Mutterboden – der heilige Gral unter Gärtnern und Landwirten. Mutterboden bezeichnet die oberste Bodenschicht, die Pflanzen zum Wachsen bringt. Und Muskeln. Mutterboden ist schwer – und wir durften zehn Kubikmeter davon umschaufeln!
Dort, wo früher mal ein Häuschen in „unserem“ Kleingarten stand, ist jetzt eine Brache. Mit einigen Abriss-Spuren wie Steinen und Scherben. Als Ausgleich dafür hat der Landesverband uns zehn Kubikmeter Mutterboden spendiert. Hurra! Doch die Freude bekam direkt einen Dämpfer. Denn die Erde verteilt sich ja nicht von allein!
Also hieß es für uns, ein Wochenende lang zu schaufeln und zu karren. Blasen an den Händen und Muskelkater vom feinsten – und gefühlt überall! – inklusive. Mutterboden ist sehr schwer, weil sehr feucht und humusreich. Unser Nachbar hat ausgerechnet, dass wir rund 170 Schubkarren à 75 Kilo bewegt haben. 17 Renault Twingos. Hätten wir Fitness-Armbänder, wären die direkt durchgeglüht.
Doch wohin mit der ganzen Erde? Wir haben ja bereits Beete angelegt. Die aber durchaus noch frische Erde vertragen haben. Deshalb haben wir neulich drei der Beete eingefasst – im vierten schlummern schon seit Herbst die ersten Pflanzen.
Nachdem wir die Beete befüllt hatten, hatten wir immer noch etwa zwei Kubik übrig. Also haben wir damit fleißig Unebenheiten aufgefüllt und durch Regen und unsere Umgrabe-Aktion aus dem Herbst aufgewühlte Beetflächen verschönert. Gartenkosmetik quasi.
Nach drei Tagen Schaufel-Einsatz – zusammengerechnet etwa 16 Stunden Arbeit – haben wir immer noch knapp einen Kubik Mutterboden übrig. Den werden wir nutzen, um nach dem Vertikutieren des Rasens Löcher zu stopfen und ein paar Beete um unsere geplante Gartenhütte herum anzulegen.
Neben der unbezahlbaren Mischung aus Stolz und Fertigkeit am Sonntagabend nehmen wir noch etwas mit: Du bist kein richtiger Schrebergärtner, wenn du nicht mindestens einmal Mutterboden umgewuchtet hast. Wir hatten über das Wochenende ständig „Laufkundschaft“, Nachbarn und andere Mit-Schreber, die ihre Erfahrungen mit uns teilen wollten. Und uns Mut zusprachen. Das sollen die Fitbits und Garmins & Co. und erstmal nachmachen!