Wir nutzen die Grenze zu unseren Nachbarn jetzt als Nützlingsversteck. Wir haben dort im Herbst eine Benjeshecke angelegt. Was das ist und wie das geht, lest ihr hier!
Mit den hinteren Teil unseres Gartens sind wir noch nicht zu 100 Prozent happy. Hinter der Laube haben wir nämlich einen Abhang. Dort geht es schön steil zwei bis drei Meter runter. Unsere Parzelle ist dort unten etwa 1,5 Meter breit, dann beginnt schon das Grundstück unserer Parzellennachbarn. Unsere zwei Kompost-Sammler stehen dort. Und nun auch eine Benjeshecke!
Was ist eine Benjeshecke?
Eine Benjeshecke ist ein aufgetürmter Wall aus Totholz, gern auch Baum- und Strauchschnitt. Namensgeber ist Hermann Benjes. Der Landschaftsgärtner und Naturfotograf entwickelte in den 19080er-Jahren ein Flurbelebungskonzept in Form von Feldhecken. Diese sollen Vögeln Platz zum Brüten bieten. Und auch Kleinsäuger wie Mäuse und Igel sowie Insekten suchen hier Schutz und nutzen die Hecken als Nistplätze. Es ist übrigens mehr als erlaubt, dass Brennnesseln und andere Beikräuter daran wuchern. So bietet die Hecke nicht nur Schutz, sondern einigen Tieren auch direkt Nahrung! Auch eine Wildblumenwiese in der Nähe ist eine gute Idee. So lockt ihr diverse Nützlinge an! Durch den Vogelkot werden außerdem im besten Falle Samen für Sträucher und Bäumchen eingebracht, sodass neue, wilde Hecken entstehen.

Das braucht ihr dafür:
- Holzpfosten mit einer Länge von je 150 Zentimetern – wir haben insgesamt 18 Pfosten genutzt, unsere Hecke ist etwa sechs Meter breit
- Baum- und Strauchschnitt – am besten kein Nadelholz
Legt euch eine Astschere, eine Gartenschere sowie einen Vorschlaghammer bereit. Handschuhe sind auch hilfreich.
Benjeshecke anlegen Schritt für Schritt
Der beste Platz für eine Benjeshecke? Eine Benjeshecke stellt ihr am besten da auf, wo es etwas ruhiger ist. Da nicht alle Menschen Totholzhaufen toll finden, solltet ihr vor dem Anlegen einmal abchecken, wie gut dieses DIY bei eurem Umfeld ankommt. Es sollte außerdem genügend Platz vorhanden sein. Diese sollte mehrere Meter breit, mindestens einen Meter tief und einen Meter hoch.
Schritt 1: Pfosten für die Benjeshecke setzen


Setzt an die Ränder zwei Pfosten, die sich gegenüberstehen. Die restlichen Pfosten könnt ihr versetzt einschlagen.
Schritt 2: Legt das “Fundament” eurer Benjeshecke

Fangt mit den dicksten und längsten Ästen an. Legt diese an den vorderen und hinteren Rand. Dazwischen könnt ihr mit dünneren Ästen und Zweigen auffüllen. Setzt Nadelholz nur spärlich ein. Dieses verrottet langsamer als das andere Holz und kann so zu Instabilität der Hecke führen. Wir hatten ein bisschen Thuja- und Eibenschnitt, den haben wir ordentlich untergemixt.
Schritt 3: Füllt die Hecke regelmäßig auf

Schichtet euch bis nach oben. Legt immer wieder nach. Gerade, wenn ihr belaubtes Holz genutzt habt, werdet ihr merken, dass dieses über ein Gartenjahr ziemlich in sich zusammenfällt. Wir haben die Hecke im Herbst aufgestellt und im Frühjahr direkt einmal nachgefüllt. Klappte einwandfrei!
Für uns hat sich am ungeliebten Gartenteil so viel verändert durch die Hecke. Wir haben dieses Jahr viel mehr Schmetterlinge im Garten. Ob es wohl an der neuen Altholz-Hecke liegt?!

