Neben den Frühblühern ein untrügerisches Zeichen, dass der Frühling bevorsteht: ein Star oder vielmehr ein Schwarm Stare im Garten. Wir hatten hohen Besuch von solch einem Sängerknaben.
Unser Kleingarten befindet sich unweit des Hamburger Flughafens. Da gehen die Geräusche, die viele Vögel machen, meistens unter. Ein Star allerdings tönt lauter als jedes Flugzeug. Wir haben neulich Besuch von einem dieser schillernden Vögel bekommen. Der beäugte uns einen Nachmittag lang bei der Gartenarbeit und gab lautstark seinen Senf dazu.
Dabei hat der „Sturnus vulgaris”, wie er auf Schlauberger heißt, einiges im Repertoire: flötendes Singen, keckerndes Meckern und ab und an ein Tschilpen. In diesem Internet habe ich gelesen, dass ein Star sehr schnell Melodien aus der Umgebung lernt und dann papageienartig von sich gibt.
Was mich außer dem Gesang so fasziniert hat? Die Sonne stand schon etwas tiefer und brachte das Federkleid des Staren zum Schillern. Sooo schön! Das habe ich noch nie gesehen. Ich erinnere, als Kind öfter mal einen Star gesichtet zu haben, hatte ihn aber als schwarz abgespeichert. Und nicht so bunt, wie es unser Sachkundebuch mir eigentlich beigebracht hatte. Und: Vor unserem Küchenfenster turnen regelmäßig Amseln, Meisen, Rotkehlchen, Eichelhäher, Dompfaffen und natürlich Krähen vorbei. Ein Star war noch nicht darunter!
Star = Frühling!
Eine zweite Sache, die mich weniger fasziniert, sondern eher begeistert hat: Stare ziehen im Herbst gen Süden und kommen zum Frühling wieder zurück. Dass er sich bei uns im Garten jetzt im März hat blicken lassen, freut mich sehr! Heißt es doch, dass bald wirklich Frühling ist (was mir der Krokus von neulich ja auch schon verkünden wollte…).
Stare im Garten: gut oder schlecht?!
Ihr seht: Wir sind den Staren gegenüber eher positiv eingestellt. Stare im Garten zu haben, ist für uns ein gutes Zeichen, denn:
- Stare fressen diverse Schädlinge und sorgen so für ein Gleichgewicht im Naturgarten.
- Stare gelten als gefährdet. Und was gefährdet ist, wollen wir erst einmal fördern.
Nachteile gibt es natürlich auch, wenn man Stare im Garten hat. Diese hier nämlich:
- Ein Star kommt selten allein, er reist im Schwarm. Und der hat Hunger – im Süden zum Beispiel grasen die Starenschwärme regelmäßig Weinberge ab. Solche Effekte haben wir bei uns allerdings noch nicht beobachtet.
- Die vielen Stare verdrängen – zumindest kurzfristig – andere Vögel aus dem Garten. Bei uns bisher auch noch nicht vorgekommen.
- Stare scharren gern mal im Gemüsebeet und machen dabei die eine oder andere Pflanze platt. Bei uns sind eher Tauben, Krähen und Katzen das Problem.
- Wenn Stare bei euch nisten, könnte es sein, dass eure Lauben oder andere Bauten davon Schaden nehmen. Diesem Problem könnt ihr vorbeugen, indem ihr Starenkästen aufhängt.
Ihr seht: Wir hatten bisher nur Vorteile vom Star-Besuch bei uns auf der Parzelle. Wenn euch mal Stare plagen sollten, denkt dran: es ist nur eine Phase, Hase – die Sangesbrüder und -schwestern bleiben ja nur für die Durchreise!