In dieser Folge sprechen wir über den goldenen Herbst, über unzählige To-do-Listen, Baufortschritte und kleine Erfolge. Wir blicken zurück auf den September, erzählen vom Reetdach, vom Garten voller Pläne und Schnecken – und davon, warum der Oktober für uns der Monat des Fertigmachens wird.
Lehmputz, krumme Decken & fast fertige Ferienwohnung
Der Altbau zeigt uns, was Geduld bedeutet: Lehmputzen in mehreren Schichten, ein Wohnzimmer, das noch lange nicht fertig ist, und eine Ferienwohnung, die eigentlich vermietet sein sollte – es fehlen aber noch Türen, Fußleisten, Böden und im Bad fehlt noch einiges an Planung. Moderne Konzepte und gerade Linien? Funktionieren in einem Haus, das sich über Jahre gesetzt hat, nur eingeschränkt. Mit jedem schleifenden Tag wird klar: Abwarten hilft – und Improvisation ist Alltag.
Pitch‑Pine‑Schätze im Lost Place
Ein echtes Highlight war unser Ausflug in ein verlassenes Haus, in dem wir mit Erlaubnis wertvolle Türen, Zargen und Bodenbretter bergen durften. Rund 30 m² Pitch-Pine-Hölzer wurden abgetragen, transportiert, und werden jetzt bald (nach etwas Putzen) bei uns weiterleben. Rückenlahm und stolz nehmen wir mit, was andere als Müll sahen – ein echtes handfestes Erfolgserlebnis.
Mini‑Teich & Matschküche – und der Maulwurf mittendrin
Im Garten haben wir ein kleines Reich für große Abenteuer geschaffen: Die Matschküche mit integriertem „Kiosk“ ist eröffnet; die Kräuterschnecke ist aufgebaut; der Teich steht – und laut quakt schon ein Frosch darin. Nur ein geduldiger Maulwurf ist offenbar genauso begeistert vom neuen Gartenlayout und hinterlässt eifrig seine Spuren. Eine chaotische, wunderbare Gartenimprovisation.
Fazit & Ausblick
Auch wenn viele Baustellen nicht so schnell fertig werden, wie wir hoffen – es sind genau diese kleinen Erfolge, die den Unterschied machen: ein geflickter Küchenboden, gerettetes Altholz, erbauter Outdoor-Spielplatz und endlich ein Wasserplatz. Parallel läuft die Planung fürs Keramikstudio weiter, und ein möglicher Name für den Hof bahnt sich an. Frühling ist voll im Blick – hoffentlich mit Eröffnung.
fte. Klingt sportlich? War es auch.
Kurz vor der Reha wurde noch mit letzter Kraft Teppich rausgerissen und Wände abgetragen, danach kam der große Regen. Und der hörte quasi nicht mehr auf.
Wenn der Garten wild wird
Der Garten? Hat sich währenddessen selbst verwaltet – mit dem Ergebnis, dass der Mähroboter wegen Dauerregen kapitulierte, der Kohlrabi von Schnecken (und Hagel) vernichtet wurde, und wir nun darüber nachdenken, den Küchengarten um Hochbeete zu erweitern. Immerhin: Die Brombeeren wuchern so üppig, dass Flori jetzt ernsthaft Fruchtwein machen will. 🍇🍷
Geheimtüren, Klönschnack und denkmalgerechte Entscheidungen
Währenddessen ging’s auch drinnen weiter. Es wurden alte Türen freigelegt, eine Stalltür mit Oberlicht entdeckt, historische Dielen gesichert – und eine Klönschnacktür über Kleinanzeigen gerettet. Die Denkmalpflegerin war begeistert. Wir auch, denn die Tür war ein echter Schnapper.
Ein goldener Herbst und viele offene Baustellen
Der September war turbulent. Zwischen privaten Terminen, Arbeit und Baustelle blieb kaum Zeit, um draußen richtig mit anzupacken – und doch blüht der Garten noch einmal auf. Während die Schnecken sich zurückziehen, wachsen Palmkohl, Mangold und sogar ein letzter Pak Choi. Die Kosmeen blühen endlich, und auch die Hortensien zeigen, was in ihnen steckt. Der Marschboden hält die Feuchtigkeit – ganz anders als der Sand in Hamburg, wo die Pflanzen oft unter Trockenheit litten.
