Maße eingetragen haben. Das hilft sehr, wenn einem die Arme und das Gehirn vom Beton mischen durchhängen und mit jedem Regentropfen die Gesichter länger werden. Zwischendurch haben wir mit der Wasserwaage immer wieder gecheckt, ob die Balken in sich gerade sind und ob sie zu den anderen im Wasser sind. Ein bisschen Abweichung ist erlaubt, schließlich wollen wir ja keinen Murmeln in der Gartenhütte aufbewahren. Aber das ganze sollte schon passen, wenn wir keine sackenden Wände oder einstürzende Dachteile riskieren wollen!
9. Sand und Kies verteilen
Um nun zu verhindern, dass sich unter der Hütte Feuchtigkeit sammelt, kann man Sand oder Kies darunter und drumherum verteilen. Wir werden unter die Hütte direkt Sand etwa fünf bis zehn Zentimeter hoch schütten und dann ein Band an Kies für den Spritzschutz – ca. 20 Zentimeter breit und ebenfalls fünf bis zehn Zentimeter hoch – um die Hütte herumstreuen. So dürften selbst starke Regenfälle und Nebel, Tau, etc. keine Chance haben. Achso: Den Fußboden werden wir von unten ebenfalls gegen Schimmel behandeln. Gib Schimmel keine Schangse!
Puuuuh. Das war echt ein Knochenjob, Mutterboden karren war NIX dagegen. Gedauert hat der ganze Punktfundamente-Zauber insgesamt fünf Tage mit Vorbereitung des Schnurgerüsts und der Schalungen etc., sechs, wenn man den Sand und Kies dann noch hinzurechnet. Aber das Ergebnis sieht viel besser aus, als wir es erwartet hätten. Und hält hoffentlich mindestens gut…
Punktfundamente gießen – der Überblick:
- Die Punkte für die Punktfundamente ausmessen
- Balken für die Punktfundamente vorbereiten
- Löcher für die Punktfundamente bohren
- Löcher für die Punktfundamente befestigen und verschalen
- Balken und Pfostenschuhe ausrichten
- Beton mischen und Löcher für die Punktfundamente füllen
- Beton stochern und entlüften
- Beton trocknen lassen – ohne Risse
- Punktfundamente mit Sand und Kies befestigen
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21 Kommentare
Moin ihr beide,
Ich finde eure Beiträge echt klasse, daumen hoch!!!
Wir werden endlich eine Gartenhaus bauen, jetzt gehts los mit dem Fundament. 3 Säcke pro loch?? Ich werde eure Tipps bestimmt anwenden, 1000 Dank.
Viele Grüße aus Wandsbek:-)
Hallo Henry,
vielen Dank, das freut uns sehr, dass dir unsere Beiträge so gut gefallen 🙂
Bei unserer Kalkulation hatten wir großzügig gerechnet und gleich schon einen Puffer mit eingerechnet. Wir wollten vermeiden nachher nicht mehr genügend Material zu haben. Am Ende hatten wir dann noch ein paar Sack über, aber die kommen auch noch weg 😉
Da wünschen wir euch viel Spass und Erfolg bei.
Viele Grüße aus Groß Borstel
Florian
Hallo ihr,
super erklärt! Ich beginne demnächst mit 8 Punktfundamenten für einen Sichtschutzzaun. Jetzt hätte ich nur eine Frage. Wie viele Torstähle habt ihr pro Fundament benutzt und wieso als U geformt? Ist es egal wie rum diese mittig reingesteckt werden?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
PS: Witzig, habe 3 Jahre in Groß Borstel gelebt 😀
Grüße aus NRW
Markus
Hallo Markus,
das ist ja witzig.
Vielen Dank, das freut uns 🙂
Wir haben pro Fundament eine Stange mit einer Länge von 1m genommen und diese zu einem U gebogen und mit der Öffnung nach unten mittig reingesteckt.
Man kann auch mehrere einzelne Stahlstangen nehmen oder einen Bewehrungskorb.
Durch die Rundung des U’s haben wir im oberen Bereich des Fundamentes mehr Stabilität eingebracht und die Kräfte etwas verteilt. Ein Statiker könnte das nun richtig erklären 😉
Viel Erfolg und Spaß noch beim Sichtschutz bauen.
Viele Grüße nach NRW.
Florian
Moin Florian,
wir haben auch diesen Herbst eine Parzelle in Hamburg bekommen. Im Frühjahr 2020 werden wir erst die Laube mit Punktfundamente draufsetzen. Ich habe daher eueren Beitrag mit Spannung gelesen. Ihr habt super detailiert alles beschrieben und fotografiert. Klasse! Dennoch habe ich Fragen, da ich sowas noch nie vorher gemacht hatte und unsicher bin.
