Endlich ist es soweit: Das Dach ist fertig! In dieser Folge erzählen wir, warum sich das plötzlich so viel wärmer anfühlt, wie anstrengend Baggerfahren wirklich ist und wieso Kalkfarbe ihre ganz eigene Persönlichkeit hat. Außerdem geht’s um Wildhecken, alte Balken, verpatzte Zeitpläne – und um das gute Gefühl, wenn sich das Chaos langsam in Zuhause verwandelt.
Endlich ein richtiges Dach
Nach Monaten des Wartens steht er nun da: der erste Teil unseres neuen Dachs. Das Gerüst ist abgebaut, der Regen kann kommen – und das Gefühl, endlich wieder ein „richtiges“ Dach über dem Kopf zu haben, ist kaum zu beschreiben. Die Scheune wirkt auf einmal ganz anders: trockener, wärmer, irgendwie mehr Raum als vorher. Und ja, sie riecht nach Heu und Schilf – so richtig nach Hof.
Wenn der Bagger kommt
Gleich zu Beginn des Monats kam der Minibagger – und mit ihm die Erkenntnis, dass Fahren nicht gleich Fahren ist. Debo hat sich wacker geschlagen, aber mit Kind auf dem Schoß und Hebeln in alle Richtungen wurde das Ganze zur Nervenprobe. Entfernt wurden am Ende rund ein Dutzend Kirschlorbeersträucher – Schwerstarbeit, die Spuren hinterlässt. Die Wiese sieht wild aus, der Wind zieht durch neue Schneisen, aber: Platz für Neues ist entstanden.
Pflanzfieber und Matschstiefel
Kaum war der Bagger weg, ging es ans Pflanzen. Eine neue Wildhecke kam in die Erde, ergänzt durch Stauden von Kleinanzeigen-Gärtnerinnen aus der Umgebung. Auch wenn die Böden eher nach Matschklub als nach Gartenglück aussahen – das Gefühl, das Grundstück Stück für Stück zu gestalten, ist jedes Mal ein kleines Hoch. Zwischen Drainagegräben, Zaunplänen und spontanen Ideen wächst langsam das, was einmal unser Garten sein wird.
Von Kalkfarbe und Oberarmen
Drinnen geht es handwerklich weiter. In der Ferienwohnung lernen wir gerade die feinen Unterschiede zwischen Walze und Quast, zwischen Deckkraft und Ductus. Kalkfarbe ist eigenwillig – schön, aber fordernd. Drei Schichten, Trockenzeiten, Muskelkater inklusive. Das Ergebnis ist anders als erwartet: lebendiger, strukturierter, fast schon organisch. Und jedes Mal, wenn das Licht anders fällt, sieht die Wand ein bisschen neu aus.
Zwischen Balken und Bauteilbörse
Auch Materialsuche gehört zum Alltag: Dank der Denkmalpflegerin kamen historische Balken zu uns – perfekt für kommende Projekte. Und statt Candle-Light-Dinner ging’s am Hochzeitstag zu den historischen Baustoffen in Rehden. Alte Fenstergriffe, Oberlichter, Eisenbeschläge – Fundstücke mit Geschichte. Manchmal sind solche Ausflüge die schönsten Baustellentage.
Alltag im Ausnahmezustand
Was man von außen selten sieht: Baustelle, Kind und Job gleichzeitig zu stemmen, ist ein Spagat. Termine mit Handwerkern tagsüber, Mails am Abend, Pinselstriche um Mitternacht. Schlaf bleibt oft auf der Strecke, aber das Gefühl, etwas Eigenes zu schaffen, trägt durch. Und manchmal hilft auch einfach der Gedanke an den ersten Advent im fertigen Wohnzimmer.
Restauratorenspiele und Hofalltag
Neben all dem Großen passiert auch viel Kleines: Debo restauriert alte Türen und Deckenbalken – mit Hobel, Abbeizer und schmerzenden Armen. Der Sohn spielt derweil „Restauratoren-Rollenspiel“. Und im Garten wachsen Mangold, Rote Bete und sogar ein wandernder Knoblauch aus Hamburg. Der Sturm hat Spuren hinterlassen, doch die Erde bleibt fruchtbar – und die Liste der Ideen lang.
Links zur Folge
🌱 Baumschule Maiwald – eine wunderschöne Baumschule mit super Service aus der Region, in der wir unsere Wildhecke gefunden haben.
🧱 Historische Baustoffe Prenzel – Fundort für alte Balken, Beschläge und unser neues Oberlicht.
🔩 Bauteilbörse Bremen– unser Dauer-Geheimtipp für alle, die alte Materialien lieben und wiederverwenden möchten.
Im November geht es weiter mit Drainage, Pflanzungen und dem ewigen Kampf gegen den Schlamm. Vielleicht auch mit ein bisschen mehr Schlaf. Aber sicher mit jeder Menge neuer Geschichten vom Hof.
Hört doch gern mal in die Epidose rein!
Ihr könnt unseren “Ein Stück Arbeit”-Podcast zum Beispiel auf Spotify, Stitcher oder Apple Podcasts (iTunes) hören. Oder ihr abonniert ihn direkt als RSS-Feed.