Und trotzdem: Der Boden ist hart, das Wetter trocken, und neue Pflanzen müssen warten. Geduld ist gefragt – und vielleicht auch ein bisschen Regen.
Gartenträume und Pinterest-Pläne
Neben der Arbeit auf der Baustelle wächst die Vision für den Garten. Zwei Bereiche sollen künftig klarer getrennt werden: Der sonnige Südgarten mit Terrasse soll ein gemütlicher Ess- und Aufenthaltsbereich werden, während der hintere Teil zur Ferienwohnung gehört. Damit Privatsphäre bleibt, planen wir eine natürliche Abgrenzung – mit Palisaden, Holz und hohen Pflanzen, die organisch in den Garten übergehen.
Pinterest hat natürlich kräftig mitgeplant. Noch ist vieles Zukunftsmusik, denn im Frühjahr stehen Dacharbeiten und Drainage an. Aber der Plan steht – und das ist ein gutes Gefühl.
Fortschritte auf der Baustelle
Auch drinnen geht es weiter: Das Reetdach nimmt Form an, zwei Drittel sind fertig. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war zu Besuch, um Fördermöglichkeiten zu prüfen – inklusive „mündlicher Prüfung“ über Materialien, Putze und Anstriche.
In der „Flutstube“ sind Stahlträger eingezogen, in einer der Ferienwohnungen fehlen nur noch Duschwanne, Boden und Farbe. Trotzdem bleibt jede Kleinigkeit ein logistisches Kunstwerk: Lieferverzögerungen, Missverständnisse zwischen Gewerken und Urlaubskalender sorgen regelmäßig für neue Herausforderungen. Aber: Es nimmt Form an – sichtbar und spürbar.
Handarbeit, Geduld und Buttermilch
Ein wiederkehrendes Thema: die eigenen Hände. Ob Lehm verputzen, Casin streichen oder alte Farbschichten abbeizen – vieles braucht Zeit und Sorgfalt. Das Casin riecht ein wenig nach Milch und Buttermilch, härtet die Lehmwände und sorgt für glatte Oberflächen. Und ja, manchmal überwiegt der innere Schweinehund, vor allem abends um neun. Aber Schritt für Schritt entsteht etwas, das bleibt.
Aufräumen, ausmisten, durchatmen
Auch kleine Erfolge dürfen gefeiert werden: Der berüchtigte „Horrorschuppen“ ist endlich ausgeräumt. Alte Dünger, Säcke, verkrusteter Beton und sogar ein Kanister Salzsäure flogen raus. Zwischen Staub, Spinnenweben und nostalgischen Fundstücken kehrte langsam Ordnung ein – und ein bisschen Stolz.
Zwischen Bauleitung und Baggerfahren
Manchmal fühlt es sich an wie drei Jobs in einem: Bauleiterin, Handwerkerin, Lagerist*in. Von Materialbestellung über Handwerkerkoordination bis hin zu Rechnungsprüfung – alles läuft parallel. Im Oktober steht nun die nächste Premiere an: Baggerfahren.
Abwasserrohre und Drainage müssen neu gelegt werden, und auch wenn das Neuland ist – Vorfreude überwiegt. Der Monat wird arbeitsreich, aber er wird der Monat des Fertigmachens.
Kleine Schritte, große Wirkung
Bei all dem Trubel bleibt der Blick aufs Ganze: Stück für Stück wächst nicht nur das Haus, sondern auch das Vertrauen, dass sich alles fügt. Manche Dinge brauchen eben Zeit – und manchmal hilft es, sich zwischendurch einfach auf die Schulter zu klopfen.
Denn ob Schuppen oder Reetdach, Garten oder Ferienwohnung – jedes kleine Stück Arbeit bringt uns weiter.
Hört doch gern mal in die Epidose rein!
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