Eine Zucchinischwemme ist nichts dagegen: Die Bischofsmütze hat in diesem Jahr bei uns die Nase vorn! Wir verraten, was der Turbankürbis alles so kann.
Einen Fehler, den wir im ersten Gartenjahr begangen haben: nicht essbare Zierkürbisse gezogen. Die sehen toll aus – aber sind einfach nicht essbar! Die Bischofsmütze, auch: Türkenruban oder Turbankürbis, hingegen könnt ihr sowohl als Zier- als auch als essbaren Kürbis im Garten haben.
Florians Mutter hatte uns im vergangenen Jahr ein paar Bischofsmützen mitgebracht und damit sozusagen angefixt!
Daran erkennt ihr eine Bischofsmütze
Charakteristisch für die Bischofsmütze ist die spezielle Form: Er ist nämlich zweigeteilt. Und wirkt dadurch wie ein Turban oder eine Bischofsmütze – aus früheren Zeiten.
Schaut ihr ihn von oben an, wirkt der Turbankürbis wie ein „ganz normaler“ Kürbis, ein Hokkaido etwa. Er kann gelb bis orange gefärbt sein. Das untere Drittel oder die untere Hälfte sind ganz anders aus. Dort ist der Kürbis wulstig geformt und hat oft auch pockenähnliche Auswüchse. Die Farbe kann von Dunkelgrün bis Gelb variieren. Manchmal zieht sich auch ein sehr hübschen Muster über den unteren Teil oder sogar den ganzen Kürbis.
Durch das spezielle Aussehen macht sich der Bischofsmützen-Turban-Kürbis sehr hübsch in eurer Herbstdeko. Wenn ihr ihn nach der Ernte etwas liegenlasst, werden die Farben sogar noch kräftiger.
So zieht ihr Bischofsmützen bei euch im Garten

Bischofsmützen benötigen das, was andere Kürbisse auch brauchen: ein wenig Sonne, nährstoffreiche Erde, Wasser – und am besten Platz zum Ranken. Übrigens: Wie alle Kürbisse sind die Bischofsmützen Starkzehrer und mögen es noch dazu nicht, wenn ihr vorher andere Kürbisse oder Melonen oder Gurken im Beet hattet.
Kürbisse freuen sich immer über Dünger, zum Beispiel in Form von Kompost oder Mulch, den ihr während der Wachstumszeit ausbringt. Mit Kaffeesatz rund um die Pflanzen haltet ihr Schnecken fern!
Wir haben die Kerle in unsere Milpa-Beete gesetzt. Das hat sehr gut funktioniert, ranken konnten sie am Boden entlang.
Eins hätten wir noch machen sollen, ein bisschen „ausgeizen“. Wir hatten sehr viele Blüten und dadurch sehr viele Kürbisse, die jeweils dann eher klein geblieben sind. Die größten waren knapp über zwei Kilo schwer. Hätten wir die überschüssigen Blüten rechtzeitig gekappt, wären weniger Kürbisse gewachsen, die dann größer gewesen wären.
Noch ein Tipp: Ihr solltet die Pflanzen zunächst auf der Fensterbank anziehen und sie wirklich erst nach den Eisheiligen ins Beet setzen. Kleine Kürbisse sind sehr empfindlich und vertragen keine frostigen Temperaturen.

Ernten könnt ihr die Bischofsmützen in der Regel im September. Bei uns waren einige Exemplare schon früher dran. Ihr erkennt, dass ein Kürbis reif ist, daran, dass der Stiel vertrocknet und ihr die Frucht ganz leicht abnehmen könnt.
Wie schmeckt ein Türkenturban-Kürbis?
Der Türkenturban kann aber noch mehr als nur gut aussehen: Das Fruchtfleisch des Turbankürbisses schmeckt sehr lecker! Der Geschmack liegt irgendwo zwischen Hokkaido und Butternut-Kürbis. Bischofsmützen-Kürbisse haben sowohl etwas Fruchtiges als auch Nussiges. Das Fruchtfleisch ist hellorange wird beim Kochen schön cremig. Yum!
So bereitet ihr die Bischofsmütze zu
Ganz wichtig bei der Bischofsmütze: Die Schale ist nicht genießbar. Wenn ihr also eine Suppe daraus kochen wollt, dann schält die Kürbisse vorher. Übrigens sehr empfehlenswert – wir haben einen Riesentopf mit cremigster Kürbissuppe eingekocht und freuen uns schon sehr auf den Winter, wenn wir die Gläser aufwärmen!
Aus ein bis zwei Kürbissen werden wir noch Hefezöpfe backen – im vergangenen Jahr haben wir die mit Hokkaido gemacht, lecker!
Bischofsmützen-Kürbis schmeckt auch gut als Ofenkürbis. Einfach in Streifen schneiden, aufs Blech legen und zu gedünstetem Gemüse und Quark genießen. Ihr könnt ihn auch im Stück garen: Deckel abschneiden, Kerne entfernen, Fruchtfleisch anpieksen und lange, lange backen.
Eine Variante, die wir schon ein paarmal gesehen, aber noch nicht selbst ausprobiert haben: Suppe aus dem Turbankürbis. Ihr schneidet den unteren Teil als Deckel ab und höhlt den Kürbis aus. Mit dem Fruchtfleisch kocht ihr eine Suppe oder ein Ragout. Zum Servieren füllt ihr das Ragout dann in den Kürbis hinein. Sieht super aus und schmeckt bestimmt auch so!