Die Anzahl der Punktfundamente? Unsere Laube wird die Maße 6m x4m haben und wir sind unsicher wie viele Pf. wir machen sollen. Wir haben Nachbarn die haben nur 18 Löcher gebudelt, ander 24 und ihr beide 35 bei gleicher Größe. Hat das was mit dem Gewicht (Wandstärke mm) der Laube zu tun?
Ist der Bewehrungsstahl wichtig und ein muss? Und wie habt die 35 in U Form gebogen? 😉 Wahrscheinlich eine Maschine oder geht das auch mit Muskelkraft? Wenn ich die Stangen nicht (mit Muskelkraft) biegen möchte, wieviele einzelne Stangen würdest Du empfehlen? 2 pro Punktf.? Und wo sollte ich diese kaufen (Internet, Obi, Baustoffhandel) hast du eine Tipp?
Die Postenträger? Es gibt welche zum draufschrauben bzw dübeln die in höhe und tiefe verstellt werden können, falls man unsauber gearbeitet hat. Was ist deine Meinung dazu?
Und final würde mich interessieren wir ihr anschließend den Fussboden gemacht habt? Welche Materialen und Behandlung?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße aus Hamm (HH)
Sebastian
Hallo Sebastian,
entschuldige meine späte Antwort. Erstmal herzlichen Glückwunschzum Garten 🙂
Das freut uns, dass dir der Text gefällt und dir weiterhilft.
Zu deinen Fragen. Das mit der Anzahl der Fundamente kann ich jetzt so pauschal garnicht sagen. Ursprünglich wollten wir weniger machen wurden aber dann von unserem Vorstand darauf hingewiesen, dass wir ca. 30+ machen sollten. Der Grund ist unter anderem, dass der Boden bei uns in der Kolonie sehr locker ist und sich somit auch leichter setzt. Ich habe dann bei unserem Nachbarn geschaut, der hat in etwa ähnlich viele Fundamente im Verhältnis zur Grundfläche seiner Laube. Das macht schon Sinn, bislang hat sich bei uns noch nichts gesetzt und der Boden ist immer noch im Wasser.
Der Stahl verteilt die Kräfte die auf das Fundament wirken und verteilt diese (Ein Statiker könnte dir das nun genau erklären). Da das ein 8mm starker Stahl war haben wir den einfach gebogen, das geht recht leicht. Man kann aber auch 2 Stück Stahl rein machen. Gekauft haben wir die als 2m Stangen im Baumarkt.
Die Pfostenträger haben wir, wie im Text beschrieben direkt an die Kanthölzer vormontiert. Das hat uns einiges an Arbeit gespart, die einzelnen Fundamente/Pfostenschuhe ausgleichen zu müssen. Man kann natürlich auch die zum Aufschrauben und einstellen nutzen, die sind aber wesentlich teurer.
Für den Boden haben wir Douglasien-Bohlen verwendet, wie wir den aufgebaut haben und wie wir das Holz behandelt haben kannst du hier nachlesen.
Viel Erfolg und Spass beim Bau eurer Laube.
LG Florian
Hallo. Vielen Dank für die tollen Tips.
Ich würde gerne noch zu den Punktfundamenten wissen wollen,
1. habt ihr den Beton in das runde, ausgebohrte Loch geschüttet oder das Loch noch eckig ausgegraben um das Fundament so gross zu haben wie die 30x30cm Verschalung?
2. Wann kommt die gebogene Bewehrung rein, nachdem der Beton mit dem Holzstab verdichtet wurde oder zwischendurch wenn das Loch halb voll ist?
3. Alle Verschalungen liegen in Waage,( wenn der Untergrund nicht komplett in Waage ist, einfach an einer Seite die Schalung mehr in den Boden drücken?) um dann einfach nur den Balken mit angeschraubten Haken auf die Verschalungen zu legen, und dann Beton reingießen, richtig?
4. Welchen Abstand haben die Mittelpunkte der Punktfundamente?
Vielen Dank
Thomas
Hi Thomas,
danke für deinen Kommentar! Hier kommen die Antworten:
Die Löcher sind weder ganz rund noch ganz eckig, irgendwas dazwischen. Aber das spielt unserer Meinung nach keine Rolle. Wichtig ist, dass die Verschalung etwas Luft hat drumherum, sonst quillt der Beton überall raus und das ist ja nicht Sinn der Sache.
Der Stahl kommt nach dem ersten Stochern hinein, siehe Abschnitt 6. Das Loch ist erstmal schon gut voll. Wenn man stochert, rutscht der Beton aber nach, sodass mann dann obendrauf noch mehr Beton geben muss.
