Lebensmittel haltbar zu machen, gehört zum Gärtnern dazu – wie das Säen, Pflanzen, Düngen und Ernten! Hier findet ihr fünf Wege, Obst, Gemüse und Kräuter zu konservieren.
Klar, frisch schmecken Äpfel, Birnen, Zucchini, Tomaten, Kürbisse, Kräuter und was ihr sonst noch alles so im Garten anbaut, am besten. Doch alles direkt aus dem Garten auf den Teller zu bekommen, ist nicht möglich, wenn ihr mehr als eine Pflanze von jeder Sorte habt. Es gibt ganz unterschiedliche Arten, Obst, Gemüse und Kräuter haltbar zu machen. Welche das sind und was sich für welche Art von Ernte eignet.
1. Trocknen oder dörren
Gerade für Kräuter eignet sich das Trocknen als Methode der Haltbarmachung sehr gut. Aber auch Obst und Gemüse könnt ihr trocknen. Apfelringe sind zum Beispiel ganz lecker. Aus Kohlblättern und gehobeltem Gemüse macht ihr (gesunde) Chips, Tomaten können ihr ebenfalls sonnentrocknen lassen, yum!
So geht trocknen:
Ihr könnt entweder die Luft, die Sonne oder den Backofen zu Hilfe nehmen, um Obst, Gemüse oder Kräuter zu trocknen. Ideal sind ein Dörrautomat oder ein Solartrockner. Wichtig: Über 40 Grad sollte die Temperatur nicht steigen, sonst verlieren Kräuter etwa ihre ätherischen Öle – und Obst und Gemüse werden gar.
Die meisten Kräuter könnt ihr im Ganzen, zum Beispiel als Strauß, trocknen. Eine Anleitung zum Trocknen von Kräutern findet ihr hier. Obst und Gemüse schneidet ihr in Scheiben und legt diese auf ein Backblech in den auf etwa 40 Grad vorgeheizten Backofen oder in eurer Dörrgerät. Die getrockneten Scheiben bewahrt ihr in sauberen Gläsern oder Schachteln auf. Oder ihr legt sie in Öl ein, getrocknete Tomaten zum Beispiel! Kräuter könnt ihr auch zerkleinern und zu Kräutermischungen oder Kräutertees mixen.
So lange hält Getrocknetes:
Getrocknetes hält sich ein halbes bis ein ganzes Jahr. Unsere Kräutertees und -mischungen sind meist schon früher alle, meeeh!
2. Einfrieren
Einfrieren funktioniert bei Küchenkräutern wie Dill, Petersilie oder Liebstöckel sehr gut. Mediterrane Kräuter könnt ihr in Öl einlegen und diese in Eiswürfelbehältern einfrieren. Außerdem könnt ihr blanchierte Gemüse sowie Suppen, Aufstriche, Pasten oder Mus sehr gut durch das Einfrieren haltbar machen. Wichtig: Ihr braucht dazu eine Gefriertruhe, die bis zu -18 Grad Celsius leistet.
So geht einfrieren:
Kräuter einfach nur waschen und zurechtschnippeln. Das Gemüse waschen, schälen – wenn nötig –, schneiden und für drei Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Anschließend mit Eiswasser abschrecken und dann einfrieren. Als Behälter eignen sich Glas- und Plastikschüsseln, Gefrierbeutel und Gläser. Bei Gläsern erst einmal den Deckel weglassen, falls sich die Masse durch das Einfrieren ausdehnt.
So lange hält Eingefrorenes:
Habt ihr ein Gefrierfach mit drei Sternen, hält das Eingefrorene ein halbes Jahr. In einer Vier-Sterne-Truhe bis zu 18 Monate.
3. Einlegen
Einlegen macht euer Obst und Gemüse haltbar und verändert dabei auch den Geschmack. Ihr könnt entweder in Öl, essigsauer oder süß einlegen. Dabei könnt ihr das Obst und Gemüse noch mit Gewürzen abschmecken und verfeinern.
So geht einlegen:
Um Gemüse in Essig einzulegen, wascht ihr es und schneidet es klein. Einen Sud aus einem Teil Essig, zwei Teilen Zucker und drei Teilen Wasser aufsetzen und kurz aufköcheln lassen. Das Gemüse in Gläser füllen und mit dem Sud bedecken. Nach Belieben Gewürze wie Senfsaat, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Nelken, Anis, Wacholder etc. hinzufügen und die Gläser verschließen. Mindestens eine Woche durchziehen lassen.
Obst süß einzulegen heißt, ihr kocht Kompott, Mus oder Marmelade oder Gelee. Ebenfalls noch heiß in vorher sterilisierte Gläser abfüllen.
