Holzfußboden selbst verlegen: Leichter als gedacht!

September

25

von Debo // in DIY-Projekte

4 Kommentare

Bei unserer Hütte hat sich vieles schon als komplizierter als gedacht herausgestellt. Den Holzfußboden zu verlegen war dagegen ein Spaziergang. Halleluja!

Ziemlich schnell war uns klar: Unsere Hütte soll einen Holzfußboden bekommen. Der hat etwas Warmes und fühlt sich toll an unter den Füßen, ist nicht zu schwer und vor allem atmungsaktiv. Und recht einfach verlegt. Mehr Argumente braucht es ja wohl nicht, oder?!

Holzfußboden verlegen: Das richtige Material

Wichtig ist, dass man das richtige Holz nutzt. Es sollte relativ hart und robust sein – schließlich werden wir auch mal mit schmutzigen Schuhen darin herumlaufen und eventuell auch mal Geräte oder Holz darauf ablegen. Es sollte auch ein wenig wasserabweisend sein bzw. sollte man es entsprechend behandeln.

Wir haben uns für Douglasie als Material für unseren Holzfußboden entschieden. Douglasie ist ziemlich robust und kann auch mal Feuchtigkeit ab. Noch dazu ist das Holz leicht rosa – und ich hatte mir, schon bevor wir den Kleingarten überhaupt bekommen hatten, einen „Mädchenfußboden“ gewünscht, yay!

Holzfußboden aus Douglasie.
Die Douglasienbretter schimmern so schön rosa!

Wir haben sogenannte Hobeldielen gekauft – die sind auf einer Seite glattgehobelt und auf der anderen Seite weitestgehend naturbelassen. So bekommt man einen tollen Fußboden hin, der gleichzeitig noch erschwinglich ist. Wir haben etwa 25 Euro pro m2 bezahlt – die fancy aufbereiteten Dielen kosten oft das Doppelte.

Holzfußboden: schwimmend verlegen oder festschrauben?

Wenn man Holzfußboden verlegen will, stolpert man schnell über den Begriff „schwimmend verlegen“. Heißt einfach nur: Der Boden ist mit dem Untergrund nicht verbunden, also weder verschraubt noch verklebt. Das macht man bei Laminat zum Beispiel, damit man ihn schnell wieder austauschen kann. Und natürlich spart es Zeit und Geld – z.B. für die Schrauben…

Wir haben unsere Hobeldielen verschraubt, da wir so wenig Bewegung wie möglich haben wollten. Wichtig ist: Selbst beim Schrauben sollte man an den Wänden umlaufend eine Lücke von etwa einem Zentimeter freilassen, um dem Holz Raum zum Atmen zu geben. Miteinander verbinden kann man die Dielen mithilfe von Nut und Feder.

Holzfußboden verlegen: Step by Step zum Ziel.

  1. Unterkonstruktion first
    Theoretisch hätten wir unseren Holzfußboden einfach auf die Kanthölzer – euch bekannt aus unserem Beitrag zum Punktfundament – legen können. Wir wollten aber eine Unterkonstruktion, die weniger große Abstände aufweist. Das sorgt am Ende dafür, dass weniger Schwingungen entstehen und der Boden nicht durchhängt.
    Die Unterkonstruktion funktioniert ganz einfach: Ihr schraubt auf die Kanthölzer eine Querlattung, zum Beispiel aus Dachlatten. Wichtig: Die Latten sollten behandelt sein, um dem Wetter und möglicher Feuchtigkeit standzuhalten.
  2. Unterbodenschutz nicht vergessen!
    Apropos Wetter: Holz wie Douglasie ist relativ robust, was Regen etc. angeht. Trotzdem sollte man die Unterseiten, Sägekanten etc. einmal mit einem Holzschutz behandeln. Ich weiß, so eine Chemiekeule passt nicht in unseren Öko-Garten. Aber: Wir wollen keinen Schimmelbefall und erst recht keine durchgefaulten Bretter austauschen müssen…Dampfsperre bei Holzfußboden: ja oder nein?! Holzboden atmet. Erst recht, wenn er wie bei uns auf einer Unterkonstruktion verlegt ist. Darunter noch eine Dampfsperre zu legen, würde eher dazu führen, dass die Feuchtigkeit von oben, also aus der Hütte, nicht entweichen kann.
  3. Die Dielen zurechtsägen
    Im nächsten Schritt sägt ihr die Bretter zu. Wir haben immer darauf geachtet, dass die Hobeldielen dort aufeinander treffen, wo darunter eine der Latten der Unterkonstruktion liegt. Und die „Naht“ sollte nicht immer an der gleichen Stelle sein, heißt: Wie Steine beim Mauern ordnet ihr die Latten versetzt an. Das hilft bei der Kräfteverteilung.
  4. Die Dielen einsetzen und verschrauben
    Jetzt könnt ihr die Dielen einfach verlegen: Die Feder in der Nut einrasten lassen, Diele ablegen und auf die Lattung schrauben. Man kann die Schraube entweder in die Nut oder durch die Feder treiben. Wichtig ist, dass sie ganz verschwinden, sodass die nächsten Hobeldielen trotz Schraube passen. Wir haben daher Spaxschrauben mit Senkkopf benutzt, die sich schön tief in die Diele ziehen. Bei Astlöchern sollte man einmal vorbohren, sonst brechen diese eventuell heraus und vermasseln einmal „den Anschluss“.
  5. Die letzte Diele verlegen
    Wer sich jetzt fragt, wie man die letzte Diele beim Holzfußboden verlegt: Das geht ganz einfach. Man sägt die Diele nicht nur an den Seiten ab, sondern auch der Länge nach durch. Je nachdem, wie breit der übrig bleibende Spalt ist. Manchmal reicht es auch, einfach nur die Feder zu entfernen. Neben der Stichsäge hilft hier ein Hobel. Mit dem lässt sich die Diele auch von unten etwas abrunden. Dann nämlich, wenn das letzte Brett nicht so recht in die Ecken passen will. Wenn dann alles liegt, schraubt man die Diele dann von oben fest, am besten relativ nah an der Wand, sodass die Schrauben nicht sofort ins Auge stechen.Jetzt bei Bedarf noch einmal abschleifen, auf jeden Fall ölen (zwei- bis dreimal) und dann ist der Holzfußboden fertig verlegt!

Falls Flecken oder Macken reinkommen: Einfach mit dem Schleifgerät drübergehen, ölen und fertig!

    • Hi Luciano,

      Recht hast du. Wir laufen auch eher selten im Winter barfuß drin herum. 😉 Die Gartenhütte ist komplett nicht isoliert, da wir den Garten vor allem von Frühling bis Herbst nutzen.

      Liebe Grüße
      Deborah

  • Hallo,
    da ich gerade ein ähnliches Projekt habe wollte ich mal Wissen wie du die Unterkonstruktion dimensioniert hat?
    Danke & LG

    • Hallo Nils,
      wir haben hier imprägnierte Rahmenhölzer mit 7,8 x 5,8 cm für die Unterkonstruktion verwendet. Die Lagerhölzer liegen in einem Abstand von 45-65cm und im Bereich der Stöße sind zwei im Abstand von ca. 10-20cm. Dies ist wichtig, damit der Stoß keinen Schwachpunkt bildet.
      Ich hoffe das hilft dir weiter.

      LG Florian

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