Genau, das mit der Waage siehst du auf dem Bild mit dem Richtscheit. Wir haben die Schalen zurechtgeruckelt, damit es am Ende schöner aussieht. Entscheidend ist aber, dass die Balken waagerecht liegen.
Die Abstände liegen bei ca. 1,10 m oder so. Das musst du aber passend zu deinem Projekt ausrechnen, das hat ja was mit der Statik zu, also wie viel jedes Fundament tragen kann/ muss.
Liebe Grüße und frohes Schaffen!
Debo
Hallo,
ich habe eine Frage : wieviele Säcke habt ihr pro Loch benötigt ? Ich habe löcher die sind 20×20 und ca. 30cm tief. Eure waren ja fast dreimal so tief . Komme ich mit einem Sack pro Loch dann hin ?
Danke vorab und frohe Ostern
Hi Dennis,
schau am besten mal auf den Sack, für wie viel m3 das Material ausreicht, das du nutzt. Und dann musst du einmal rechnen, wie viel Kubik deine Fundamente fassen. 😉
Viel Erfolg damit!
Liebe Grüße
Debo
0,2*0,2*0,3 ergibt 12 Liter. Ein Sack mit 25kg Gartenbeton ergibt etwa 13 Liter.
Gute Anleitung. Ich lese da was von u-förmiger Bewehrung. Verstehe nicht, was da gemeint ist.
Hallo Karl, danke für deinen Kommentar!
Schau mal, oben in der Material-Übersicht haben wir es beschrieben. Wir haben Torstahl-Stangen gekauft und u-förmig gebogen, das bringt Stabilität.
Liebe Grüße
Debo
Hallo, ein toller Beitrag. Meine Frage: Wie groß war oder ist die Grundfläche ? Kann man sagen, wie viele Löcher man für 12 x 7 Meter Grundfläche benötigt.
Vielen Dank im Voraus.
Vlg. Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für die netten Worte.
Unsere Laube hat eine Größe von 4,70×4,70m und wir haben 7×5 Löcher gemacht, so haben wir Fundamentraster von ca. 65cm x 90cm. Dies hängt damit zusammen, dass wir zum einen einen sehr lockeren Boden haben. Außerdem haben wir darauf die Unterkonstruktion für den Fußboden liegen.
Deine Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da hier verschiedene Faktoren reinspielen. Beispielsweise die Stärke deiner Unterkonstruktion, welchen Abstand haben die verwendeten Balken, was kommt auf die Balken, wieviel Gewicht muss getragen werden, wie ist die Bodenbeschaffenheit etc.
Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen.
Viele Grüße
Florian
Hallo.
Habt ihr die Balken der Unterkonstruktion Stirnseitig noch besonders geschützt, gegen Spritzwasser?
Wie sieht denn der Höhenunterschied, bzw. Übergang zur Rasenfläche aus?
Schöne Grüße
Moin Markus!
Wir haben rundherum eine Verblendung mit einer Diele gemacht. Zusätzlich haben wir Kies verteilt. Der Höhenunterschied ist vergleichbar mit einer Treppenstufe, eigentlich ganz bequem zu laufen. LG Debo
Hm, schön gemacht, aber für was ist die Armatur (4 Stück) im Bild ?
Hallo Jovan,
vielen Dank. Welche Armaturen meinst du denn? Meinst du die Pfostenträger/Schuhe die wir an das Kantholz geschraubt haben? Die sind dienen als Träger für die Balken.
Ich hoffe das hilft dir weiter 🙂
LG Florian
Hallo,
sehr schöner Bericht. Punktfundamente genügen tatsächlich für viele kleinere, leichtere Bauten, u.a. auch einfache Carports oder Gewächshäuser.
Stahl-Stangen im Beton machen den Beton etwas „flexibler“ – er bricht dann nicht so leicht bei Belastungen und bröselt weg. Auf die Punktfundamente kommen nicht nur Druck von oben, sondern auch schräg von der Seite, z.B. wenn Wind auf das Bauwerk trifft.
80 cm Lochtiefe in Niedersachsen – das ist natürlich abhängig von der Frosttiefe. Der Forst kommt in den letzten Jahren nicht mehr sooo tief bei uns hier oben, daher sind 60 cm Beton eigentlich auch ausreichend. 80cm ist ein absoluter Sicherheits-Standard der noch aus früheren Zeiten kommt, wo es lange, kalte Dauerfrost-Tage im Winter gab. Aber die Zeiten sind vorbei, die Dauerfrost-Perioden sind jetzt deutlich kürzer als früher und nie länger als 2-3 Wochen mit mäßigen Minusgraden.
Hallo Horst,
vielen Dank für deinen Kommentar und dein Wissen.
Viele Grüße