Mit unserer Benjeshecke schlagen wir gleich zwei Klappen: Sie ist nicht nur ein wunderbarer Sichtschutz, sondern auch ein tolles Nützlingsversteck. Was sich hinter dem Namen verbirgt und wie ihr eine Benjeshecke anleget, lest ihr hier!
Ihr wollt mehr Tiere in euren Garten locken? Dann lohnt es sich, über das Anlegen einer Benjeshecke nachzudenken. Wir haben sie im Herbst 202 angelegt – und bereuen es, nicht schon viel früher auf die Idee gekommen zu sein. Denn nun haben wir einen Ort, um unseren Strauchschnitt zu verwerten und gleichzeitig Vögeln und Insekten etwas Gutes zu tun. Ein zuverlässiger Sichtschutz ist sie noch dazu!
Was ist eine Benjeshecke?
Eine Benjeshecke ist ein aufgetürmter Wall aus Totholz, gern auch Baum- und Strauchschnitt. Namensgeber ist Hermann Benjes. Der Landschaftsgärtner und Naturfotograf entwickelte in den 19080er-Jahren ein Flurbelebungskonzept in Form von Feldhecken. Diese sollen Vögeln Platz zum Brüten bieten. Und auch Kleinsäuger wie Mäuse und Igel sowie Insekten suchen hier Schutz und nutzen die Hecken als Nistplätze. Es ist übrigens mehr als erlaubt, dass Brennnesseln und andere Beikräuter daran wuchern. So bietet die Hecke nicht nur Schutz, sondern einigen Tieren auch direkt Nahrung! Auch eine Wildblumenwiese in der Nähe ist eine gute Idee. So lockt ihr diverse Nützlinge an! Durch den Vogelkot werden außerdem im besten Falle Samen für Sträucher und Bäumchen eingebracht, sodass neue, wilde Hecken entstehen.
Das braucht ihr dafür:
- Holzpfosten mit einer Länge von je 150 Zentimetern – wir haben insgesamt 18 Pfosten genutzt, unsere Hecke ist etwa sechs Meter breit
- Baum- und Strauchschnitt – am besten kein Nadelholz
Legt euch eine Astschere, eine Gartenschere sowie einen Vorschlaghammer bereit. Handschuhe sind auch hilfreich.
Benjeshecke anlegen Schritt für Schritt
Der beste Platz für eine Benjeshecke? Eine Benjeshecke stellt ihr am besten da auf, wo es etwas ruhiger ist. Da nicht alle Menschen Totholzhaufen toll finden, solltet ihr vor dem Anlegen einmal abchecken, wie gut dieses DIY bei eurem Umfeld ankommt. Es sollte außerdem genügend Platz vorhanden sein. Die Benjeshecke wird am Ende mehrere Meter breit, mindestens einen Meter tief und einen Meter hoch.
Schritt 1: Pfosten für die Benjeshecke setzen
Setzt an die Ränder zwei Pfosten, die sich gegenüberstehen. Die restlichen Pfosten könnt ihr versetzt einschlagen.
Schritt 2: Legt das „Fundament“ eurer Benjeshecke
Fangt mit den dicksten und längsten Ästen an. Legt diese an den vorderen und hinteren Rand. Dazwischen könnt ihr mit dünneren Ästen und Zweigen auffüllen. Setzt Nadelholz nur spärlich ein. Dieses verrottet langsamer als das andere Holz und kann so zu Instabilität der Hecke führen. Wir hatten ein bisschen Thuja- und Eibenschnitt, den haben wir ordentlich untergemixt.
Schritt 3: Füllt die Hecke regelmäßig auf
Schichtet euch bis nach oben. Legt immer wieder nach. Gerade, wenn ihr belaubtes Holz genutzt habt, werdet ihr merken, dass dieses über ein Gartenjahr ziemlich in sich zusammenfällt. Wir haben die Hecke im Herbst aufgestellt und im Frühjahr direkt einmal nachgefüllt. Klappte einwandfrei!
Für uns hat sich am ungeliebten Gartenteil so viel verändert durch die Hecke. Wir haben dieses Jahr viel mehr Schmetterlinge im Garten. Ob es wohl an der neuen Altholz-Hecke liegt?!
Dieses Projekt findet ihr in unserem neuen Buch „Projekte zum Anpacken“ – zusammen mit einer eine Reihe von Projekten von klein bis ganz groß zum Nachbasteln und Nachbauen…!