Wir haben uns einen Rasenmäher gekauft. Und zwar nicht irgendeinen. Sondern einen Spindelmäher zum Selberschieben von Fiskars. Warum? Darum!
Der Verkäufer bei Obi wollte uns den Spindelmäher nicht so recht verkaufen. „Das ist ein Handrasenmäher, das wissen Sie, oder?!” Ja, danke. Aber: Wir hätten ja nicht unseren Kleingarten, wenn wir es gerne bequem haben würden. Als wir neulich im Akkord unseren Rasen aufgehübscht haben, stellte sich anschließend die Frage nach dem richtigen Rasenmäher. Diverses Herumfragen, Ausprobieren und YouTube-Schauen inklusive.
Warum wir uns für einen Spindelmäher von Hand entschieden haben:
- Spindelrasenmäher fabrizieren den besten Schnitt – das musste selbst der Obi-Berater zugeben.
- Spindelmäher, die man von Hand schiebt, machen keinen Lärm und keinen Dreck, das gefällt mir sehr!
- Ein Spindelmäher hinterlässt Grasschnitt, der sich prima zum Mulchen eignet.
Spindelmäher: Was heißt das eigentlich?!
Beim Spindelmäher sind, wie der Name schon sagt, die Messer als Spindel angeordnet, die sich gegen ein weiteres Messer dreht. Das Prinzip funktioniert wie bei einer Schere: Die Grashalme geraten zwischen die zwei Messer und werden so abgeschnitten.
„Herkömmliche” Rasenmäher haben demgegenüber eine Art Sichel untergeschraubt, die das Gras schneidet, aber auch plattdrückt und abreißt. Der Schnitt ist also weniger sauber als beim Spindelmäher. Letzterer schneidet auch bei leicht feuchtem Gras noch sehr gut, der Sichelmäher dagegen nur bei trockenem.
Ein Nachteil der Spindelmähers: Ist das Gras zu hoch gewuchert, gibt der Spindelrasenmäher auf und walzt nur noch platt. Heißt: Man muss relativ oft mähen – wobei das in unserem Fall echt fix geht und mit ein bisschen Übung sogar echt Spaß macht!
Fun Fact: Viele Menschen setzen den Spindelrasenmäher mit einem Handrasenmäher gleich – also einem, der weder elektrisch noch mit Benzin angetrieben wird. Vermutlich, weil Handrasenmäher hierzulande immer Spindeln statt Sichelmesser haben. Es gibt aber auch Spindelmäher mit Antrieb. Wir haben uns bewusst gegen Antrieb entschieden, da …
- Elektrorasenmäher sehr nervig zu führen wären – wir haben drei mehr oder weniger große Rasenflächen, wo soll da nur das Kabel hin?!
- Mäher mit Antrieb bei uns zwischen 13 und 15 Uhr tabu und sonntags nur ungern gesehen sind. Mit einem Handrasenmäher sind wir sehr viel unabhängiger.
- Bezinrasenmäher die Luft verpesten und den Rasenschnitt unbrauchbar für den Kompost machen (finde ich) – sie stinken einfach zu sehr!
- Benziner mir einfach zu groß und zu schwer waren.
- Handrasenmäher mit Spindel weniger wartungsaufwendig sind.
Wann eignet sich ein Spindelmäher? Und wann nicht?
Warum uns der Obi-Berater so abgeraten hat? Aus den oben genannten Gründen: Wer mit Spindel mäht, der muss öfter ran. Und vor allem: Der Mäher schiebt oder zieht nicht von allein, was das Ganze zu einem (ziemlich anstrengenden) Workout macht. Wer mehr als 100 Quadratmeter Fläche zu mähen hat, hat einiges vor!
Wer nicht gut zu Fuß ist und nicht allzu viel Kraft hat, sollte also besser keinen Handrasenmäher nutzen. Für alle anderen: Der Spindelmäher ist ein super Workout-Gerät! 🙂
Was kann der Spindelrasenmäher von Fiskars?
Wir besitzen nun den Fiskars StaySharp Max mit einer Schnittbreite von etwa 46 Zentimetern. Top, damit kriegt man echt viel weggeschafft! Man kann ihn ganz leicht in verschiedenen Stufen zwischen 2,5 und zehn Zentimetern Schnittlänge einstellen.
Die rotierenden Messer und das Gegenmesser haben außerdem einen winzig kleinen Abstand, so dass das Gras geschnitten wird, die Messer sich jedoch nicht berühren. Es entsteht weniger Reibung, also weniger Abrieb, also weniger Verschleiß. Plus: Es kostet weniger Kraft, den Mäher zu schieben.
Was mir/uns daran noch wichtig war: So wenig Plastik wie möglich, damit der Ökohippie in mir Ruhe gibt. Der Fiskars-Mäher ist fast komplett aus Metall, die Klingen sind aus rostfreiem gehärtetem Stahl.
Zum Spindelmäher gibt es noch einen Fangkorb für den Rasenschnitt. Für uns aber keine Option: Wir lassen den Rasenschnitt – der übrigens super duftet! – als Mulch im Rasen. Falls wir das mal nicht möchten, können wir den Schnitt auch einfach wegharken.
Der Spindelmäher von Fiskars kostet stolze 299 Euro. Wir hatten an dem Tag unseres Kaufs aber Glück und er hat nur 239 Euro gekostet. Oder aber der Berater hatte Mitleid mit uns und dem Spindelmäher – die einzige Packung, die im Regal lag, war völlig eingestaubt. Auf meinen Kommentar hin kam vom Berater nur die trockene Feststellung: „So einen kauft hier wirklich niemand”.
Wir aber. Und sind damit auch sehr happy!
4 Kommentare
Wir haben auch noch einen ganz alten Spindelmäher in unserer Laube gefunden. Ich habe erst gar nicht gewusst, was man damit überhaupt macht, hat sich dann mit Eurem Beitrag geklärt! 😉 Leider ist unserer schon etwas in die Jahre gekommen und total stumpf. Wie macht Ihr das denn mit dem Schärfen der Spindeln? Kann man sowas selber machen! Wir überlegen nämlich auch schon, nicht einfach einen neuen zu holen, da wir eine relativ überschaubare Rasenfläche haben. Viele Grüße aus München, Christina
Hi Christina,
schön, dass wir euch helfen konnten!
Hmmm, bei sowas kommt es ein bisschen aufs Messer an, auf die Härte und den Winkel. Theoretisch kann man die selbst schleifen, von Hand (mit Feile und Schleifklotz), mit nem Winkelschleifer oder einem Multitool mit Schleifaufsatz. Praktisch muss man dafür wissen, welche Härte das Material hat – damit ihr wisst, welches Schleifpapier bzw. welche Schleifscheibe ihr braucht. Und ihr solltet drauf achten, den Winkel des Messers beim Schleifen nicht zu verändern. Sonst greifen die Messer hinterher nicht mehr richtig ineinander. Ich würde an eurer Stelle es wahrscheinlich einfach mal mit der Hand wagen und mich langsam rantasten. Wenn ihr nicht weiterkommt, hilft euch bestimmt ein Landmaschinenschlosser weiter!
Viele Grüße
Debo
Natürlich hat der Spindelmäher sehr viele Vorteile aber ich bleib lieber bei meinem Rasentraktor mit 1m Arbeitsbreite außerdem mähe ich alle 3Tage ca. 1Hektar, würde ich das mit dem Spindelmäher machen würde ich mich dumm und dämlich schieben 😅😂😂
Hej!
Ja, riesige Ländereien damit zu mähen, würden wir jetzt auch nicht empfehlen. Wobei: Danach wärste echt fit! ;)LG