Für selbstgemachte Antipasti grillt oder backt ihr zunächst mal euer Gemüse wie Tomate, Zucchini oder Aubergine, das ihr vorher in Streifen schneidet. Die Stückchen in ein Glas geben und mit Öl auffüllen. Ihr könnt das Öl noch mit mediterranen Kräutern würzen. Deckel drauf, fertig!
So lange hält Eingelegtes:
In Essig eingelegtes sowie Süßes hält sich bis zu einem Jahr, manches auch länger. Gemüse in Öl hält etwa drei Monate lang. Nach Anbruch eines Glases bewahrt ihr es am besten im Kühlschrank auf.
4. Fermentieren
Beim Fermentieren oder der Milchsäuregärung nutzt ihr die Bakterien, die Gemüse und Obst selbst mitbringen. Es eignen sich besonders gut eher feste Gemüsesorten zum Fermentieren: Möhren und Kohl etwa. Am besten probiert ihr aber aus, was euch schmeckt. Unser Grundrezept haben wir von Syl aus dem Kochbuch “My little green kitchen“.
So geht fermentieren:
Bei festem Gemüse, etwa bei Kohl, schneidet ihr das Gemüse zunächst klein und gebt dann Salz hinzu. Ihr benötigt etwa 20 Gramm Salz auf ein Kilo Gemüse. Ziehen lassen, so lange, bis das Gemüse in dem Glas damit bedeckt werden kann. Dann in ein Glas umfüllen, das ihr auf einen Teller oder in eine Schüssel stellt. Beim Gären kann nämlich Flüssigkeit austreten.
Ihr könnt Gemüse wie etwa Radieschen oder Tomaten auch in Salzlake einlegen. Dazu bereitet ihr aus einem Liter Wasser und 35 Gramm Salz eine Lake vor. Schichtet das Gemüse in ein Glas und lasst nach oben hin etwas Platz. Füllt mit der Lake auf. Legt ein Gewicht auf das Gemüse, sodass es nicht aufschwimmt. Treibt es an der Oberfläche, bildet sich Schimmel.
So lange hält Fermentiertes:
Fermentiertes ist erst nach ca. sechs Wochen “reif” zum Verzehr und hält dann etwa sechs Monate.
5. Einkochen
Indem ihr eure Obst- und Gemüsegläschen einkocht, könnt ihr sie mehrere Monate lang haltbar machen. Der Nachteil: Beim Einkochen gehen einige Nährstoffe und Vitamine verloren. Gerade Vitamin C nimmt das Einkochen übel. Zum Einkochen nutzt ihr entweder euren Backofen mit der Fettpfanne, also dem tiefen Backblech. Oder ihr nehmt einen Einkochapparat zu Hilfe!
So geht einkochen:
Ihr könnt Obst und Gemüse einkochen, aber auch Suppen, Säfte & Co. damit haltbar machen. Ob Obst oder Gemüse: Zunächst wascht ihr und schneidet es klein, wenn ihr mögt. Gebt das Obst oder das Gemüse dann in Gläser und füllt diese mit gezuckertem Wasser (Obst) oder Wasser oder Gemüsebrühe (Gemüse) auf. Der Inhalt sollte bedeckt sein, zum oberen Rand lasst ihr ein bisschen Platz. Stellt die Gläser dann in die Fettpfanne, die ihr etwa zwei Zentimeter hoch mit Wasser auffüllt. Den Herd auf 180 Grad aufheizen, dann das Blech hineinstellen. Köchelt das Wasser, ist euer Eingemachtes nach 30 bis 45 Minuten fertig und haltbar!
Suppe & Co. bereitet ihr nach Belieben zu. Anschließend füllt ihr das Gekochte in geeignete Gläser ab. Mit diesen verfahrt ihr dann wie oben beschrieben.
So lange hält Eingekochtes:
Eingekochtes hält bis zu einem Jahr.
Achtung! Bei allen Einmach-Methoden gilt: Verwendet nur saubere Flaschen, Gläser und Deckel, die ihr vorher in kochendem Wasser (oder dem Einkochapparat) sterilisiert. Auch Trichter, Kellen und andere Hilfsmittel für das Abfüllen eurer Ernte solltet ihr vor der Benutzung abkochen. So verhindert ihr, dass ungebetene Bakterien eure Lebensmittel vorzeitig verderben lassen. Sollten die Lebensmittel im Glas schimmeln, bitte nicht essen, sondern den Inhalt wegwerfen. Auch wenn es unappetitlich riecht oder sich die Deckel wölben, bitte lieber entsorgen. Notiert euch auf den Gläsern, wann ihr sie haltbar gemacht habt und verzehrt die Lebensmittel vor Ablauf der Haltbarkeit.