Diese Folge hat uns auf ganz besondere Weise berührt. Vielleicht, weil sie nach Erde riecht und nach Blumen duftet. Vielleicht, weil sie mitten im Frühling aufgenommen wurde – oder vielleicht einfach, weil Margaret vom Hügel mit einer solchen Ruhe und Tiefe von ihrem Lebensweg erzählt, dass man gar nicht anders kann, als ihr gebannt zuzuhören.
Wir haben Margaret de Kolle zu Gast, Österreichs erste Bio-Blumenbäuerin, Gründerin des Projekts vom Hügel und seit zwanzig Jahren leidenschaftliche Pionierin für nachhaltige Schnittblumen. In einem persönlichen und offenen Gespräch beantwortet sie uns 33 Fragen – über ihren Werdegang, die Blumen, das Leben auf dem Hof und über das, was sie in zwei Jahrzehnten Gärtnerei und Gestaltung gelernt hat.
Man ist nie fertig. Und man darf nicht warten, bis etwas perfekt ist. Man muss den Prozess mögen.
Margaret erzählt, wie sie schon als Kind in der Wiese ihre Ruhe fand – und wie der Wunsch, Blumenpflückerin zu werden, sie nie ganz losgelassen hat. Nach einem Umweg über eine Modeschule, ein Soziologie-Studium und entwicklungspolitische Bildungsarbeit kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. 2005 kaufte sie ihren Hof in der Steiermark, pflanzte das erste Beet und legte los – mit Kompost, Geduld und einem großen Herzen für Gestaltung.
Was dabei entstanden ist, geht weit über Blumen hinaus: vom Hügel ist heute nicht nur ein Bio-Blumenbetrieb, sondern auch ein Ort für Workshops, Hochzeiten, ein Gartencafé mit Farm-to-Table-Küche und eine kleine Oase für alle, die sich nach echten, handgemachten Dingen sehnen.
Und natürlich geht es auch ums große Ganze: Wie können wir mit den Jahreszeiten leben, statt gegen sie? Wie gestalten wir einen Alltag, der Schönheit und Verantwortung vereint? Und wie gelingt es, inmitten von Bürokratie, Hitzesommern oder sechs Wochen Dauerregen nicht den Mut zu verlieren?
Margaret spricht offen über die Herausforderungen im Blumenbusiness – über Monokultur und Massenware, über den Unterschied zwischen Supermarktrosen und saisonalen Sträußen und warum es ein Umdenken braucht, das über den eigenen Bauch hinausgeht. Ihre Antwort ist die Slow-Flower-Bewegung: lokal, saisonal, fair – und voller Liebe zur Natur.
Ganz nebenbei gibt sie auch noch Tipps, was man im April säen sollte, wie man Blumen haltbarer macht (Spoiler: Der Reifegrad ist entscheidend!) und wie ein guter Strauß auch mal aus Zweigen bestehen kann, die man im Dezember schneidet.
Diese Folge ist eine Einladung, wieder mehr auf das zu achten, was direkt vor unserer Haustür wächst. Und ein Plädoyer dafür, dass Nachhaltigkeit nicht bei Lebensmitteln aufhört – sondern auch auf der Fensterbank und in der Blumenvase beginnt.
Wer Margaret noch nicht kennt, sollte unbedingt bei ihr vorbeischauen – bei Instagram, auf ihrer Website oder direkt auf dem Hügel in der Nähe von Graz. Und wer gerade mit dem Gedanken spielt, selbst ein großes Projekt zu starten: Diese Folge gibt Rückenwind.