Kennt ihr das? Ihr seht etwas in einer Gartensendung, einer Gartenzeitschrift, auf einem Blog oder in Social Media und wollt es direkt umsetzen?! Ist uns genau so passiert mit unserem Baumstumpfbeet oder auch den Totholzgarten. Was das ist und wie ihr es anlegt.
Monty Don made us do it! In einer Gartensendung von und mit dem britischen Garten-Guru haben wir es entdeckt, das Baumstumpfbeet. Dort hieß es “Stumpery” und wurde als eine Art Erlebnisbeet in einer Kita angelegt.
Was ist eigentlich ein Totholzgarten?
Ein Baumstumpfbeet oder auch ein Totholzgarten könnt ihr mit einem Steingarten vergleichen. Übrigens gefällt uns der Begriff Baumstumpfbeet besser.
Wie auch immer ihr es nennt: Durch das Aufschichten von Baumstümpfen oder größeren Ästen gestaltet ihr euren Baumstumpf-Garten. In die Lücken, die entstehen, füllt ihr Erde und setzt Pflanzen. Oder aber ihr wartet, dass sich das Beet von selbst befüllt.
Welche Pflanzen wachsen in einem Baumstumpfbeet?
In einem Steingarten wachsen Pflanzen, die es trocken und karg mögen. In einem Baumstumpfbeet oder Totholzgarten hingegen fühlen sich eher die Pflanzen wohl, die es schattig mögen und feuchte, sehr humusreiche und ein bisschen saure Erde vorziehen. Das können sein:
- Farne jeder Art – da gibt es so viele (was wir u.A. auch bei Monty Don gelernt haben)
- Funkien, auch Hosta genannt
- Immergrün
- Efeu – übrigens gibt es auch hier ganz unterschiedliche Exemplare!
- Anemonen oder auch Buschwindröschen
- Schneeglöckchen
- Krokusse
- Clematis – heißt nicht umsonst Waldrebe!
- Fingerhut – Achtung, giftig!
- Purpurglöckchen
- …
Wenn ihr passende Pflanzen sucht, könnt ihr euch an denen für einen Waldgarten oder auch einen Schattengarten orientieren.
Wie und warum haben wir den Totholzgarten angelegt?
Wir haben unser Stumpery-Beet unter drei Eiben angelegt, die dicht an der Grenze zu einem unserer Nachbarn stehen. Wir hatten immer wieder Diskussionen mit ihm über den “Rotz”, der sich von unserer Parzelle auf seine ausbreitete. Hier waren nämlich Vergissmeinnicht gewuchert. Also haben wir Tabularasa gemacht und einmal alles herausgerupft. Dabei fiel mir auf, dass der Boden schön locker war, ähnlich wie im Wald. Und da kam mir die Erinnerung an einen Nachmittag, an dem wir die Sendung mit Monty Don gesehen hatten. So ein Baumstumpfbeet ist ein toller Kontrast zu dem sonst eher trockenen Sonnengarten, den wir sonst haben. Wir wittterten hier eine Chance, nicht nur für unsere Augen mehr Abwechslung zu schaffen, sondern auch noch mehr Tieren eine Unterschlupf zu gewährleisten.
Praktischerweise hat dann im Frühjahr drauf unser Nachbar seine Kirsche gefällt und wollte die Äste und Stümpfe loswerden. Wir haben gleich zugeschnappt und die ersten Abschnitte des Totholzgartens angelegt. Direkt am Zaun legten wir eine Reihe an großen Baumstümpfen und Ästen. So sieht es hier ordentlich, aber nicht total nackt und steril aus. In den Zwischenräumen fühlt sich nun ein Waldmeister mehr als wohl. Eine Bergenie und mehrere Perlhyazinthen setzten wir noch dazu.
Inzwischen haben wir das Beet mit noch mehr Baumschnitt erweitert. Praktisch: Im Beet unter den drei Eiben befanden sich schon zwei Farne sowie ein Rhododendron. Wir setzen noch eine eine Funkie und Hortensie dazu, die sich an ihrem angestammten Platz nicht wohlfühlten. Diese Pflanzen werden nach und nach noch ins Beet einziehen:
- drei Hirschzungenfarne
- eine graublaue Funkie
- drei Japan-Herbst-Anemonen
Dazu überlegen wir, Blaubeersträucher anzupflanzen. Die würden sich vermutlich auch ganz gut machen in dem Beet. Als Bodendecker haben wir Immergrün vorgesehen. Und der Waldmeister breitet sich aus wie wild.
Wir haben neulich bereits ein paar Grasfrösche im Beet getroffen – nicht nur uns scheint das Baumstumpfbeet gut zu gefallen!
2 Kommentare
Hallo
ich würde unheimlich gern sehen, wie sich das Baumstumpfbeet entwickelt hat. Habt ihr aktuelle Bilder?
Liebe Grüße,
hannah
Hallo Hannah,
wir werden bei Gelegenheit mal aktuelle Bilder in den Beitrag einfügen.
Liebe Grüße
Florian