Ihr fragt euch, wann ihr eure Hecken schneiden dürft – und welcher Zeitpunkt besonders günstig ist? Hier erfahrt ihr:
Wann ihr Hecken schneiden dürft – und wann nicht
Warum sich der richtige Zeitpunkt lohnt
- Welche Heckenarten ihr wann schneiden solltet
Während unserer Zeit im Kleingarten-Verein haben wir drei Daten rund um den Heckenschnitt kennengelernt: Den Johannistag oder auch Johanni – also der 24. Juni. Außerdem sind der 1. März und der 1. Oktober wichtig. Aber mal der Reihe nach!
Wann Hecken schneiden erlaubt ist. Und wann nicht!
Laut Bundesnaturschutzgesetz (§ 39 BNatSchG) gilt in Deutschland eine klare Regel: 👉 Vom 1. März bis 30. September dürft ihr Hecken nicht stark zurückschneiden oder auf den Stock setzen.
Der Grund: In dieser Zeit nisten viele Vögel. Radikale Schnitte würden Nester zerstören oder Tiere vertreiben.
Was ihr aber dürft:
Leichte Formschnitte – also kleine Korrekturen, wenn keine Vögel brüten
Pflegeschnitte, um einzelne Triebe zu kürzen oder Ausreißer zu entfernen
Im Kleingarten haben wir ab Johanni immer einen Formschnitt gemacht. In der Regel haben die Vögel da (das erste Mal) fertig gebrütet und ihre Nester verlassen.
Der Rückschnitt ist dann wieder ab dem 1. Oktober angesagt: Im Herbst und Winter dürft ihr kräftiger zur Sache gehen – bis Ende Februar.
Übrigens: Haltet ihr euch nicht an die Zeiten, droht euch ein Bußgeld. Hier findet ihr eine Übersicht über die „Tarife“ laut Bußgeldkatalog.
Wann sollte man welche Hecke schneiden?
Es gibt zahlreiche andere Arten von Hecke. Welche man wann schneiden sollte? Man unterscheidet hier zwischen zwei Hecken:
- sommergrüne Hecken wie etwa Hecken aus Feldahorn, Weißdorn oder Buche/Hainbuche – die kürzt ihr nach Möglichkeit noch im März.
- immergrüne Hecken wie solchen aus Nadelgehölzen, Thuja, Kirschlorbeer, Buchsbaum und Liguster – diesen verpasst ihr nach Johanni den Formschnitt.
Ihr braucht Inspiration, was verschiedene Heckenpflanzen angeht? Hier geht es zu 11 immergrünen Heckenarten – mit Pro und Contra.
Schnellwachsene Hecken vs. langsam wachsende Hecken
Hecken, die gut wachsen, kann man öfter und stärker schneiden. Liguster haben wir immer im Juni und dann nochmal Anfang Oktober geschnitten. Weißdorn und Feldahorn zum Beispiel schießen auch gern mal, diese würden wir dann Ende Februar und dann im Herbst nochmal schneiden.
Buchsbaum und Eibe zum Beispiel wachsen relativ langsam, hier solltet ihr es nicht übertreiben.
Bis wann ist Hecke schneiden erlaubt?
Es gibt beim Hecke schneiden kein richtiges Ende. Ausschlaggebend ist das Wetter: Es sollte nicht frieren. Bei uns im Norden ist es im Dezember meist noch sehr mild. Längere Frostperioden haben wir in der Regel erst ab Ende Januar. Deshalb schneiden wir unsere Hecken meistens noch ziemlich spät.
Ähnliches gilt für das Hecke schneiden im Hochsommer. Wenn ihr in einer Hitzeperiode oder bei strahlendem Sonnenschein der Hecke zu Leibe rückt, muss damit rechnen, dass die Pflanzen einen Sonnenbrand abbekommen. Also besser, ihr schneidet die Hecke an einem bewölkten Tag. Kein Problem für uns in Norddeutschland, würde ich sagen! 🙂
Hier findet ihr eine Übersicht über die einzelnen Monate im Jahr – und welche Hecken ihr dann wie schneiden dürft:
| Monat | Was ist erlaubt / sinnvoll? | Hinweis |
|---|---|---|
| Januar | Rückschnitt an milden Tagen möglich | nur bei frostfreiem Wetter |
| Februar | Letzte Chance für starken Schnitt | ab März beginnt die Schonzeit |
| März | Leichter Formschnitt noch möglich | keine großen Eingriffe mehr |
| April–Juli | Schonzeit – nur kleine Korrekturen | vorher auf Nester prüfen |
| August | leichter Pflegeschnitt erlaubt | Rückschnitt bald wieder möglich |
| September | ab Mitte/Ende: Rückschnitt wieder erlaubt | gute Zeit für Formschnitt |
| Oktober–November | Hauptschnittzeit | ideal für kräftige Eingriffe |
| Dezember | Rückschnitt an milden Tagen möglich | Kälte kann Wunden schädigen |
Tipps für den richtigen Moment auf einen Blick:
Schneidet nicht bei Frost oder praller Sonne – beides stresst die Pflanzen.
Greift lieber vormittags zur Schere, damit die Schnittstellen bis zum Abend abtrocknen.
Prüft immer auf Vogelnester, auch im Herbst – manche Vögel brüten spät oder gleich zweimal in einem Jahr.
Achtet bei dichten Hecken (z. B. Kirschlorbeer) auf gute Belüftung nach dem Schnitt – so vermeidet ihr Pilzbefall.

Warum der richtige Zeitpunkt so wichtig ist
Ihr seht also: Der Heckenschnitt hängt nicht immer nur mit dem Gesetz zusammen. Wenn ihr zur falschen Zeit schneidet, kann das euren Pflanzen und den Tieren im Garten schaden. Schneidet ihr zu früh, riskiert ihr, dass neue Triebe erfrieren. Ein zu später Schnitt bringt Unruhe in die Brutzeit vieler Vögel und damit das wilde Leben in eurem Garten durcheinander.
Und yes, wenn ihr mitten in der Schonzeit kräftig zur Schere greift, droht sogar ein Bußgeld.
Kurz gesagt: Wer seine Hecke zur richtigen Zeit schneidet, tut etwas für die Gesundheit der Pflanzen, für die Artenvielfalt – und für den eigenen Geldbeutel.
Fazit: Beobachtet eure Hecke, nicht nur den Kalender
Die beste Zeit, um Hecken zu schneiden, hängt von drei Dingen ab:
vom Wetter, vom Wachstum – und vom Leben in eurer Hecke.
Wenn ihr das berücksichtigt, bekommt ihr nicht nur eine dichte, gesunde Hecke, sondern auch ein gutes Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben.

Also: Kalender raus, Hecke anschauen – und dann loslegen, wenn die Zeit reif ist! Wie ihr eine Hecke schneidet, erfahrt ihr in diesem Beitrag.


